Ich war förmlich zu Louis' Haus gerannt und dementsprechend aus der Puste, als ich nun vor seiner Tür stand, aber ich hatte die ganze Zeit das Gefühl gehabt, dass mich jemand verfolgt und da ich bei sowas ziemlich schnell, ziemlich paranoid werde, hatte ich mein Tempo angezogen und war nun sehr erleichtert endlich vor dem riesiegen Haus angekommen zu sein. Ich klingelte gleich mehrmals, in der Hoffnung, dass die Tür sich schneller öffnen würde, aber natürlich war das nicht der Fall und so schaute ich mich immer wieder hektisch um, bis Louis endlich die Tür öffnete. Mir war die Warnung von Niall egal und auch das Verbot von Mary und Brian, schließlich hatte ich mich mit Louis ausgesprochen und das war für mich alles was zählte.
,,Harry, was machst du denn hier?" Louis überraschte Stimme holte mich aus meinen Gedanken und er machte etwas Platz, damit ich eintreten konnte, nur leider stolperte ich über die Türschwelle, sodass ich direkt in seinen Armen landete. ,,Oops", murmelte ich, löste mich mit roten Wangen von ihm. ,,Hi", grinste Louis und schloss dann die Tür hinter mir. ,,Ähm ja, warum ich hier bin", wechselte ich dann schnell wieder das Thema, Louis selbstgefälliges Grinsen wurde mir unangenehm, ,,eigentlich sogar aus mehreren Gründen. Ich weiß wir haben uns vorhin ja erst wieder vertragen und so, aber ich weiß niemanden sonst, mit dem ich über alles sprechen könnte. Naja, abgesehen von Zayn, der mal wieder von Geisterhand verschwunden ist."
,,Wollen wir uns vielleicht eben ins Wohnzimmer setzen? Dann kann ich dir erklären, wo Zayn abgeblieben ist", verwirrt sah ich Louis nach diesen Worten an, nickte aber dann sofort, folgte ihm und setzte mich neben ihm auf das gemütliche Sofa. ,,Weißt du Harry, Liam ist gerade bei Zayn. Du weißt ja, sie haben sich wegen Niall in letzter Zeit ja auch nicht so gut verstanden, aber Liam empfindet was für Zayn und wollte sich verabschieden. Genauso wollte ich mich gerade auf den Weg machen, um mich von dir zu verabschieden." Mit so einer Nachricht hatte ich nicht gerechnet und unbewusst krallte ich mich mit meinen Fingernägeln ins Sofa. ,,Wie? Verabschieden?" Krächzte ich und hoffte, dass das ein schlechter Scherz war.
,,Ja", seufzte Louis leise, ,,es ist schwer zu erklären, aber Liam und ich können hier nicht länger bleiben. Die Vergangenheit holt uns ein." ,,Meinst du wegen deinen Eltern oder weshalb? Ich versteh nicht ganz. Das kommt so plötzlich", ich wusste das Louis deutlich vermerkte, wie traurig ich in diesem Moment war, doch das war mir egal, ich wollte nicht, dass er geht. ,,Nein, es geht um etwas anderes, etwas was du nie verstehen würdest, aber was so auch viel besser ist." Meinte Louis, legte seine kalte Hand auf meine Wange und streichelte diese vorsichtig. ,,Ich verstehe vieles nicht in letzter Zeit und ehrlich gesagt hatte ich gehofft, dass du mir hilfst Licht ins Dunkle zu bringen und nicht noch mehr zu verursachen." Gestand ich, überlegte wie ich Louis zum bleiben überreden könnte. ,,Tut mir leid, ich schätze ich bin das Gegenteil einer großen Hilfe", murmelte Louis, wollte seine Hand von meiner Wange entfernen, doch ich hielt sie fest. ,,Sag mir, was ich tun kann, damit du bleibst." ,,Da gibt es nichts was du tun könntest Harry. Ich möchte dich in Sicherheit wissen."
,,Aber Louis, ich bin doch nur in Sicherheit, wenn du bei mir bist! Wer hat mich zwei Mal vor Jake bewahrt, wer vor Rosie und vor Eleanor beschützt?" Fragte ich und ich wusste, dass Louis das zum überlegen brachte. ,,Eleanor und Rosie sind doch nur wegen mir hier, wäre ich nicht hier, könnten sie dich nicht mehr in Gefahr bringen", versuchte es Louis wieder doch ich schüttelte den Kopf. ,,Ich weiß ja nicht, warum die beiden so psycho im Kopf sind und dir überall hin folgen, aber von denen darfst du dir doch nicht das Leben kaputt machen lassen. Es gibt immer Gefahren die hinter jeder Ecke lauern, aber wir könnten doch einfach einander beschützen?" Zwischen Louis und mir knisterte es ganz schön in der Luft und ich hatte auch nichts dagegen einzuwenden.
Vom ersten Moment an hatte mich Louis Aura fasziniert und das tat sie jetzt immernoch, selbst nach mehr als zwei Monaten, die wir uns jetzt schon kannten. Und auch wenn die Wochen in denen wir nicht miteinander geredet haben überwiegen, so weiß man manchmal, wann man die richtige Person getroffen hat. Wieder seufzte Louis, wusste nicht so Recht was er sagen sollte. ,,Ich werde es mir nochmal überlegen okay? Erzähl mir jetzt erstmal, warum du hier bist, wobei ich dir helfen soll." ,,Louis bitte. Du willst doch auch Liam und Zayn nicht trennen. Sie haben die letzten Wochen nicht miteinander geredet und plötzlich soll Liam verschwinden? Das würde Zayn das Herz brechen." Wagte ich einen letzten Versuch und dieser schien zu funktionieren. ,,Du bist echt nervig, weißt du das?" Louis holte grinsend sein Handy raus, wählte Liams Kontakt aus und hatte ihn keine Sekunde später an der anderen Leitung, um ihm zu sagen, dass ich ihn überredet hatte zu bleiben.
Selbst ich konnte Zayns lauten Freudenschrei vernehmen, als Liam meinem besten Freund das sagte, bevor Louis dann auflegte. ,,Danke", meinte nun auch ich und umarmte den Wuschelkopf kurz. ,,Also, was ist nun, wobei ich dir helfen soll?" Fragte Louis, woraufhin ich überlegte, mit welcher Geschichte ich zuerst beginnen sollte. ,,Fang doch einfach am besten von Anfang an an", fügte Louis dann plötzlich noch hinzu, was aber zum Glück die Antwort auf meine unausgesprochene Frage war und mich nicken ließ. ,,Zunächst möchte ich mich erstmal für das entschuldigen, was da vorhin bei mir zu Hause passiert ist und ich hoffe doch sehr, dass du dich nicht von mir fernhalten wirst, egal was meine Tante und mein Onkel gesagt haben."
,,Du kannst ja nichts dafür was da passiert ist und außerdem, von dir könnte ich mich ja gar nicht fernhalten, selbst wenn ich wollte. Hat sich ja gerade gezeigt", sagte Louis schmunzelnd, fragte aber dann, ,,du wohnst gar nicht bei deinen Eltern?" ,,Nein und damit kommen wir zum nächsten Punkt, bei dem ich deinen Rat bräuchte. Was Eleanor gesagt hatte, über den Satz meines Vaters, hatte mich so aus dem Konzept gebracht, sodass ich Mary und Brian, so heißen meine Tante und mein Onkel, zur Rede gestellt hab. Da haben sie mir gestanden, dass meine leiblichen Eltern Anne, sie ist Marys Schwester, und Robin gewesen seien. Daraufhin hab ich Zayn angerufen, der mir geholfen hat mich rauszuschleichen und dann sind wir zur Bibliothek gefahren, um über meine Eltern zu recherchieren. Und jetzt bin ich nur noch verwirrter als vorher."
Ich kramte in meinem Rucksack nach dem Zeitungsartikel über den Tod meiner Eltern und gab ihn Louis, welcher sich diesen aufmerksam durchlas. ,,Das ist ja einen Tag nach deiner Geburt passiert", murmelte er und strich über das Bild, auf dem die Wunden zu sehen waren. ,,Ja und ich bin total fertig. Ich hätte sie so gerne gekannt, wie sie sind, ihr Charakter, ihr genaues Aussehen, wie es sich entwickelt hätte, einfach mehr als ein blödes Foto, selbst ihre Stimmen und ihren Geruch. Aber jetzt gehen mir auch Eleanors Worte nicht mehr aus dem Kopf, was mein leiblicher Vater angeblich gesagt hat. Töte mich, nicht sie. Was meint sie damit nur? Und woher kennt sie sie überhaupt? Woher wusste sie wo ich wohne? Und meine Tante und mein Onkel scheinen sie auch zu kennen, aber Louis, du bist der einzige der mir da helfen kann, hoffe ich zumindest. Meine Eltern haben dieselben Wunden gehabt wie Niall sie hatte und ich hatte gedacht, weil du mir mit ihm helfen wolltest, dass du mir auch mit ihnen helfen kannst."
,,Harry, erstmal tut mir das alles so leid für dich", Louis schloss mich in seine Arme und sofort fühlte ich mich wohl, als wäre ich zu Hause. ,,Weißt du, ich kann das all zu gut nachvollziehen, wenn man nicht verstehen kann und will, dass seine Eltern tot sind, aber manchmal ist das einfach so. Da gibt es keine Verschwörungstheorie hinter, die man ergründen muss, man muss es einfach nur akzeptieren. Es scheint einfach ein tragischer Unfall gewesen zu sein, wie deine Eltern ums Leben kamen und das tut mir unendlich leid. Aber ich hab eine Idee, wir machen uns jetzt einen schönen Abend und versuchen dich abzulenken, okay?"
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Da verheimlicht Louis wohl was, oder?🌝
Was würdet ihr an Harrys Stelle machen?
Und mich würde mal interessieren, was ihr vermutet wie Harry herausfindet, dass Louis ein Vampir ist, also bin auf eure Kommentare gespannt.
All the love xx
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One Of Those Nights - Larry Stylinson
FanfictionWas ist, wenn alles, was du je gewusst hast, plötzlich zu einer einzigen Lüge mutiert? Wenn du schon mittendrin steckst, ohne es zu wissen? Das passiert dem Lockenkopf Harry, der mit seinem besten Freund Zayn eigentlich ein ganz normales Leben lebt...