|66. Kapitel|

83 7 0
                                    

Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen.
-Konrad Adenauer

❦❦❦

Lauren's p.o.v.

»Wie...«, krächzt Sawyer, während er mich komplett mustert, von oben bis unten, als wolle er sichergehen, dass ich tatsächlich lebendig und atmend vor ihm stehe.

Und das tue ich auch.

Ich lebe.

Eine Welle des Schwindels überkommt mich und prompt geben meine Füße unter mir nach, sodass ich einknicke.

Durch meine Erschöpfung bin ich nicht einmal dazu fähig, überhaupt so etwas wie die Angst vor dem Aufprall zu verspüren. Jedoch fängt mich Sawyer davor noch auf und geht mit mir im Arm sanft und langsam zu Boden, wo er mich von Schluchzern geschüttelt an sich drückt.

»Du lebst. Du lebst. Du lebst«, wiederholt er immer wieder leise und mit vor Erleichterung und Liebe zitternder Stimme, die mir selbst die Tränen aus den Augen treiben.

Nach einem kleinen Moment, in dem wir still in den Armen des anderen gelegen haben und er mir noch einen kleinen, aber voller Emotionen geladenen Kuss auf die Stirn gedrückt hat, entfernt er sich wieder ein wenig von mir und betrachtet meinen Oberkörper.

»Aber wie kann das sein? Du hast durch die Schnittwunden so viel Blut verloren, dass dieser Schuss von Alex eigentlich tödlich für dich sein müsste«, flüstert er erstickt, wobei er immer wieder gedankenverloren durch meine Haare streicht, die wahrscheinlich ein einziges Chaos sind.

Währenddessen tritt Alex langsam auf uns zu, während er selbst mit wässrigen Augen und einem Lächeln im Gesicht auf mich herabsieht.

»Hört ihr das?«, macht er uns darauf aufmerksam, was sich im Hintergrund abspielt.

Laute Sirenen dringen an mein Ohr, gemischt mit einigen Schüssen und Gebrülle.

»Die Polizei«, murmelt Sawyer mit geweiteten Augen und spricht so meinen Gedanken laut aus. Alex nickt zustimmend. »Jetzt ist es endgültig vorbei.«

Dann scheint Sawyer wieder etwas einzufallen, denn sein Gesicht verzieht sich zu einer reuevollen und schmerzhaft verzogenen Miene, ehe er Alex direkt in die Augen blickt.

»Ich dachte, du hättest sie getötet! Ich bin ausgeflippt und hatte mich nicht mehr unter Kontrolle! Ich... Oh, fuck! Ich wollte dich wirklich umlegen! Es tut mir so leid, Alex.«

»Es ist okay«, antwortet Alex dabei und kniet sich neben uns beide hin, sodass er auf einer Augenhöhe mit uns ist. »Es zeigt nur, wie sehr du sie liebst. Ich kann es verstehen, wie wütend du in diesem Moment auf mich sein musstest. Aber es war wichtig, dass du geglaubt hast, dass ich sie wirklich erschossen hätte. Sonst hätten Drace und Max uns nie geglaubt und uns gleich alle drei getötet.«

Ganz in der Nähe vernehme ich sogar die Sirene eines Krankenwagens und weiß, dass es nicht mehr lange dauert, bis mir endlich geholfen wird. Bis ich von hier wegkomme und es endgültig vorbei wäre.

»Ich denke, Lauren und ich sind dir eine Erklärung schuldig und ich übernehme das mal lieber, damit sie ihre Kräfte sparen kann«, meint Alex dann, ehe er sich räuspert und fortfährt. »Lauren wurde von Drace kontaktiert, dass dieser Zoe gefangen hält-«

LaurenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt