|18. Kapitel|

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Immer die Wahrheit zu sagen bringt einem wahrscheinlich nicht viele Freunde, aber dafür die Richtigen.
-John Lennon

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Pünktlich um sieben Uhr abends des nächsten Tages lasse ich meinen Laptop hochfahren, den ich dann auf mein Bett positioniere.

In Gedanken bin ich, wie schon die ganze Zeit, ganz wo anders.

Gestern gab es noch reichlich komische Momente zwischen Alex und mir. Hinzu kamen nicht nur zufällige Berührungen, sondern auch, dass Alex und ich uns fast geküsst hätten, da wir das Popcorn eingesammelt hatten, das ich zuvor runtergeschmissen hatte.

Erst haben wir uns nur völlig perplex angesehen. Doch ich bekam das Gefühl, dass Alex mir immer näher kam und mein Gehirn hat sich einfach abgeschaltet.

Kurz bevor es jedoch passieren konnte, musste ich an die Sache mit Sawyer denken und ich bin zurückgewichen.

Völlig verwirrt haben wir noch den Film fertiggeschaut und dann habe ich mich schnell verabschiedet und bin abgehauen.

Seitdem muss ich ständig daran denken.

War Alex wirklich bereit mich zu küssen? Oder habe ich mir das nur eingebildet? Aber das würde doch keinen Sinn ergeben! Immerhin soll ich ja seine Freundin spielen, damit sich die weibliche Gesellschaft nicht mehr an ihn ranschmeißt und er in Ruhe lernen kann, ohne dass er sich um jemanden kümmern muss.

Ich verstehe einfach gar nichts mehr.

Schließlich öffne ich Skype und sehe, dass meine beiden besten Freundinnen schon online sind. Sofort werde ich angerufen.

»Lauren!«, schreien sie beide gleichzeitig und ich lache.

»Hey, ihr«, sage ich grinsend und ich muss mich zusammenreißen, damit ich nicht zu heulen anfange so wie Valery. Es bricht mir das Herz, jetzt nicht bei ihnen zu sein, sie nicht umarmen zu können und nur ein unscharfes Bild von ihnen zu sehen.

»Wie konntest du uns das antun? Wir haben ausgemacht, jeden Tag zumindest zu schreiben. Wir dachten schon, du bist an zu viel Amerika-Style gestorben!«, beteuert Lucy mit großen Augen und ich sehe sie spöttisch an, ehe ich mich im Schneidersitz auf mein Bett niederlasse.

»Wie ihr seht, lebe ich noch. Aber wer weiß, wie lange...«

Erst, nachdem sich die beiden über mich lustig gemacht haben, da ich mich einige Male verspreche - man muss bedenken, dass ich 24 Stunden sieben Tage die Woche Englisch rede - fragen sie nach, was alles passiert ist. Und ich erzähle es ihnen bis ins kleinste Detail.

Sogar Fotos von Sawyer und Alex bekommen sie. Innerlich danke ich ihnen, dass sie beide ein Profilbild reingestellt haben.

Dann streiten sie sich erst mal, welcher der beiden hübscher ist. Lucy ist für Sawyer und Valery für Alex. Und dann kommen sie wieder auf mich zurück.

»Und du bist dir sicher, dass du mit diesem Sawyer geschlafen hast? Wenn du sagst, dass du dich nur noch daran erinnern kannst, wie ihr in sein Zimmer hochgegangen seit, bedeutet das nicht, dass ihr miteinander geschlafen habt«, spekuliert Valery, die dabei wild mit ihren Händen rumfuchtelt.

LaurenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt