|29. Kapitel|

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Das Ganze Meer verändert sich, wenn ein Stein hineingeworfen wird.
-Blaise Pascal

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Das schlimmste Gerücht, das ich heute gehört habe, ist, dass ich angeblich von Alex schwanger bin. Dieser will das Kind allerdings nicht und hat Schluss gemacht. Da hat Sawyer seine Chance ergriffen und mich auf die Seite der Badboys geholt.

Ja. Und schon morgen werde ich mein Kind dann zur Welt bringen, das ich 'Schoki' nennen werde.

Bei manchen Schülern liegt der IQ doch wirklich unter Null, oder?

»Alles in Ordnung bei dir?«, fragt mich plötzlich Daniel und ich werde aus meinen Gedanken gerissen.

Gerade sitzen wir in der Cafeteria beim Mittagessen. Natürlich brodelt die Gerüchteküche seitdem wie verrückt, da ich am falschen Tisch sitze.

Stumm nicke ich Daniel zu und wage einen kurzen Blick rüber zum Sportler-Tisch.

Dort herrscht wie immer Chaos, es wird viel gelacht und trotzdem werfen sie immer wieder komische Blicke in unsere Richtung.

Ich seufze. Was soll ich jetzt bloß tun? Werde ich den Rest meiner Schulzeit bei den Badboys verbringen?

»Denkst du wieder an Samstagnacht?«, hakt Daniel weiter nach und sieht mich dabei forschend an.

Die ganze Truppe weiß Bescheid, was sich in jener Nacht abgespielt hat. Natürlich wissen sie es.

Sawyer hat es ihnen erzählt und gemeinsam wollen sie den Typen finden und weiß Gott was mit ihm anstellen.

Aus dem Weg räumen hatten sie zu mir gesagt. Was das genau bedeutet, will ich lieber gar nicht wissen.

Aber anscheinend verkehren die Jungs auch in den falschen Kreisen, wenn es ihnen wichtig ist, dass dieser Kerl gestoppt wird. Was hätten sie sonst davon, ihn auszuschalten? Wenn sie dadurch an mich rankommen wollten, müssten sie sich nicht einmal um ihn kümmern, da ich gerade sowieso ziemlich alleine bin.

Nein, sie sind definitiv Teil dieser dunklen Welt. Nur würde ich gerne wissen, was genau sie für illegale Dinge machen.

Drogen dealen? Straßenkämpfe? Illegale Rennen? Oder doch Auftragskiller?

Ach, es gibt zu viele Auswahlmöglichkeiten. Vielleicht machen sie auch mehrere Dinge.

»Lauren, komm wieder aus deinen Gedanken raus. Wir sind gerade dabei, den Typen ausfindig zu machen«, erklärt Alec, welcher mit der Hand vor meinem Gesicht hin- und herwedelt.

»Ich verstehe immer noch nicht, warum ich nicht einfach zur Polizei gehen darf«, meine ich daraufhin und verschränke meine Arme vor der Brust.

Dann herrscht eine Weile Stille am Tisch, da niemand so recht zu wissen scheint, was sie am besten sagen sollen.

Da ergreift Sawyer das Wort. »Das habe ich dir doch schon mal erklärt. Die Polizei ist machtlos gegenüber ihm. Dieser Typ ist gefährlich. Überlass ihn also uns. Wir können da weitaus mehr dagegen unternehmen als die Bullen.«

Schon komisch, so etwas aus dem Mund eines Teenagers zu hören. Dass Sawyer und seine Kumpels sich um einen Mafioso kümmern wollen, erscheint mir immer noch surreal. Als befände ich mich in einem Buch. Und die Vorstellung gefällt mir gar nicht.

LaurenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt