|50. Kapitel|

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Natürlich passiert es in deinem Kopf, aber warum um alles in der Welt sollte das bedeuten, dass es nicht wirklich ist?
-Albus Dumbledore

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Wir sitzen noch eine ganze Zeit lang bei Lin, welche mir freudig von vielen Erlebnissen aus Sawyer's Kindheit berichtet, worüber ich schmunzeln muss. Sie ist wirklich ein lieber Mensch und mit ihr habe ich mich auf Anhieb gut verstanden.

Allerdings, als sie gerade von schöne auf peinliche Erlebnisse umsteigen wollte, hat Sawyer sie leider schon unterbrochen und mich weit von ihr weggezogen.

Von der Seite grinse ich ihn spitzbübisch an. »Dir ist klar, dass ich sie vielleicht nicht das letzte Mal gesehen habe, oder?«

Wir müssen beide etwas lachen und wir gehen immer weiter, bahnen uns Wege, betreiben kurzen Smalltalk, ehe wir an einem Tisch ankommen, an dem viele junge Leute sitzen, die ungefähr in unserem Alter sein müssen.

Unter anderem auch Zoe.

»Oh mein Gott! Lauren! Hi!«, quietscht sie erfreut auf. Sie sitzt umringt von wirklich hübschen Jungs, die ihr allesamt charmante Lächeln zuwerfen und in deren Augen pure Begierde aufleuchtet. Was man ihnen aber nicht verübeln kann.

Zoe sieht wirklich unglaublich toll in dem hautengen, langen Kleid, welches übersät mit Spitze ist. Die weinrote Farbe passt super zu ihren dunklen Haaren, die sie zu einer Hochsteckfrisur zusammengebunden hat.

Sofort erhebt sie sich von ihrem Stuhl und lässt die Jungs zurück, welche nun mich genauestens mustern. Doch das lässt mich erst einmal kalt.

»Ich wusste gar nicht, dass du heute auch hier bist«, nuschelt Zoe etwas, als wir uns umarmen.

Als wir uns wieder loslassen, deute ich mit meinen Augen kurz zu Sawyer und sie nickt verstehend mit einem wissenden Grinsen im Gesicht. »So ist das also. Verstehe.«

Ich spüre, wie meine Wangen wieder rote Farbe annehmen und bleibe stumm.

Plötzlich taucht einer der Jungs, ein breit gebauter, schwarzhaariger Kerl mit dunklen Augen und höflichem Lächeln hinter Zoe auf.

»Wer ist denn deine Freundin, Zoe? Ich hab sie hier noch nie gesehen.« Mit seinen Blicken zieht er mich regelrecht aus und ich presse meine Lippen aufeinander, da mir gar nicht gefällt, dass er möglicherweise Interesse an mir gefunden hat.

Doch auf einmal spüre ich starke Arme, welche sich um meine Taille schlingen und mich an eine trainierte Brust drücken.

»Sie gehört mir, Andy. Versuch es erst gar nicht.« Ich sehe Sawyer direkt hinter mir an, der wiederum diesen Andy anstarrt.

Sein Gesichtsausdruck spiegelt definitiv eine Warnung aus, mir ja nicht zu nahe zu kommen. Dabei schlägt mein Herz schneller. Es ist unglaublich süß, wie er mich vor den Klauen dieses reichen Schnösels rettet.

Andy's Augen verweilen trotzdem noch immer auf mir, oder eher gesagt etwas unter meinem Gesicht, was mir extrem unangenehm ist.

Doch wie schaffe ich es, aus seinem Blickfeld zu verschwinden, ohne dass Sawyer ihn verprügelt?

Dann habe ich eine Idee. Gerade eben wird ein langsames Lied abgespielt und es bilden sich bereits einige Paare, die zusammen zu einer improvisierten Tanzfläche am Ende der Halle stöckeln.

LaurenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt