58 - future

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Die Zeit mit Louis war unvergleichlich, ich konnte nicht anders als sie in vollen Zügen zu genießen. Dies half mir auch, immer sicherer mit dem Gedanken zu werden, dass ich mit Louis tatsächlich den Rest der Ewigkeit verbringen würde. Und das sollte nun schon bald schneller der Fall sein, als ich es vermutet hatte. Vier Wochen waren eine verdammt kurze Zeit, wenn man bedenkt, wie viele Jahre ich noch vor mir haben würde, aber sie vergingen mir dennoch viel zu schnell. Und plötzlich war es schon unser letzter Abend in Island, wir lagen schon im Bett, schlafen konnte ich dennoch nicht. Meine Gedanken waren viel zu laut und hielten mich wach.

,,Lou? Wann wirst du mich eigentlich verwandeln?" ,,Wie ich dir gesagt habe Haz, ich gebe dir alle Zeit der Welt, bis du bereit bist." ,,Wie wäre es mit jetzt?" Dieser Satz kam mir schneller als gewollt über die Lippen, doch er war wahr. Wieso aufschieben, was früher oder später ohnehin geschehen würde? Ich hatte alles erlebt, was mir das wichtigste war. Für mich war es Zeit, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Louis stockte kurz der Atem, bevor er aus dem Bett huschte und die Deckenlampe anmachte. ,,Du meinst jetzt? Jetzt sofort?" ,,Ja, warum nicht? Ich liebe dich Lou", hauchte ich, nun doch etwas unsicher, während Louis wieder auf mich zukam. ,,Ich liebe dich ja auch und du hast schon Recht, ich war nur jetzt irgendwie nicht vorbereitet", stammelte Louis, der wieder neben mir saß.

,,Okay, es war eine blöde Idee, lass uns schlafen, wir müssen morgen früh raus", ich wollte schon aufstehen und den Lichtschalter ausmachen, als Louis mich in übernatürlicher Geschwindigkeit vollständig zurück ins Bett zog und auf den Rücken legte, er auf mir drauf. ,,Es war keine blöde Idee, ich hab kurz gebraucht, aber jetzt bin ich vorbereitet", Louis grinste und küsste meine Lippen, bevor er zu meinem Hals wanderte und dort einige Küsse verteilte. Seine andere Hand strich unter meinen Bauch, mit seinen Fingern malte er kleine Kreise darauf, um mich abzulenken. ,,Also du bist dir wirklich sicher?" Fragte Louis nochmal nach, doch ich war fest entschlossen. ,,Ja, definitiv."

Das reichte Louis, denn er widmete sich wieder meinem Hals, saugte und leckte daran. Als er hinein biss, bekam ich das fast schon gar nicht mehr mit, so benebelt war ich von seinen Berührungen. In diesem Moment lief mein ganzes Leben nochmal vor meinem inneren Auge ab, mein menschliches Leben würde bald vorbei sein, doch als Vampir hatte ich ein ganz neues Leben vor mir. Schöne wie auch schlechte Gedanken holten mich ein, doch ich war mir sicher, mit Louis das pure Glück gefunden zu haben. ,,Du musst jetzt etwas von meinem Blut trinken und danach kommen wir leider zu dem unschönen Part, deinem Tod", Louis leckte sich mein Blut von seinen Lippen und biss dann selbst in sein Handgelenk.

Etwas angeekelt sah ich auf das Blut, das aus seinem Handgelenk quoll und sah hilfesuchend zu ihm. ,,Tut mir leid Haz, aber da musst du durch", Louis küsste meine Stirn und etwas ermutigt davon nahm ich seinen Arm zwischen meine Hände und trank dann etwas von seinem Blut. Es schmeckte widerwärtig und ich verzog das Gesicht. ,,Ich glaube nicht, dass mir das jemals schmecken wird." Louis lachte:,,Abwarten Hazza, einfach abwarten. Also, das ist jetzt der vorletzte Schritt, aber dadurch gibt es kein zurück mehr, bereit?" Ich ging nochmal meine imaginäre Liste an Pros und Contras durch, doch nickte dann. ,,Bereit."

,,Ich liebe dich, okay? Vergiss das nicht. Wir sehen uns gleich wieder und das tut mir jetzt wahrscheinlich noch mehr weh als dir." Louis küsste ein letztes Mal meine Lippen, bevor er meinen Hals umfasste, um mir jede Sekunde das Genick zu brechen. Ich hatte nie damit gerechnet ein Vampir zu werden, ich hatte ja nichtmal erwartet, dass all die Schauergeschichten Realität sind. Doch mittlerweile konnte ich damit viel gelassener umgehen, solange ich mir sagte, dass meine Eltern stolz auf mich sind, selbst wenn ich jetzt eines von den Wesen bin, was sie umgebracht hat. Für Louis würde ich mittlerweile so ziemlich alles tun. ,,Ich werde es vermissen, nicht mehr deine Gedanken lesen zu können", hörte ich Louis noch sagen, doch dann spürte ich für wenige Sekunden einen unheimlichen Schmerz, ich fühlte noch, wie ich auf die Matratze fiel, dann war alles schwarz, meine Gedanken still.

,,Verdammt, mein Kopf", fluchte ich, als ich wieder zur Besinnung kam und erstmal realisieren musste, wo ich mich befand. Nur mühsam bekam ich meine Augen auf, alles wirkte so viel greller und genauer. ,,Willkommen zurück Dornröschen", Louis Stimme war unendlich laut in meinen Ohren, sodass ich schmerzhaft aufzischte. ,,Lou, es tut weh", wimmerte ich und tastete nach seiner Hand, die ich dann zum Glück auch fand. ,,Ich weiß Baby, aber es fehlt nur noch ein Schritt um die Verwandlung zu vervollständigen." Wie aufs Stichwort kam mir ein ungewöhnlicher Geruch in die Nase, alle meine Sinne lechzten nach Blut.

Ruckartig setzte ich mich auf, was weder meinen Kopfschmerzen, noch den Schmerzen in meinem Kiefer half. Sofort war Louis zur Stelle und half mir aufzustehen. ,,Ich habe die Rezeptionisten manipuliert. Sie wird dir ein wenig Blut geben, aber versuche, dich zu beherrschen", warnte Louis mich vor und führte mich dann zu der Ursache für diesen starken Geruch. Die Frau von der Rezeption saß auf dem Sessel in unserem Zimmer, gegenüber des Bettes. Ihr Handgelenk zierte ein Biss, der von Louis stammte. Daraus floss das Blut, welches mich förmlich anzog. ,,Lou ich hab Angst, ich will mich kontrollieren können", wimmerte ich und weichte etwas von der Frau zurück. ,,Das wirst du, du musst dich nur konzentrieren und daran denken aufzuhören. Aber du musst die Verwandlung jetzt abschließen. Sonst wird es kein Uns in der Ewigkeit geben, sonst wird es mich nicht mehr geben. Denn ohne dich will ich nicht sein."

Mit Louis an der Hand ging ich wieder zu der Frau, ein wenig zitternd, doch mit bestärktem Mut. ,,Es tut mir so unendlich leid, ich werde aufhören, versprochen", murmelte ich zu der Frau, nahm dann ihren Arm und schlug meine Zähne genau in die Stelle, die Louis mir gesetzt hatte. Mit einem Mal schmeckte das Blut köstlich, besser als alles, was ich jemals gegessen oder getrunken hatte, es fühlte sich an, als würde mein Körper mit neuem Leben gefüllt werden. Man verfiel in eine Art Rausch, ich merkte gar nicht, wie viel ich trank, bis ich Louis Hand auf meiner Schulter spürte und seine Stimme ganz weit weg erklang. ,,Es ist okay Haz, du hast jetzt genug."

Durch Louis Stimme geleitet löste ich mich von der Frau, die mich aufgrund der Manipulation immernoch anlächelte. Ohne meinen Freund an meiner Seite hätte ich sicher nicht aufhören können. Louis verband ihr Handgelenk, trichterte ihr ein, sie wäre nur gestolpert und schickte sie dann nach Hause, um sich auszuruhen. Ich selbst fühlte mich auch ziemlich ausgelaugt, selbst meine Augen schmerzten mittlerweile. Alle Sinne waren verschärft und doch fühlte ich mich so durcheinander, dass Louis den Flug für morgen erstmal absagte. Stattdessen verfrachtete er mich ins Bett, wo mir ohne weiteres die Augen zufielen. Das waren also meine letzten vier Wochen als Mensch gewesen und ich hatte sie genauso sehr genossen, wie ich es vorgehabt hatte und wie ich es Louis versprochen hatte. Und ich konnte kaum erwarten, was ich als Vampir nun alles neu kennenlernen würde.

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Der Inhalt dieses Kapitels kommt sicher sehr überraschend😹 Was meint ihr wie es Harry im neuen Leben ergehen wird?🌝

1000 Days without 1D😿
All the love xx

One Of Those Nights - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt