|48. Kapitel|

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Fange an diesen Moment zu leben und du wirst sehen - je mehr du lebst, desto weniger Probleme wird es geben.
-Osho

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Glücklicherweise verläuft bisher alles relativ normal und auch die Mittagspause überlebe ich ohne Schäden.

Während der Mittagspause in der Cafeteria habe ich mich sogar dazu durchgedrungen, zum Tisch der Sportler zu gehen. Natürlich mit Sawyer und David im Schlepptau, damit Alex ja seine Klappe hält.

Ich entschuldigte mich bei Ella, dass ich ihre Zeit verschwendet habe und teilte ihr mit, dass ich bei den Cheerleadern aussteigen werde. Ihr Gesicht wurde augenblicklich traurig und enttäuscht nickte sie nur.

Es tut mir nach wie vor im Herzen weh, diesen Schritt gewagt zu haben, aber es musste sein. Anhand dieser Reaktion kann man sehen, dass Ella mich nicht mag, weil ich mit Alex zusammen war, sondern weil ich so bin wie ich bin und sie mich akzeptiert hat. Sowas ist schon längst nicht mehr alltäglich auf dieser Welt.

Jedenfalls sitzen Sawyer und ich jetzt genau wie abgemacht in dem kleinen Café in der Nähe der Schule, das mir Ella mal gezeigt hat.

Während also die anderen ihr Köpfchen in der Schule anstrengen, lassen wir es uns hier mit Muffins und einem frischen Getränk gut gehen.

Wir sitzen im hinteren Teil des Cafés, in welchem sich kaum Leute befinden. Allgemein ist hier wenig los, was nicht weiter verwunderlich ist. Dienstag vormittags haben die meisten Menschen Wichtigeres zu erledigen, als sich hierhin zu setzen und gedankenverloren die Wände anzustarren.

Ein leiser Seufzer dringt mir über die Lippen. Augenblicklich denke ich darüber nach, was ich mir bei meinem ersten Schultag vorgenommen habe, als ich das erste Mal auf Sawyer gestoßen bin.

Ich wollte mich von ihm fern halten, habe ihn als einen Klischee-Badboy abgestempelt. Aber in Wirklichkeit ist er ein Goodboy mit dem Aussehen eines Badboys.

Ein Schmunzeln erscheint auf meinen Lippen, weil mir in den Sinn kommt, wie sehr sich doch alles in letzter Zeit geändert hat. Nicht nur, dass ich Alex jetzt völlig anders sehe, sondern ihn jetzt auch noch verabscheue.

Ich bin kein Cheerleader mehr, was bedeutet, dass ich schon wieder keine Hobbys habe und meine neuen Freunde sind meine anfänglichen Feinde, nicht zu vergessen die Schul-Bitches, die aber nicht zickig sind und momentan meine besten Freundinnen hier in Amerika sind.

»An was denkst du?«, fragt Sawyer mich plötzlich, der einen Schluck von seiner Cola nimmt und mich dann leicht anlächelt.

Ich zucke mit den Schultern. »Mir ist nur klar geworden, dass mein Leben irgendwie verkorkst ist.«

Auf seinem Gesicht breitet sich eher zögerlich ein Lächeln aus und ich rühre gedankenverloren mit dem Strohhalm in meinem Wasser umher.

»Und wie geht es dir jetzt? Ich meine, wegen der Sache mit Alex«, will er dann wissen und mustert mich genau. Auch ich blicke auf und sehe, dass es ihm etwas unangenehm ist danach zu fragen. Doch kein Zweifel - die Neugierde ist größer.

Wieder zucke ich mit den Schultern. »Was soll schon großartig sein? Wenn ich an ihn denke, fühle ich gar nichts mehr. Es ist einfach weg. Puff und nicht mehr da. Aber das ist auch besser so. Mein Leben geht weiter. Ob mit ihm oder nicht spielt keine Rolle mehr.«

LaurenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt