|34. Kapitel|

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Unsere Träume können wir erst dann verwirklichen, wenn wir uns entschließen, einmal daraus aufzuwachen.
-Josephine Baker

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Die nächsten zwei Wochen vergehen, ohne dass etwas dramatisches oder aufregendes passiert wäre.

Jeder aus meinem Jahrgang ist die meiste Zeit mit intensivem Lernen beschäftigt und wir Sportler auch noch zusätzlich mit unserem Training.

Mittlerweile habe ich auch die meisten der Tänze einigermaßen drauf und warte schon gespannt die nächsten drei Wochen ab. Denn nach den ganzen Prüfungen, wenn die Saison losgeht, würde mein erster Einsatz sein. Ich bin schon jetzt ziemlich aufgeregt, obwohl erst noch die Tests anstehen.

Auch, was Sawyer angeht, ist nichts wirklich aufregendes passiert.

Kurz nachdem Alex und ich wieder zusammen gekommen sind -diesmal richtig- habe ich mich nochmal mit Sawyer unterhalten. Ich habe einfach das Bedürfnis gespürt, da ich Angst hatte, ihm das Gefühl gegeben zu haben, dass ich ihn ausgenutzt hätte.

Sozusagen wenn Alex nicht da ist, schnappe ich mir einfach den nächsten heißen Typen. Aber ich musste ihm einfach klar machen, dass das nicht meine Absicht war und dass ich trotzdem noch hoffe, in Kontakt zu bleiben.

Denn ich will unsere merkwürdige Freundschaft auf keinen Fall aufgeben.

Drace wurde seit dieser einen Sache nicht mehr erwähnt, noch habe ich ihn irgendwo gesehen, als ich in der Stadt war.

Es ist, als wäre er wie vom Erdboden verschluckt, was aber bei Leuten wie ihn nicht verwunderlich sein sollte.

Am Anfang dachte ich noch, er würde sich nur zurückziehen und einen Plan austüfteln, wie er mich am besten entführen und damit die Badboys erpressen soll. Aber je mehr Tage vergehen, ohne dass irgendetwas dergleichen passiert, desto mehr gerät dieser Möchtegern-Mafioso in Vergessenheit und mein Leben wird nach und nach sorgenfreier.

Und ich muss keine Angst haben, dass ich schon mit zwanzig Jahren Stressfalten im Gesicht habe.

An einem sonnigen Freitagnachmittag stehe ich wie fast jeden Tag bei unserer Gruppe vor dem Haupteingang der Schule und wir diskutieren über irgendein belangloses Zeug.

Alex hat seinen Arm um meine Schultern gelegt und ich genieße einfach nur diese Nähe zu ihm. Jetzt, da es nun keine Fake-Beziehung mehr ist, fällt es uns viel einfacher, in Gegenwart seiner Freunde zu sein, weil wir uns jetzt nicht mehr verstellen müssen.

Es ist ein befreiendes Gefühl.

Plötzlich klatscht Ella in die Hand und alle Augen richten sich erschrocken auf sie.

»Heute ist doch Freitag...«, beginnt sie langsam und sieht uns alle geheimnisvoll an.

»Ne, ich dachte, heute ist Samstag und wir stehen nur zum Spaß vor der Schule«, meint Max ironisch, während er grinsend die Augen verdreht. Dann wird Ella ein wenig rot im Gesicht und stubst ihn mit ihrem Ellenbogen an.

Moment! Sie wird rot?

Ella, Ella, Ella. Wir beide müssen dringend einmal miteinander reden.

LaurenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt