|21. Kapitel|

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Du magst denjenigen vergessen, mit dem du gelacht hast, aber nie diejenigen, mit denen du geweint hast.
-Khalil Gibran

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Als Alex und ich am nächsten Tag Hand in Hand auf unsere Freunde zugehen, sehe ich schon von weitem, wie Ella auf uns zugelaufen kommt.

Kurz bleibe ich stehen und verabschiede mich schnell von Logan, da steht Ella auch schon vor mir und wir umarmen uns.

»Ich freue mich so, dass wir endlich dazu kommen, etwas zu zweit unter Freundinnen zu unternehmen«, redet sie sofort darauf los und innerlich sowie auch äußerlich muss ich grinsen.

Dass Ella dies vor Alex erwähnt hat, lässt alles noch glaubwürdiger erscheinen.

Natürlich habe ich vor, mit ihr in dieses Café zu gehen. Jedoch nicht direkt nach der Schule, so wie sie es momentan denkt.

Aber dazu komme ich später.

Jetzt gehen wir drei wieder zurück zum Rest unserer Gruppe, wo wir wie jedes Mal freundlich empfangen werden und schön langsam kenne ich auch von allen Personen die Namen.

Besonders schwer getan habe ich mich bei Henriette, einer Cheerleaderin und bei dem Basketballspieler Tyler. Ich musste wirklich oft nach ihren Namen fragen, bis ich sie mir schließlich gemerkt habe. Zum Glück nahmen sie es mir nicht übel.

Es dauert nicht lange, bis es schließlich klingelt und wir uns auf den Weg in die Schule machen. Mein Plan kann beginnen.

Als sich die letzte Stunde des Tages - die einzige Stunde, die ich ohne meine Freunde verbringen muss - dem Ende neigt, zücke ich heimlich unter dem Tisch mein Handy und entsperre es. Dabei senke ich meinen Kopf nicht nach unten, sondern bleibe aufrecht sitzen, damit ich nicht verdächtig wirke.

Während mein Geschichtslehrer Mr Waltson gerade etwas vom zweiten Weltkrieg erzählt und sich deshalb zur Tafel dreht, ergreife ich meine Chance und meine Augen wandern nach unten.

Schnell schreibe ich Ella in einer kurzen Nachricht, dass ich mich um ungefähr einer halben Stunde verspäten werde, da Mr Waltson noch mit mir sprechen möchte.

Als ich sie abgeschickt habe, stecke ich mein Handy gerade noch rechtzeitig wieder ein, denn keine Sekunde später geht der Lehrer durch die Reihen und verteilt die Arbeitsblätter, welche die ganze Stunde noch einmal zusammenfassen.

Ich sitze da, als hätte ich ihm die gesamte Zeit über brav zugehört.

Die letzen fünf Minuten der Stunde habe ich damit verbracht, die Uhr an der Wand anzustarren, als wäre sie eine tickende Zeitbombe. Jede Sekunde, die verstreicht, lässt meine Nervosität wachsen und ungeduldig trommle ich mit den Fingern auf den Tisch.

Doch schnell lasse ich dies aufgrund den verstörten Blicken meiner Tischnachbarn sein.

Als es dann klingelt, bin ich mir sicher, jeden Moment aufgrund meines zu schnell schlagenden Herzens sterben zu müssen.

Mit zitternder Hand packe ich mein Zeug zusammen, wofür ich eine kleine Ewigkeit brauche, da mir so gut wie alles herunterfällt.

LaurenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt