39 - again

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Ich lag auf meinem Bett und machte seit einer Woche nichts anderes, als an die Decke zu starren. Einmal war ich duschen gegangen, ab und an mal auf Toilette und nur wenn Mary androhte mich zu füttern, aß ich etwas. Ich war nicht mehr in der Schule gewesen, hatte keine wirkliche Kraft aufzustehen und mir ging es einfach fürchterlich. Mit Mary und Brian hatte ich noch nicht darüber gesprochen, was passiert war, zu tief saßen all die Wunden und ich wollte nicht schon wieder in Tränen ausbrechen, falls ich davon überhaupt noch welche übrig hatte. Zayn hatte mir unendlich viele Nachrichten geschrieben, mir auf die Mailbox gesprochen und versuchte immer wieder mich zu erreichen, doch ich war so unendlich verletzt.

Zu erfahren das nicht nur Louis, die Person die ich liebe, sondern auch Zayn, mein bester Freund seit ich denken kann, mich beide belogen haben, schmerzte viel zu sehr. Auch wenn Zayn seine vermeintlichen Gründe gehabt hatte, indem er Louis schützen und seine Zeit geben wollte, ich verstand nicht, was sie sich davon erhofft hatten. Als hätte ich kein Recht darauf gehabt zu erfahren, was mit meinen Eltern passiert war oder wer Niall so zugerichtet hatte. Ich verstand immernoch nicht, was Eleanor damit meinte, das meine Eltern ihre Familie getötet hätte. Alles schien ein großes Fragezeichen und einmal hatte ich mich dabei erwischt, wie ich mir gewünscht hatte, das Louis nicht rechtzeitig gekommen wäre, um mich vor Eleanor zu retten. Dann müsste ich den ganzen Schmerz jetzt nicht fühlen, müsste nichts mehr fühlen und mir über nichts mehr den Kopf zerbrechen.

Doch nachdem ich eine Woche im Bett gelegen hatte, schien es Mary und Brian zu reichen, denn sie zwangen mich, wieder in die Schule zu gehen. Ohne es wirklich zu bemerken, zog ich einen von Louis Pullovern an, die ich ihm einmal stibitzt hatte und schlüpfte in eine schwarze Hose. Meine Locken hingen mir ins Gesicht, doch war ich viel zu lustlos, um sie mit Haarspray zu fixieren. Wie die letzten Wochen auch schon brachte Brian mich zur Schule, nur das diese Fahrt noch schweigsamer verlief als sonst. Die Bisswunden an meinem Hals waren zum Glück schon verschwunden, sodass ich wenigstens daran nicht jeden Tag erinnert wurde.

Als würde mich mein Leben nicht genug hassen, sah ich sogleich als ich den Schulhof betrat, Louis, Liam und Zayn zusammen stehen. Und als hätte ich den Alarm von einem Bewegungsmelder ausgelöst sahen alle drei gleich zu mir, kaum das ich den Hof betreten hatte. Ich schluckte den Kloß in meinem Hals herunter, klammerte mich mehr in die Riemen meines Rucksacks und ging mit einem letzten tiefen Atemzug in das Schulgebäude, ohne die drei noch eines Blickes zu würdigen. Es schmerzte sie anzusehen und zudem hatte ich Angst, das wenn ich zu lange in Louis wunderschöne blauen Augen schauen, ich ihnen sogleich wieder verfallen würde.

,,Harry? Da bist du ja wieder! Ich hab mir schon Sorgen gemacht", begrüßte mich Niall mit einer festen Umarmung, kaum das ich den Klassenraum erreicht hatte. ,,Ja, tut mir leid. Zayn und ich haben uns gestritten und ich brauchte etwas Abstand", gestand ich Niall und ließ mich seufzend auf meinen Platz fallen. ,,Ist denn jetzt alles wieder in Ordnung?" ,,Nein und ich denke, das wird auch so schnell nicht wieder in Ordnung sein", murmelte ich betrübt und hasste es, das ich durch sowas wirklich meinen besten Freund verlieren könnte. ,,Mach dir da mal keinen Kopf Harry. Wann immer du und Zayn euch auch gestritten habt, danach wart ihr nur noch enger befreundet", versuchte der Ire mich aufzumuntern, was mich resigniert den Kopf schütteln ließ. ,,Ich glaube diesmal ist es anders."

Noch bevor Niall was sagen konnte betrat Jake den Raum, welchen ich neugierig beobachtete. Ob er sich nun tatsächlich an nichts mehr erinnern konnte? Vielleicht wäre das ja dann auch eine Option für mich, einfach meine Gedanken löschen zu lassen? Am besten so, damit ich nie wieder über Vampire nachdenke, damit ich nie wieder diesen Schmerz spüren muss. Als Jake auf mich zukam, sah ich ihn mit großen Augen an und unterband meine Gedanken sofort. ,,Hey Harry, tut mir leid, dass das letzte Woche mit dem Treffen doch nicht geklappt hat. Ich hab mich beim Footballtraining verletzt und bin lieber nach Hause. Ich hatte dich noch angerufen, aber konnte dich nicht erreichen", entschuldigte sich Jake bei mir, obwohl unser Treffen definitiv stattgefunden hatte.

,,Kein Problem", stammelte ich also nur, ,,ich habe mich selbst nicht gut gefühlt, deswegen war ich die Woche krank", schob ich noch hinterher und setzte ein unsicheres Lächeln auf. ,,Okay, ich hoffe wir können das nachholen." Erwähnte Jake lächelnd, verschwand dann auf seinen Platz, da unser Lehrer den Raum betrat. Am meisten graute es mir an diesem Tag vor dem Geschichtsunterricht, denn nicht nur der Lehrer war seltsam, ich hatte den Unterricht schließlich auch ohne Niall, der im Moment mein einziger Halt war, ohne es zu wissen. Und als es soweit war und ich den Klassenraum betreten musste, schlug mir mein Herz bis zum Hals. Ich hatte extra so lang wie möglich draußen gewartet, in der Hoffnung, dass der Unterricht doch noch ausfallen würde, doch Fehlanzeige.

Louis und Zayn saßen schon im Raum, beide Augenpaare lagen auf mir, was mich nur noch unwohler fühlen ließ. Statt auf meinen normalen Platz zu gehen, setzte ich mich in die erste Reihe auf einen Platz, der sonst immer frei war. Mr.Hiddleston musterte mich kurz, drehte sich dann aber weg, um das Thema für die heutige Stunde an die Tafel zu schreiben. Vampirjäger. ,,Harry, da du letzte Woche krank warst und du dir das Thema gewünscht hast, haben wir in der letzten Stunde nur darüber gesprochen, wie deine Mitschüler sich Vampire vorstellen, welche Fähigkeiten sie wohlmöglich haben, und was ihnen schaden könnte.

Heute wollen wir den Hypothesen, was den Vampiren schaden könnte, ein wenig näher auf den Grund gehen. Dazu werden wir heute über Vampirjäger sprechen." Während Mr.Hiddleston weiter über Vampirjäger, ihre Waffen und Augenzeugenberichte sprach, kam mir ein ganz dummer Gedanke. Was, wenn meine Eltern Vampire gejagt haben? Und was wenn sie dabei Eleanors Familie getötet hatten? So dumm es klang, ich konnte es mir anders nicht erklären. Und so abgedreht mein Leben mittlerweile war, hielt ich diese Option ebenfalls durchaus für möglich. Vielleicht war mein starker Hass gegen Vampire auch in dem Sinne zu verordnen, das meine Eltern diesen Hass ebenfalls gehegt hatten?

Doch umso mehr ich darüber nachdachte, umso dämlicher kam ich mir dabei vor. Das konnte doch kaum möglich sein, denn darüber hätte ich dann sicher irgendwo schon was gelesen. Ich brauchte dringend frische Luft, ich würde sonst in diesem Raum gleich noch an meinen Gedanken ersticken. Schneller als ich selbst weiter darüber nachdenken konnte, meldete ich mich also und wurde zum Glück schnell dran genommen. ,,Könnte ich vielleicht kurz an die frische Luft? Mir geht es nicht gut", fragte ich, konnte schon fast spüren, wie mir die Gedanken immer mehr die Luft abschnürten. ,,Natürlich, möchtest du jemanden mitnehmen?" ,,Es geht schon, danke."

Mit diesen Worten sprintete ich schon beinahe aus dem Klassenraum und atmete tief durch, als ich endlich aus dem Schulgebäude raus und an der frischen Luft war. Mein Kopf beruhigte sich langsam und konnte die Gedanken nach und nach sortieren. Ich wusste ich hätte noch länger im Bett liegen bleiben sollen, anstatt wieder in die Schule zu gehen und mit all dem konfrontiert zu werden, dem ich so gerne aus dem Weg gehen wollte. Gerade hatte ich mich weitestgehend beruhigt und fühlte mich bereit, noch die letzten Minuten des heutigen Schultages hinter mich zu bringen, als ich plötzlich am Kragen gepackt und an die Schulmauer geschleudert wurde. ,,So schnell sieht man sich also wieder."

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Was haltet ihr von Harrys Gedanken über seine Eltern?
Und wer ist da jetzt wohl bei Harry?🌝

Acht Jahre One Direction, ich kann es nicht wirklich glauben. Wie geht's euch damit? Habt ihr ein Lieblingsalbum?😩❣
All the love xx

 Wie geht's euch damit? Habt ihr ein Lieblingsalbum?😩❣All the love xx

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One Of Those Nights - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt