One Of Those Nights - Larry Stylinson

25 - disinterest

In der ersten Pause kam ich leider nicht dazu, mit Zayn zu reden, da Louis mich gleich beiseite zog, raus aus dem Schulgebäude in eine unbemerkte Ecke. ,,Was wollte Jake von dir?" Fragte er dann auch ohne Umschweife und schien etwas zornig, als ob er eifersüchtig wäre. Dabei hatte ich über Jake schon gar nicht mehr nachgedacht, sondern hing mit meinen Gedanken immernoch bei den Schatten der Nacht. ,,Er will sich mit mir treffen und nochmal über alles reden." Genauso wie Niall fragte Louis direkt:,,Aber das wirst du doch nicht machen oder? Du warst bloß ein Wetteinsatz für ihn." ,,Ja, danke das du darauf herumreitest Louis, als wäre mir das so schon nicht bewusst genug." Erwiderte ich etwas gereizt, obwohl Louis ja nichtmal etwas dafür konnte.

,,Man Haz, so meinte ich das nicht. Ich will doch nur nicht, das sowas nochmal passiert. Du sollst Jake nicht wieder die Macht geben, dich zu verletzen." Murmelte Louis beruhigend, was mich kurz seufzen ließ. ,,Ich weiß doch, dass du dir nur Sorgen machst. Aber es ist einfach irgendwie ein beklemmendes Gefühl, dass das immer noch zwischen mir und Jake steht. Und ich dachte, das wäre der beste Zeitpunkt alles zu klären und dann auf ewig mit ihm abzuschließen", sagte ich dann auch etwas ruhiger und musste Lächeln, als Louis meine Hände ergriff. ,,Außerdem hab ich dich, der immer wie aus Zauberhand auftaucht und falls irgendwas passieren sollte kannst du mich ja dann beschützen", fügte ich noch grinsend hinzu, was auch Louis ein Lächeln bescherte.

,,Worauf du dich verlassen kannst. Aber jetzt hätte ich noch eine Frage wegen Samstag, was isst du denn am liebsten? Egal ob Pizza, Schokolade, irgendwelche Früchte, hauptsache etwas, was dir gut schmeckt." Fragte Louis, sein Lächeln verriet mir, wie sehr er sich auf unser zweites Date freute. Aber auch mir ging es nicht anders und mein Herz fühlte sich federleicht, wenn ich nur daran dachte, an diesem Abend die Zweisamkeit mit Louis genießen zu können. ,,Ist mir völlig egal, hauptsache du bist da", erwiderte ich, mein verliebter Gesichtsausdruck wurde mir selbst ziemlich schnell bewusst, aber ich konnte auch nicht mehr Verleugnen, dass Louis mir den Kopf verdreht hatte. ,,Ich werde definitv da sein, dann werde ich einfach eine kleine Auswahl mitbringen." ,,Ich freu mich schon", erwiderte ich schmunzelnd und erhielt dann von dem blauäugigen einen Kuss auf die Wange.

In seinen Augen konnte ich mich jedes Mal aufs neue verlieren, wenn er wollte, könnte er mich damit selbst meinen eigenen Namen vergessen lassen. Jedes Mal, wenn er nur in meiner Nähe war, da war mir alles drumherum egal, ich vergaß worüber ich mir eigentlich Sorgen und Gedanken machte, um was ich mich eigentlich kümmern wollte. Mit Louis schien alles andere so nichtig und klein, das ich ihn gar nicht mehr missen wollte. Er verhalf mir zur Flucht aus der Realität, ließ mich Strahlen und alle meine wirklichkeit gewordenen Albträume vergessen. Zumindest für eine kleine Weile. Wenn ich dann wieder zu mir kam, schien mich die Realität noch härter zu treffen, als vorher und dabei war mein klarer Kopf verloren, denn er war so voller Louis, das ich nichtmal vernünftig nachdenken konnte. Zwar wusste Louis davon nichts, aber manchmal schien es wirklich so, als hätte er es geplant.

In der zweiten Pause gelang es mir dann, Zayn unter vier Augen zu erwischen, wobei ich beinahe vergessen hatte, das ich überhaupt mit ihm reden wollte. Hätte ich nicht nochmal Nialls Verband gesehen, hätte Louis meinen Kopf wieder vollständig für sich beansprucht. Es fühlte sich beinahe magisch an, wie er sich in meinen Gedanken verpflanzt hatte. ,,Harry, was ist los? Du schaust so besorgt drein", sagte Zayn dann, als ich ihn in eine ruhe Ecke geschliffen hatte, während ich die ganze Zeit Ausschau hielt, das niemand kommen würde. ,,Niall hat wieder einen Verband. Genauso wie vor einigen Monaten, als das alles mit dieser Geheimniskrämerei anfing, weißt du?" Fing ich an und hoffte inständig, dass Zayn sich erinnern konnte.

,,Ja und? Damals wollte er ihn uns nicht zeigen, aber jetzt hat er ihn ja offensichtlich nicht vor dir versteckt, also wird es wohl kaum wieder sowas sein." Brummte Zayn, klang etwas desinteressiert, was mir ein wenig im Herz schmerzte. ,,Er hat gesagt, er sei gestürzt. Aber wer stürzt denn bitte schön zweimal in wenigen Monaten und verletzt sich an genau der selben Stelle? Was wenn es ihm doch wieder jemand angetan hat?" Vermutete ich, während Zayn sauer zu werden schien. ,,Willst du damit andeuten, Liam hätte damit was zu tun?" Seine Statur verschärfte sich, spannte sich an, während ich wie wild den Kopf schüttelte. ,,Natürlich nicht. Liam hat da nichts mit zu tun, aber findest du es nicht auch seltsam?"

,,Harry, du kennst Niall, er ist unser kleiner Tollpatsch, also ich trau ihm schon zu, das er sich wohl mal öfter das Handgelenk anknackst." ,,Das glaub ich nicht. Okay, hör mir jetzt mal zu und denk nicht, ich sei verrückt. Ich habe ein Buch gelesen, was ich mal bei Louis Zuhause im Regal gesehen habe. Er hat lauter solche Bücher, weshalb ich mal wissen wollte, was es damit auf sich hat. Als wir über meine Eltern recherchiert haben, hab ich eins dieser Bücher in der Bibliothek gesehen und ausgeliehen. Da werden Bisswunden beschrieben, genauso, wie meine Eltern und Niall sie hatten. Zugefügt werden solche Wunden von sogenannten Schatten der Nacht. Sie werden als leblose Hülle, kalt und wie tot beschrieben.

Schon immer sollen sie unter uns gelebt und Menschen Leid zugefügt haben. Was wenn es stimmt? Wenn es wahr ist? Wenn diese Kreaturen tatsächlich existieren? Ich weiß es hört sich total verrückt an, aber bitte sag mir, dass du da auch eine Verbindung erkennst." Schon beinahe flehend sah ich Zayn an, der mich eher mitleidig musterte, anstatt mich wie sonst sofort zu unterstützen. ,,Du hast Recht, es hört sich viel zu verrückt an. Ich weiß, dass dich der Tod deiner Eltern schwer aus der Bahn geworfen hat und sicher ist das mit Niall auch nicht einfach, auch für mich nicht, aber du musst realistisch bleiben Harry. Das hört sich viel zu sehr nach Twilight oder Vampire Diaries an und wir stammen nunmal nicht aus einem Buch, einem Film oder einer Serie. Versuch runterzukommen und das mit Mary und Brian in den Griff zu bekommen. Und schneller als du gucken kannst, bist du dann wieder in deinem normalen Alltag angekommen."

So als wolle Zayn nichts mehr mit dem zu tun haben, was meine Hintergrundgeschichte betrifft, schon fast, als wüsste er mehr als ich, verabschiedete er sich dann auch schon wieder mit den Worten, das er noch was erledigen müsste. Seufzend sah ich meinem besten Freund hinterher und konnte nicht fassen, was aus seiner sonstigen Unterstützung geworden war. Ich konnte und wollte es nicht verstehen. Er war nie der Typ, der sich schnell Sorgen machte oder sich aufregte, wenn es nicht genug Beweise gab, aber in letzter Zeit hatten wir so viele gemeinsam gesammelt, als hätte er das alles vergessen. Er war mein bester Freund, ich kannte ihn besser als meine Westentasche und mein Gefühl sagte mir, dass er mir etwas vorenthielt, mir etwas verheimlichte. Ich wusste nur nicht, was das genau war, aber ich nahm mir vor das herauszufinden.

Schon seid er mit Liam zusammen ist, hat er sich stetig ein bisschen verändert, aber vielleicht hat er Recht, vielleicht vermute ich mehr dahinter, als tatsächlich hinter meinen Verschwörungstheorien steckt. Doch dann frage ich mich, was ist, wenn ich mich nicht irre? Und dabei kam mir Zayns Kommentar von wegen Twilight und Vampire Diaries in den Sinn. Er hat die Schatten der Nacht gleich mit Vampiren aus Filmen und Serien assoziert. Und je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr ergab es auch für mich Sinn. Blutleere Körper, Bisswunden, Leid, ewiges Leben und die Angst der anderen Menschen. Was, wenn es sich bei den Schatten der Nacht um Vampire handelte und was, wenn sie mitten unter uns lebten?

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Was meint ihr, ist mit Zayn los?
Harry kommt langsam allem näher🌝
Hoffe euch gefällt die Story soweit!
All the love xx