26 - little things

3.2K 345 129
                                    

Ich war noch nie so erleichtert über die Tatsache, das Samstag sein würde, wie in diesem Moment. Die ganze Woche hatte ich mir über Zayn, Niall und Vampire viel zu sehr den Kopf zerbrochen. Noch nie hatte ich mein Zimmer so sehr aufgeräumt oder mich so sehr herausgeputzt. Ich wollte, dass Louis alles gefiel, ich wollte ihm gefallen, schließlich könnte er sich auch einfach jemandem suchen, mit dem es leichter war sich zu treffen, nicht versteckt vor den Eltern durchs Fenster reinzuklettern. Deshalb hoffte ich noch mehr, das er mich genug mögen würde, um das alles mit mir durchzustehen. Da er mir nur gesagt hatte, das er gegen Abend kommen würde, saß ich schon seit sechs Uhr abends auf heißen Kohlen, ging hunderte Male sicher, ob ich die Tür verschlossen und das Fenster aufgemacht hatte.

Mit Mary und Brian sprach ich so wenig wie möglich, sie sollten merken, wie Unrecht sie mir taten und das ich alt genug war, meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Zwar dauerte es noch einige Monate, bis ich volljährig sein würde, aber ob man nun achtzehn war oder nicht, das entschied meiner Ansicht nach nicht darüber, wie reif man war. Bezüglich Jake und des Treffens hatte ich ihm nochmal ausdrücklich zugesagt, aber ebenso betont, das ich mich nicht mehr von ihm verarschen lassen würde. Ich hatte nichts zu verlieren, wenn es um diesen Jungen ging, also sah ich in einem Treffen zur Aussprache auch keine Probleme, solange wir danach getrennte Wege gehen.

Ein kaum hörbares Rascheln unten im Garten ließ mich zum wiederholten Male zum Fenster hechten und tatsächlich erkannte ich dieses Mal im Schein der Laterne Louis' Wuschelkopf. In einer Hand hatte er einen großen Korb und in der anderen trug er die Strickleiter, die er nun mit Leichtigkeit zu mir hochwarf, kaum das er mich entdeckt hatte. Mit einem breiten Lächeln fing ich sie auf, befestigte sie unterhalb meiner Fensterbank und gab Louis dann das Zeichen, das er nun hochkommen konnte. Ich reichte ihm meine Hand, als er über die Fensterbank kletterte, um ihm somit eine Stütze zu geben.

,,Na Curly", begrüßte er mich grinsend, umarmte mich fest und drückte mir einen Kuss auf die Wange. ,,Ich bin froh, dass alles geklappt hat", erwiderte ich erleichtert, holte die Strickleiter rein und schloss mein Fenster. ,,Ich auch und ich habe einen Korb voller Leckereien dabei. Ich hoffe du hast Hunger." ,,Und wie", schmunzelte ich, setzte mich auf mein Bett und klopfte neben mich, als Einladung, das Louis sich neben mich setzte könnte, was er dann auch tat. ,,Schönes Zimmer übrigens, gefällt mir. Letztes Mal war es hier nicht so ordentlich", komplementierte der Wuschelkopf dann mit einem leichten Grinsen mein Zuhause, während er sich mit seinen strahlenden blauen Augen umsah und ich nicht anders konnte, als zu erröten. Zugegeben, als er das letzte Mal hier war, an dem Tag an dem wir uns vertragen hatten, war es wirklich unordentlich. Dennoch bedankte ich mich und verfolgte seine Bewegungen.

Louis klappte den Korb auf, holte zwei Teller, Gläser und Besteck heraus. ,,Ich wusste nicht, was passend zu trinken wäre, also hab ich dann einfach Cola gekauft", er holte die Flasche aus dem Korb und schenkte uns jeweils etwas von dem Trinken in die Gläser, welche auf meinem Nachttisch standen. ,,Es ist perfekt", murmelte ich nur, sah staunend dabei zu, was Louis allein für mich alles eingekauft und zubereitet hatte. ,,Hier hätten wir einen kleinen Salat als Vorspeise." Aus dem Korb holte er eine kleine geschlossene Brotdose, öffnete sie und tat mir und dann sich selbst etwas von dem Nudelsalat auf.

