53 - happy days

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Schaut bitte nochmal vorbei, ob euch allen das letzte Kapitel angezeigt wurde, denn bei einigen war das nicht der Fall .-.

Die Stille im Raum war beinahe erdrückend. Zayn atmete schwer und ich war mir nicht sicher, ob er sich nach dem anstrengenden Schultag noch so lange zurückhalten konnte. Deshalb ergriff ich schnell seine Hand, lächelte ihm aufmunternd zu und übermittelte ihm in meinen Gedanken, dass Niall unser bester Freund war und er ihm nicht weh tun sollte. Ich wusste nicht, ob Zayn so war wie Liam und direkt Gedanken lesen konnte, oder ob er wie Louis damals etwas Hilfestellung brauchte, doch sein erleichterndes Lächeln ließ mich Hoffnung schöpfen.

,,Und du bist nun wirklich ein Vampir?" Niall brach mit seiner Frage die Stille, die mich tatsächlich ein wenig schmunzeln ließ. ,,Ja, bin ich", antwortete Zayn etwas unsicher. ,,Cool", entkam es jedoch Niall, der fast schon anerkennend nickte. Nun konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und ließ ein kurzes Lachen los, denn mit so einer Reaktion hätte ich nun wirklich nicht gerechnet. Auch Niall schmunzelte, was Zayn endlich dazu brachte, seine Körperhaltung zu lockern. ,,Also wirst du dicht halten?" Fragte ich vorsichtshalber nach, was Niall nicken ließ. ,,Natürlich, ihr seid doch immernoch meine besten Freunde. Ich bin zwar geschockt, dass es Vampire wirklich gibt, damit muss ich erstmal klarkommen und ich bin enttäuscht, dass ihr mich nicht eher eingeweiht habt, aber ich kann schon verstehen, dass ihr mich einfach nur schützen wolltet."

Erleichtert zog ich Niall in die Arme und auch Zayn stieß dazu, was eine kuschelige Gruppenumarmung gab. ,,Und planst du, auch ein Vampir zu werden?" Fragte Niall an mich gerichtet, als wir uns voneinander lösten. ,,Naja, ich möchte nicht mehr ohne Louis sein, also ich schätze schon. Aber wir haben abgemacht, dass ich noch als Mensch die Schule beende und nochmal alles was ich möchte als Mensch erlebe, bevor das endgültig vorbei ist." Niall nickte nachdenklich und schaute dann etwas bedröppelt drein. ,,Und mich lasst ihr einfach altern und sterben?" Mit so einer Frage hatten wir nicht gerechnet, weshalb Zayn und ich uns gegenseitig hilfesuchend ansahen, bis Nialls Lachen uns erlöste.

,,Keine Sorge, nur ein Scherz. Ich habe keinen Grund für die Unendlichkeit. Naja, außer euch." ,,Mhm, wir finden schon eine Lösung. Aber wie wäre es, wenn wir beide dir jetzt mal Louis und Liam offiziell als das vorstellen, was sie sind?" Sofort nickte der Ire ganz begeistert und ich musste auch nur bis zur Wohnzimmertür laufen und sie öffnen, da standen die beiden schon davor. Natürlich hatten sie von oben schon alles belauscht und grinsend trat ich zur Seite, um sie eintreten zu lassen. ,,Also Niall, das ist mein 329 Jahre alter Freund, Louis", grinsend, weil es sich immernoch ziemlich ungewohnt anfühlte das zu sagen, zog ich den Wuschelkopf zu meinem besten Freund.

,,Freut mich dich erneut kennenzulernen", schmunzelte Louis und zog Niall in eine Umarmung, welcher damit zum Glück vollkommen Einverstanden war. Natürlich kannten sie sich alle aus der Schule, aber nachdem die Differenzen uns so viele Striche durch die Rechnung gemacht hatten, fühlte es sich einfach richtig an, sich nochmal vorzustellen, als Einleitung eines offiziellen Neuanfangs. Liam schien etwas unsicher, doch als Niall den großen Teddybären dann umarmte, war klar, das auch dort alles vergeben und vergessen war.

Später am Nachmittag bestellten Niall und ich uns dann eine große Pizza, während die anderen drei aus ihren Blutbeuteln tranken. Für mich war das mittlerweile völlig normal, doch Niall beobachtete alles neugierig und wirklich übel nehmen konnte ich es ihm auch nicht. Sowas sieht man ja nun tatsächlich nicht alle Tage. Louis hatte ich mittlerweile wieder davon überzeugt, ab und an Menschenblut zu trinken, auch wenn seine Hauptnahrung Tierblut blieb. So blieb er kräftig und stark, hatte aber kein schlechtes Gewissen und tat auch niemandem weh. Den Rest meiner Pizza vernaschte er dann auch, lieferte Niall auf dessen Starren hin genau dieselbe Begründung wie mir. Um sich menschlich zu fühlen.

Der Tag war ein voller Erfolg und am Abend beschlossen wir noch, in einen Club zu gehen, wie früher miteinander abzuhängen und einfach als Freunde Spaß zu haben. Niall borgte ich ein schwarzes Shirt von mir, das einigermaßen ausgehtauglich war und sich noch in meiner Reisetasche von Kroatien befand. Ich selbst schlüpfte in eine rosa Bluse mit weißen Punkten, die Louis zwar mit einem Grinsen betrachtete, mir dann aber versicherte, dass ich toll aussah. Als Hose musste eine schwarze, abgetragene Skinny Jeans herhalten, wobei mir klar wurde, dass ich bald leider nach Hause musste, um mir neuen Klamottennachschub zu holen.

Zayn lebte sowieso schon so gut wie bei Liam, seinen Eltern war das nur Recht, so selten wie sie Zuhause waren. Sie hatten Liam schließlich auch schon kennengelernt und für gut befunden. Natürlich wurde das kleine Detail mit dem Vampirdasein verschwiegen. Wir riefen uns ein Taxi, das uns zum nächsten Club brachte, damit jeder von uns etwas trinken konnte. Die Schlange war ziemlich lang und ich wollte mich schon genervt anstellen, doch Louis zog mich an der Hand weiter, bat den Türsteher ganz nett um Einlass, ließ seine Manipulationsfähigkeiten dabei spielen, und keine Minute später waren wir drinne. Das war wohl der Vorteil, gerade wenn man ein partysüchtiger Vampir war.

Zu fünft kämpften wir uns über die gutbesuchte Tanzfläche zu der Bar, wo zum Glück gerade wenig los war. ,,Was willst du Baby?" Louis sah zu mir, seine Hand lag noch immer in meiner. ,,Ein Bier reicht mir erstmal", antwortete ich, bekam bei dem Kosenamen für mich rote Wangen. Niall nahm auch ein Bier, doch kannte ich ihn gut genug, um zu wissen, das nach zwei Bieren die Stimmung in seinem Kopf schon auf Hochtouren war. ,,Gut, dann bekomm ich bitte zwei Bier und drei Gläser Vodka-Cola." Bestellte Louis beim Barkeeper, der nickte und nachden Louis ihm das Geld gereicht hatte, unsere Getränke einschenkte.

,,Keine Sorge, Vampire werden nicht betrunken. Der Alkohol hilft allerdings, die Gelüste im Zaum zu halten. Doch sich einmal richtig zu betrinken solltest du als Mensch schon mitmachen", antwortete Louis auf meine unausgesprochene Sorge, ob er direkt mit Vodka anfangen wollte. Ich verdrehte genervt die Augen. ,,Klar, ich wollte mich schon immer richtig abschießen, ist schon seit langem mein Ziel gewesen", brummte ich sarkastisch, was Louis grinsen ließ. ,,Genieß wenigstens den Geschmack so gut du kannst, für mich." Louis zog einen Schmollmund, dem ich nicht widerstehen konnte und lächelnd gab ich ihm einen Kuss. Gleich darauf stießen wir zu fünft an, auf die neu gewonnene Freundschaft, die Ehrlichkeit und das Vertrauen.

Genießerisch, wie Louis Versprochen, nahm ich einen Schluck von meinem Bier, was Niall und ich am Ende um die Wette tranken. Aus einem wurden irgendwann vier Bier und Niall war gut beschwippst, als er mit Zayn und Liam zur Tanzfläche torkelte. ,,Na, wie fühlst du dich? Scheinst mir ja gleich vom Barhocker zu fallen", murmelte Louis grinsend in mein Ohr, küsste gleich darauf die dünne Haut darunter und bereitete mir eine Gänsehaut. ,,Ach Quatsch. Vier Kurze mit Korn bitte! Für meine hübsche Begleitung und mich", rief ich dem Barkeeper kichernd zu, was Louis schmunzeln ließ. ,,Dann hätten wir das mit dem ordentlich betrunken sein ja abgehakt."

Gleich als der Barkeeper mir die vier kleinen Gläser puren Alkohol vor die Nase stellte, schnappte ich mir eins um es Louis zu reichen und nahm mir dann noch selbst eins. ,,Auf unsere Zukunft!" Rief ich ihm gegen den Bass der lauten Musik entgegen, was Louis erwiderte. Wir stießen an und Sekunden danach landete das bittere Gebräu in meinem Mund. Mit verzerrtem Gesicht schluckte ich es hinunter, griff dennoch sofort nach dem zweiten Glas, was Louis mir gleich tat. Auch dies kippten wir nach dem Anstoßen hinab und mein Gehirn fühlte sich immer mehr wie Brei an. Allerdings hatte ich mich auch schon lange nicht mehr so unbeschwert gefühlt und kichernd zog ich Louis auf die Tanzfläche, wo wir auch wieder auf unsere drei Freunde trafen, wobei Niall mit einem Mädchen tanzte.

Lächelnd legte ich meine Arme um Louis Nacken, zog ihn zu mir und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen, den er sofort erwiderte. Auch wenn es stark nach Alkohol schmeckte und der Rauch im Club es ziemlich anstrengend machte, vernünftig zu atmen, genoss ich trotzdem wie Louis gesagt hatte, all die Züge meiner Menschlichkeit. Und auch als ich dann spät nachts mit heftigen Kopfschmerzen und einem starken Übelkeitsgefühl im Bett lag, ich lag in Louis Armen und das war alles was zählte. Denn mehr brauchte ich für eine glückliche Zukunft auch gar nicht.

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Da war Niall ja zum Glück dann doch ganz entspannt🌝
Wie findet ihr es, dass Harry seine Menschlichkeit noch genießen soll? Was würdet ihr dann machen, wenn ihr wisst, das ihr es bald als Vampir nicht mehr spüren könntet?
All the love xx

One Of Those Nights - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt