Liam schien kurz verunsichert, als wüsste er nicht, was er mir sagen sollte, doch schien sich dann wieder zu fangen. ,,Er ist krank." ,,Krank? Gestern ging es ihm doch nicht gut", sofort war ich voller Sorge, womit mir auch der unsichere Ton in Liams Stimme entging. ,,Mach dir keine Sorgen, es ist sicher nur für heute und morgen ist er wieder ganz der deine", sprach Liam, klopfte mir dann auf die Schulter und wollte ins Schulgebäude, doch ich blieb wie angewurzelt stehen und überlegte. Zayn drehte sich fragend zu mir um. ,,Kommst du?" Er war ein wenig gereizt, wie jeden Montag morgen, doch das nahm ich ihm nicht sonderlich übel.
,,Ich denke..Ich denke ich sollte zu Louis fahren", beschloss ich, woraufhin mir zwei ungläubige Blicke geschenkt wurden. ,,Harry, er ist nicht sterbenskrank, das ist sicher in ein paar Stunden wieder weg", versuchte Liam mich zu überzeugen, jetzt endlich mit ins Schulgebäude zu kommen, doch ich schüttelte mit dem Kopf. ,,Louis hat mich schon so oft in Schutz genommen, jetzt sollte ich mich immerhin ein bisschen revanchieren. Er würde auch sofort zu mir kommen." Mein Entschluss stand fest und trotz der Widerworte von Zayn und Liam verließ ich das Schulgelände, nahm den nächsten Bus und war nur kurz darauf bei Louis Zuhause. Es hätte sich einfach falsch angefühlt, jetzt nicht bei ihm zu sein und selbst wenn ich dafür die Schule schwänzen muss, anders komme ich ja nicht aus dem Haus.
Ich klingelte und schneller als ich es erwartet hatte öffnete Louis die Tür. ,,Harry? Was machst du denn hier?" Verwirrt trat er beiseite und ließ mich rein. ,,Liam hat mir erzählt, dass du krank bist und bei diesem Gedanken konnte ich mich nicht einfach entspannt in den Unterricht setzen. Und du siehst wirklich nicht sehr gesund aus", sagte ich besorgt und legte Louis sogleich meine Hand auf die Stirn, welcher bei dieser sanften Berührung ein wenig erzitterte. Louis war ganz blass und seine Stirn glühend heiß, also lag kein Zweifel daran. ,,Du hast Fieber. Na komm, ab ins Bett mit dir, ich mach dir einen Tee." Befahl ich, doch Louis schüttelte wie ein trotziges Kind mit dem Kopf.
,,Harry du solltest wirklich nicht hier sein, wenn ich jetzt...also wenn ich mich jetzt übergeben sollte, das willst du dir wirklich nicht mit ansehen." ,,Louis, keine Widerworte. Hast du dich heute denn schon übergeben?" Alle Alarmglocken gingen an, die sich etwas beruhigten, als Louis verneinte. ,,Aber ich will dich nicht anstecken." ,,Wirst du schon nicht, ich hab ein gutes Immunsystem. Du wirst mich nicht los", gab ich scherzhaft von mir und lächelte meinen Freund sanft an. ,,Dann kannst du mir ja auch einen Kuss geben", sagte dieser nun schmunzelnd und spitzte seine Lippen. ,,Ich hab zwar ein gutes Immunsystem, aber das will ich jetzt nicht unnötig herausfordern, also ab ins Bett", befahl ich erneut und diesmal gehorchte Louis mir.
Er lief die Treppen hoch, während ich mich in die Küche begab und mir alles für einen Tee zusammensuchte. Zudem suchte ich nach einem Medizinschrank oder ähnlichem, doch ich fand einfach keine Medikamente und beschloss Louis nachher mal zu fragen, sollte er dann immernoch so blass aussehen. Als wären die beiden nicht auf so einen Krankheitsfall vorbereitet und hätten nichtmal Schmerztabletten im Haus, es war nichts zu finden. Nachdem der Wasserkocher fertig war, goss ich das heiße Wasser zum Teebeutel, ließ diesen fünf Minuten ziehen, bevor ich Milch hinzugab und zu Louis nach oben ging. Das Bild was sich vor mir erstreckte ließ mich unweigerlich lächeln, weil es einfach zu süß aussah. Louis unter die Bettdecke gekuschelt, gerade seine Nase und Augen schauten heraus, die Augen nur halb geöffnet vor Müdigkeit.
Langsam ging ich auf ihn zu, stellte den heißen Tee auf seinen Nachttisch und setzte mich auf die Bettkante. Ich streckte meine Hand aus, wollte Louis durch die Haare fahren, als dieser mich plötzlich ergriff und aufs Bett zog, sodass ich halb über ihm lag. ,,Looou", quengelte ich, versuchte mich zu befreien doch hatte keine Chance. ,,Das hast du dir selbst eingebrockt", nuschelte er, teilte seine Decke mit mir und schmiegte seinen Körper an meinen. Seine Stirn glühte, doch der Rest seines Körpers war eiskalt und sofort nahmen die Sorgen wieder zu. ,,Na komm Boo, trink deinen Tee, danach können wir kuscheln", sagte ich, setzte mich auf und Louis dadurch gleich mit. Dieser seufzte und griff mit zittriger Hand nach seiner Tasse. Da ich Angst hatte, die ganze heiße Flüssigkeit würde sich so gleich auf seinem Körper verteilen, nahm ich ihm die Tasse ab und führte sie zu seinen Lippen.
,,Ich fühl mich wie ein alter Opa", murmelte Louis betrübt, nachdem er einen Schluck getrunken hatte. Gleich darauf wurde er von einem schrecklichen Hustenanfall heimgesucht, weshalb ich ihn an mich drückte und auf den Rücken klopfte. Louis Gesicht lag nun direkt an meiner Halsschlagader und ich hörte ihn tief durchatmen, als musste er sich wegen irgendwas beherrschen, bevor er sich langsam von mir löste. ,,Ich bin müde", hauchte er dann kaum hörbar, während ihm immer wieder schläfrig die Augen zufielen. Wieder musste ich mir auf die Lippen beißen, um nicht wie dämlich zu grinsen, weil es so verdammt niedlich aussah. Stattdessen legte ich mich hin und Louis machte es sich gleich darauf mit seinem Kopf auf meiner Brust bequem.
Es verging einige Zeit und als ich mir sicher war, dass Louis eingeschlafen war befreite ich mich aus seinem Griff, nahm mir die leergetrunkene Teetasse und brachte sie nach unten in die Küche. Zur Sicherheit schnappte ich mir einen Eimer der unter der Spüle im Schrank stand, füllte ihn mit etwas Wasser und brachte ihn in Louis Zimmer, um ihn neben sein Bett zu stellen. Nur zur Sicherheit falls er sich doch übergeben sollte. Dann schaute ich mir Louis Bücherregal an und las mir die verschiedenen Titel durch, um etwas ansprechendes zu finden, mit dem ich mich wieder ins Bett legen könnte.
Es war wirklich komisch, wie oft sich die Bücher in dem Thema der kalten Schattenwesen überschnitten und am Ende nahm ich mir auch genau dazu eins raus. 'Wenn der Rest der Welt schläft' lautete der Titel des Buches, mit dem ich mich ins Bett neben den schlafenden Louis setzte. Dieser umklammerte gleich meine Beine und legte seinen Kopf auf meinem Schoß. Grinsend fuhr ich ihm über den Kopf, hielt mit der anderen das Buch, welches ich nun zu Lesen begann. Im Endeffekt stand dort nicht viel mehr, als ich aus dem anderen Buch 'Die Schatten der Nacht' schon wusste, allerdings wurde hier direkt von Vampiren gesprochen, ihren Eigenschaften und das sie durchaus mysteriöse Fähigkeiten besitzen können. Welche genau konnte allerdings noch nie genau niedergeschrieben werden.
Seufzend legte ich das Buch neben mich auf die Seite und sah zu Louis, welcher sich langsam aufrichtete. ,,Wie länge hab ich geschlafen?" War das erste, was er fragte, als er sich aufgesetzt und ordentlich gestreckt hatte. ,,Ungefähr eine Stunde, du kannst gerne noch länger schlafen. Oder möchtest du noch einen Tee? Oder eine Wärmflasche?" ,,Ich friere ni-...", Louis brach ab, kräuselte die Stirn und sagte dann, ,,doch eine Wärmflasche wäre schon. Die liegt unten im Bad." ,,Okay", antwortete ich nur, küsste seine Stirn und machte mich daran die Wärmflasche zu füllen. Als ich wieder ins Zimmer kam lag Louis nicht mehr im Bett, sondern stand an seinem Schrank, mir mit dem Rücken zugekehrt, während er irgendwas zu trinken schien. ,,Da hast du also den Fiebersaft versteckt?" Fragte ich, was Louis zusammenzucken und sich hektisch herumdrehen ließ, seine Augen schienen dabei kurz einen roten Glanz anzunehmen.
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Warum ist Louis wohl "krank"? Meint ihr es ist so eine gute Idee das Harry bei ihm ist?Die Votes & Kommentare lassen wieder etwas nach, was ich wirklich schade finde :( Es würd mich freuen wenn es wieder mehr werden, muss ja auch nichts großes sein, es trägt einfach ziemlich zur Motivation bei..❣
All the love xx
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One Of Those Nights - Larry Stylinson
FanficWas ist, wenn alles, was du je gewusst hast, plötzlich zu einer einzigen Lüge mutiert? Wenn du schon mittendrin steckst, ohne es zu wissen? Das passiert dem Lockenkopf Harry, der mit seinem besten Freund Zayn eigentlich ein ganz normales Leben lebt...