,,Ich hoffe du magst es, ich bin nicht so der großartige Mann in der Küche, aber ich hab mir wirklich Mühe gegeben und es gab vielleicht auch etwas Hilfe von Liam." ,,Selbst wenn es nicht schmecken würde, schon das du dir überhaupt so viele Gedanken und Mühen gemacht hast, bedeutet mir so viel." ,,Das ist selbstverständlich und dann mal guten Appetit. Aber nicht so schlingen, es kommt noch einiges." Zum Ende hin wurde mein Bauch immer voller, Louis zauberte über und über von Essen aus dem Korb, bis es endlich zum Nachtisch kam. Als eines der kleinen Hauptgerichte hatte er selbstgemachte Wraps gemacht, mit der Begründung, das sie ja auch kalt schmecken würden und das taten sie definitv. Ich fand es süß wie Louis an alles dachte, denn wir hätten hier definitiv nichts aufwärmen können, schließlich sitzen meine Eltern unten im Wohnzimmer.

Alles, von Louis' selbst zubereitetem Essen schmeckte hervorragend und ich verstand gar nicht, warum er sich so klein redete. ,,Sooo nun kommt der Nachtisch." Euphorisch griff Louis in den Korb, während ich mir den Bauch hielt. ,,Lou ich bin pappsatt", jammerte ich und bildete mir schon fast ein, das mein Bauch ein wenig dicker geworden war. ,,Bitte Harry", mit großen Augen und einem riesigen Schmollmund sah er mich an, dem könnte ich nie widerstehen. ,,Fein, aber du bist schuld wenn ich platze", murmelte ich und packte die schmutzigen Teller von meinem Bett.

Derweil platzierte Louis Cupcakes mit rosa Glasur, Erdbeeren, Bananen und Schokolade auf meinem Bett. ,,Wow", entkam es mir nur und mit Bewunderung blickte ich auf die kleinen Köstlichkeiten hinunter, während mein Bauch sich wohl selbst wieder Platz zu machen schien. ,,Erdbeere?" Grinsend hielt Louis mir eine entgegen, in die ich genügsam hinein biss. ,,Gott sind die lecker", sagte ich überrascht und fütterte Louis dann ebenfalls mit einer Erdbeere, das breite Grinsen konnte und wollte ich nicht verhindern.

Es war ein verdammt schöner Abend. Wieder einmal konnte Louis mich alles vergessen lassen, während er alles von mir einnahm. Vielleicht hatte Zayn Recht, vielleicht war ich tatsächlich verliebt. Die Cupcakes schmeckten so gut, ließen mich wie auf Wolken schweben und ich hätte es selbst nicht besser machen können. ,,Lou? Möchtest du mich eigentlich immer noch mal singen hören?" Fragte ich dann, als so gut wie alles aufgegessen war und der braunhaarige sich daran machte, schon das erste einzupacken. ,,Natürlich. Am liebsten auch eines deiner eigenen Lieder, die du immer während des Footballtrainings schreibst." Sagte Louis wie aus der Pistole geschossen und sah mich mit großen Augen an.

,,Wohlmöglich hab ich eines angefangen, was mit dir zu tun hat. So als kleiner Dank, für alles was du bisher für mich getan hast. Es ist noch lange nicht fertig, ich hab bisher nur die grobe Melodie und ein paar Zeilen und eigentlich wollte ich es dir auch erst zeigen, wenn es fertig ist, aber du warst heute und bist immer so süß zu mir, also wenn du möchtest..", weiter kam ich nicht, denn Louis unterbrach mich begeistert und drückte mir meine Gitarre in die Hand. ,,Es ist sicher jetzt schon mehr als perfekt", sprach Louis, bevor ich dann anfing die ersten Takte zu spielen und meine Stimme versuchte so perfekt für Louis zu singen, wie sie es noch nie vorher getan hatte.

I won't let this little things slip out of my mouth
But if I do, it's you, oh it's you, they add up to
I'm in love with you and all these little things

You can't go to bed without a cup of tea
maybe that's the reason that you talk in your sleep
and all those conversations are the secrets that i keep
though it makes no sense to me

Es war tatsächlich noch nicht viel, nur der Refrain und eine Strophe, die mit den kleinen Details beinhaltet war, die Louis mir über sich verraten hatte, doch trotzdem hatte ich schon so viel Herzblut hineingesteckt. Ich hoffte so sehr, das Louis das gefallen würde, doch sein Blick sprach ohnehin schon Bände. Ich stellte meine Gitarre weg und drehte mich dann mit einem unsicheren Lächeln wieder zu Louis. ,,Ich bin sprachlos", war das einzige was er sagte, bevor er vorsichtig meine Wangen umfasste und sich meinem Gesicht immer weiter näherte. Mein Atem ging hektisch und seit dem Abend in dem Restaurant wünschte ich mir nichts mehr, als Louis zu küssen. Ich schloss meine Augen, war bereit mich vollkommen auf den Moment einzulassen und ihn zu genießen, als es plötzlich an meiner Zimmertür klopfte.

___
Oops, don't hate me please.
Wie hat euch das Date soweit gefallen?
All the love xx

One Of Those Nights - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt