Die Wochen vergingen und noch immer war ich kein Stück weiter. Louis wusste von meiner angespannten Lage zu Hause, weshalb er tatsächlich Geduld bewies und mir versprach zu warten, bis ich Zeit für ein zweites Date hätte. Außer dem Knistern in der Luft zwischen uns beiden und den Schmetterlingen in meinem Bauch herrschte im Moment leider bloß die Freundschaft vor. Aber dank der ständigen Kontrolle von Brian blieb uns zunächst auch nichts anderes übrig. Louis versicherte mir, dass er nicht wüsste, woher Brian und Mary ihn oder Liam kennen könnten, da er sie nicht kennt, und was sie dadurch gegen ihn haben könnten.
Auf meine Fragen, was ich in dem Buch gelesen hatte, was auch er zu Hause stehen hatte, konnte er mir leider nichts antworten. Er meinte, dass Buch hätte seinem Vater gehört und er selbst hätte es noch nie wirklich durchgeblättert. Dennoch gestand er ein, dass es wirklich komisch war, wie gut diese Beschreibung auf meine Eltern und Niall passte. Mit Niall selbst waren wir leider noch kein Stück weitergekommen. Er wollte nichts von all den Verschwörungstheorien wissen, sondern blieb dabei, dass Liam ihm das angetan hatte, weshalb Zayn und Liam ihre Beziehung auch noch weiterhin geheim hielten. Sonst war Niall weitestgehend wieder der alte, quirlige Junge, mit dem Unterschied, dass er sich von Louis und Liam fernhielt.
Der einzige, der sich wirklich bemühte, Antworten zu finden, war ich selbst. Und immer wenn ich damit anfing, wechselte Louis das Thema, sprach stattdessen davon, wie gern er mich hatte und leider hörte ich das allzu gerne von ihm. Es schien als wolle er mich hinhalten, von irgendwas ablenken und das glückte ihm ganz gut, denn mein Kopf war nur mit ihm beschäftigt. Das Armband trug ich tagtäglich, es ließ mich darum kämpfen, bald endlich den Hausarrest zu überwinden, um mich endlich wieder wie ein normaler Junge fühlen und ein Date haben zu können. Ich hatte schon versucht, Mary davon zu überzeugen, hatte dabei nichtmal Louis erwähnt und war trotzdem auf Ablehnung gestoßen.
,,Na Curly", ich stand an meinem Spind und Louis umarmte mich kurz von hinten. ,,Morgen", brummte ich wenig motiviert und drehte mich zu ihm, nachdem ich meinen Spind geschlossen hatte. ,,Heute wieder besonders gut gelaunt?" ,,Du weißt warum", grummelte ich und lief langsam zum Klassenraum. ,,Was, wenn ich dir sage, dass ich vielleicht eine Idee habe, wie wir unser zweites Date haben könnten?" ,,Verarsch mich nicht", sagte ich, denn ich konnte nicht verhindern, dass ich zu strahlen begann. ,,Ich verarsch dich nicht, glaub mir. Du hast zwar Hausarrest und darfst das Haus nicht verlassen, aber was wenn ich einfach reinkomme?"
Louis war begeistert von seinem Vorschlag, während ich ihn nur verwirrt musterte. ,,Du weißt, dass Mary und Brian dich nicht reinlassen werden, oder?" ,,Müssen sie auch gar nicht. Hauptsache du lässt ein Fenster für mich auf", schmunzelte Louis und zwinkerte kurz. ,,Das wäre zwar wunderschön, aber wie willst du zum Fenster rein? Ich hatte mal eine Strickleiter, aber die hat man mir weggenommen", murmelte ich seufzend und auch wenn ich mir nichts schöneres vorstellen konnte, als mit Louis Zeit zu verbringen, so konnte das doch nicht funktionieren. ,,Da kannst du froh sein, dass du so einen tollen besten Freund hast. Zayn hat mir seine Strickleiter gegeben, mit der ihr früher immer bei ihm rein und raus seid. Du musst auch nichts vorbereiten oder sonst irgendwas. Hauptsache du bist Samstagabend zu Hause."
,,Wie könnte ich nicht? Ich freu mich schon", strahlend küsste ich Louis Wange, mein Herz raste und ich konnte kaum abwarten, dass es Samstag sein würde. Doch jetzt musste ich mich erstmal wieder dem öden Schulalltag widmen, welcher mit Englisch begann. Dies hatte ich zwar mit Louis und Liam, aber ebenso mit Niall und Jake und das konnte eine ziemlich impulsive Mischung sein. Kurz hinter Louis betrat ich den Raum, sah Niall schon auf seinem Platz sitzen, sodass ich mich ohne Umschweife wie immer neben ihn setzte. ,,Hey", begrüßte er mich lächelnd, akzeptierte zum Glück, dass ich und Louis so gut befreundet waren, anders als bei Liam. ,,Na", gab ich fröhlich zurück, bis mein Blick auf einen Verband an seinem Handgelenk fiel.
,,Niall? Was ist das?" Fragte ich, konnte es mir schon fast denken, hatte trotzdem Angst die Antwort zu erfahren. Mit solch einem Verband hatte nach den Sommerferien quasi alles angefangen und nun war Niall schon so lange ohne aufgetaucht, da er auch keine Bisswunden mehr hatte, sodass es mich nun nur noch mehr aus dem Konzept brachte. ,,Gestürzt", lautete seine knappe Antwort, wodurch ich sofort merkte das er log. ,,Rede bitte mit mir", flehte ich schon förmlich, doch er blieb stumm, während seine Augen auf Jake lagen, der gerade den Raum betreten hatte und direkt zu unserem Tisch kam.
Von ihm hatte ich mich die letzten Wochen so gut wie möglich ferngehalten, ihn konnte ich nun am allerwenigsten gebrauchen und wenn ich nicht gerade Zayn beim Footballtraining zu schaute sah ich Jake auch nicht mehr. Unser Aufeinandertreffen im Abstellraum, bei dem Louis mich gerettet hatte, war auch das letzte 'Treffen' zwischen uns gewesen. Ich warf einen Blick hinter mich und sah Louis, der sich deutlich anspannte, seine Augen funkelten wütend und wüsste ich es nicht besser, würde ich sagen er sei eifersüchtig. ,,Was willst du?" Knurrte ich, während ich meinen Bleistift in meinen Fingern drehte. ,,Reden, das letzte Mal lief das alles nicht so, wie geplant." Murmelte er betrübt und knetete seine Hände ineinander.
,,Ich möchte aber nicht mehr mit dir reden Jake, ich möchte gar nichts mehr mit dir zu tun haben, also lass mich bitte in Ruhe." Ich wollte ihn nicht wissen lassen, wie sehr er mich verletzt hatte, wie sehr es mir immer noch weh tat, ihn alleine anzusehen. Der Vertrauensbruch saß mir tief in den Knochen und ich war froh, nicht vollständig auf ihn reingefallen zu sein. Umso glücklicher war ich, Louis zu haben, der mich aufmunterte und behandelte, als wäre ich aus Porzellan. ,,Du kannst es dir ja überlegen", flüsterte der Brünette, wusste wohl, das wir wohlmöglich von Louis belauscht wurden und schob mir einen Zettel zu, auf dem ein Datum, Ort und eine Uhrzeit stand. Nächste Woche Freitag, kurz nach dem Footballtraining hinter der Turnhalle.
Seufzend steckte ich den Zettel in meine Federtasche und bedeutete Jake mit einem Kopfnicken, dass ich es mir überlegen werde. Damit gab er sich zufrieden und setzte sich zu seinen Freunden an seinen Platz. ,,Du wirst da doch nicht etwa hingehen?" Fragte Niall aufgebracht, der das Szenario bisher still beobachtet hatte. ,,Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, warum nicht. Beim Footballtraining werde ich ohnehin zu schauen und naja, vielleicht kann ich Jake dann endgültig weiß machen, das er mich in Ruhe lassen soll", überlegte ich schulterzuckend, würde mir das aber definitiv nochmal durch den Kopf gehen lassen. Viel wichtiger war für mich nun aber, Louis wissen zu lassen, das Niall wieder einen Verband trug unter der sich wohlmöglich erneut eine Bisswunde befand.
Also riss ich einen kleinen Zettel von meinem Block ab, schrieb unbemerkt von dem Iren 'Nialls Handgelenk' darauf und reichte ihn zu Louis nach hinten, welcher diesen sofort las und dann seinen Blick zu Nialls Verband schweifen ließ. 'Wir werden bald nochmal versuchen mit ihm zu reden', war Louis Antwort, die auf der Rückseite des kleinen Zettels zurückkam und mit der ich mich zunächst erstmal zufrieden geben musste. Dennoch hoffte ich, vielleicht von Zayn etwas mehr Unterstützung zu bekommen, der gerade aber einen anderen Kurs hatte und den wir erst in der Pause sehen würden. Frustriert versuchte ich, mich auf den Unterricht zu konzentrieren, konnte aber nichtmal richtig hören, was gesagt wurde, da ich immer wieder versuchte, eine Erklärung zu finden. Wenn Nialls Wunden von den Kreaturen aus dem Buch stammten, mal angenommen sowas würde existieren, wer waren dann diese Schatten der Nacht?
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Jake lässt wohl nicht locker, wie wird Harry sich wohl entscheiden?
Und was meint ihr, hat es mit Nialls Verband auf sich?
All the love xx
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One Of Those Nights - Larry Stylinson
FanfikceWas ist, wenn alles, was du je gewusst hast, plötzlich zu einer einzigen Lüge mutiert? Wenn du schon mittendrin steckst, ohne es zu wissen? Das passiert dem Lockenkopf Harry, der mit seinem besten Freund Zayn eigentlich ein ganz normales Leben lebt...