F O R T Y - F O U R

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Der Rest des Schultages verlief ziemlich normal, bis auf Leute die mich hässlich anguckten. Ja friends, Knochengerüst Hwa is in the house.
,,Nächste Woche haben wir paar Tage frei.." fing Lua neben mir an zu reden. Ich schaute langsam zu ihr, erwartete dass sie weiterspricht. ,,Willst du was bestimmtes machen?" fragte sie mich. Ich überlegte einen Moment und mir fiel auf, dass ich eigentlich mal wieder nach Hause müsste.
,,Ich muss auf jeden Fall mal wieder nach Hause, zu Jin." sprach ich meine Gedanken laut aus. Sie nickte kurz und zog ihr Handy aus ihrer Jackentasche. ,,Soll ich Jin schreiben, oder machst du?" fragte sie und ging schon auf Jins Chat. ,,Mach du." sagte ich. Ich würde es ja selbst machen, aber mein Handy war in meiner Tasche, und ich hatte wirklich keine Lust es extra herauszuholen. ,,Gehen wir durch die Stadt?" fragte Lua, ich nickte bloß.

Lachend schliffen wir uns durch die Einkaufsstraßen, als ich ein lautes, verreckendes Husten wahrnahm. Überrascht drehten Lua und ich uns um sahen auf der anderen Straßenseite wieder die brünette und die schwarzhaarige. Die braunhaarige müsste Juhee sein und die schwarzhaarige Ahri. Juhee, die mit leichenblassen Gesicht sich die Lunge aushustete und Ahri, die ihr auf den Rücken klopfte. Sie schaute zu uns. Direkt in unsere Gesichter. Nicht besonders erfreulich.
Ganz ehrlich? Ihre blicke sagten alles. Sie musterte mich, als würde ich aussehen wie eine Mülltonne. Beschämt blickte ich auf den Boden und verschnellerte mein Tempo.
Lua stolperte mir hinterher.
,,Warte auf mich!" rief sie aus der Puste.
Ich ging schnurstracks weiter.
Einige Minuten später kamen wir an meinem, bzw. Jins, Haus an.
Ich wurde immer nervöser, immerhin sehe ich gleich wahrscheinlich meine Eltern wieder. Mit zitternden Fingern bewegte ich meine Hand zur Klingel. Schnell wie der Blitz drückte ich auf das Kim Klingelschild und zog sofort meine Hand zurück. Ich strich so schnell und gut es ging meine Uniform glatt.
,,Hey Babygirl. Komm rein." begrüßte mich Jins Stimme. ,,Lua, willst du mit reinkommen?" fragte er sie. Sie nickte und verbeugte sich kurz. Gleichzeitig betraten wir die Tür meines Zuhauses.
Sofort hörte ich schnelle Schritte.
,,Hwa?! Um Gottes Willen!" schrie eine männliche Stimme. Sofort rannte die Person, was sich als mein Appa herausgestellt hatte, auf mich zu. Er nahm mich fest in den Arm und seufzte erleichtert aus. ,,Ich bin so froh dass du wieder da bist. Und dass du ähm...Gesund bist." stotterte er. ,,Du hast so viel abgenommen..." murmelte er und betrachtete meine Figur.
,,Schatz! Ihre Koffer sind fertig! War sie schon hier?!" rief eine weibliche Stimme von oben. Wie, Ihre Koffer?
Ich checkte gerade nichts.
,,Ja Liebling! Sie ist gerade da!" rief Appa nun laut nach oben. Sofort kamen laute Schritte herangetreten.
,,Hallo, Hwa. Es ist kein besonders schöner Absicht, mein Schatz." sagte sie und legte ihren Hände auf meine Schulter.
,,A-Abschied?" murmelte ich verwirrt und kam den Tränen wieder nahe. Gott, ich heule viel zu oft!
,,Jin, hast du es ihr nicht gesagt?" fragte nun Appa Jin. Er schaute bloß auf den Boden und schniefte einmal laut. Ich riss mich von Eomma los und lief auf Jin zu. Seine Augen waren errötet und stumm liefen Tränen seine Wangen hinunter. ,,Jin, was zum?" fragte ich. ,,Hwa. Wir, Eomma und ich, wir haben dich bei einer Klinik angemeldet." beichtete Appa endlich. ,,Ihr habt was?!" schrie ich ohne nachzudenken. Lua, die in der Ecke stand und das ganze Szenario mit weiten Augen beobachtete. ,,Hwa, es ist das beste für dich. Schau Dich an! Haut und Knochen! Du hast Essstörungen, und dass ist nicht mehr normal! Du bekommst hier Essen, alles was du willst, aber du isst nichts! Nichts!" schrie nun meine Eomma laut, wodurch Jin und ich aufzuckten. ,,Das produktivste dass du tust, ist dich hier vollzusaufen und dich dann bis zum verrecken vollbrechen!" fügte sie hinzu.

Wow.

Autsch.

Ihre Worte trafen mein Herz gerade mehr, als Nao Schläge. Stumm lief eine Träne meine Wange hinunter. ,,Du warst etwas zu barsch zu ihr." verteigte Appa mich.
,,Ist es das, was ihr wollt? Ihr wollt mich nicht mehr? Mich einfach verstoßen? Ist es das was ihr wollt?!" schrie ich wieder hysterisch unter Tränen. Selbst Lua kämpfte mit den Tränen. Ich stampfte zu Eomma und griff grob nach dem Koffer und schmiss einfach die große Sporttasche um meine Schulter.
,,Ihr seid von nun an für mich gestorben."
Zitterte ich knurrend. Als sie die letzte Träne sahen die aus meinen Augen lief, strich ich diese von meiner Wange ohne den Blick von Der Frau vor mir abzulassen. ,,Ruft mich nicht an, schreibt mir nicht und besucht mich gar nicht erst. Vergisst mich einfach. Denkt euch einfach, ihr hattet schon von Anfang an, nur einen Sohn." lachte ich am Ende. Zufrieden mit meiner ' Präsentation' schrittete ich zur Tür, gefolgt von Lua.
Ich torkelte etwas wie ein Pinguin, da die Tasche echt schwer war. Sie hatte bestimmt meinen ganzen Kleiderschrank hineingelegt. ,,Ja, los! GEH ENDLICH!" schrie die Frau hinter mir, mir an den Rücken. Ihre Worten brannten sich in meinen Rücken, wie ein Feuertattoo. Ich hörte schnelle Schritte hinter mir, aber ich drehte mich nicht um. ,,Ich bringe dich hin...okay?" fragte Jin nun neben mir. Ich nickte bloß und starrte weiter auf die Straße. Ich kniff meine Augen zusammen, damit die letzten Tränen meine brennenden Augen verlassen konnten. Ich ignorierte die komischen Blicke von den anderen Leuten auf der Straße und setzte meinen Weg fort.
Nach einer etwa halben Stunde voll Schweigen erreichten wir die Klinik, die Jin mir gesagt hatte.

Wir 3 traten ein, und es ertönte ein Klingeln.
Sofort schaute die Frau an der Rezeption zur Tür und lächelte kurz freundlich.
Jin sah, wie peinlich und einfach nur schämend für mich war, deswegen nahm er meine kalte Hand und ging zur Rezeption voran. ,,Annyeonghasyeo, dass ist Min Hwa. Meine Eltern, Kim ist der Name, haben sie hier angemeldet." sagte er. Die Frau musterte mich kurz und lächelte kurz. Sie wandte sie ihrem Computer zu und durchstöberte etwas. Lua kam neben mich, und drückte fest gegen meine Hand.
,,Ja! Du wurdest auf Grund Depressionen, Alkoholkonsum und Essstörung bzw. Magersuch angemeldet. Ist das korrekt?" fragte sie, und sah abwechselnd zwischen mir und Jin. ,,Ja." krächzte ich. Sie nickte und drehte sich mit ihren Drehstuhl nach hinten. ,,Mach dir keine Sorgen. Dir wird hier geholfen." murmelte Jin zu mir und strich mit seinem Daumen über meine Wange. Ich lächelte bloß traurig. Lua strich mit ihrem Daumen über meinen Handrücken und schenkte mir ebenfalls ein Lächeln.
,,Also..." fing die Frau an. ,,Mein Name ist Hani. Ich bin hier eigentlich für dich da. Wenn du jemandem zum reden brauchst, bin ich immer einsatzbereit. Möchtest alleine in einem Zimmer sein, oder einen Mitbewohner haben?" fragte sie mich.
,,Einen Mitbewohner." murmelte ich schüchtern. Sie lächelte wieder und stand nun auf. ,,Komm, ich zeig dir dein Zimmer!" rief sie fröhlich. Ich verbeugte mich kurz und folgte ihr. Ich verabschiedete mich von Jin und Lua mit jeweils einer langen Umarmung. Beide sahen mir mit Tränen in den Augen nach. Ein letztes Mal winkte ich Ihnen zu und schon schnappte ich mir Hanis Hand.

***

Sie führte mich einige Treppen noch oben, einige Abbiegungen und schon stand dort eine Tür. Diese Türen erinnerten mich an die Türen von Klassenfahrten. Sie klopfte.
,,Hallo Chen! Ich hab hier Gesseltschaft für dich!" sagte sie immer noch meine handhaltend. Der Junge schaute kurz von seinem Bett hoch und richtete sich sofort auf. Er fing breit an zu lächeln und stand auf. Er legte beide seiner starken Arme um mich. Ich erwiderte komisch nach einer Zeit. ,,Ich warne dich vor, Chen ist sehr anhänglich." sagte Hani und lachte kurz. Ich grinste kurz und löste mich von Suho.
,,Also, setz dich. Ich erkläre dir noch ein paar Sachen." sagte sie und deutet auf das Bett neben Chen. Ich setzte mich in Schneidersitz aufs Bett und sah Hani abwartend an. ,,Also, um 21 Uhr, höchstens 22 Uhr, müssen alle Patienten in ihren Zimmern sein. Frühstück gibt es ab 7 Uhr und geht bis 9.30 Uhr. Mittagessen gibt es ab 12 Uhr und geht bis 14 Uhr. Abendessen vom 17.30 Uhr, bis 19.30 Uhr. Soweit alles verstanden?" fragte sie, ich nickte. ,,Du hast dann noch 2-3 mal die Woche einen Termin bei deinem Phsychologen. Du wirst ihn übermorgen kennenlernen. Und dein Handy darfst du auch benutzen. Besucherzeit nur Nachmittags von 15 Uhr bis 17 Uhr. Hast du noch fragen?" fragte sie, ich schüttelte den Kopf. Sie stand auf und ich tat es ihr gleich.
,,Dann kannst du erstmal deine Sachen auspacken und in einer Stunde gibt es Abendessen. Und vergiss nicht, falls was ist, ich bin immer da!" erklärte sie mich und breitete ihre Arme aus. Ich ließ mich in ihre Arme sinken und schloss meine Arme um ihren Rücken. ,,Ihr könnt irgendwie Musik hören oder so. Euch etwas Zeit vertreiben." sagte sie und löste sich von mir. ,,Tschüss, Chenie! Bis später!" rief sie, und winkte ihm kurz zu. Er winkte ebenfalls kurz und legte sich dann wieder hin. Ich winkte Hani ebenfalls und schloss dann die Tür.
,,Du, Chen?" fing ich an. Er schaute zu mir.
,,Ich hoffe wir werden uns gut verstehen." sagte ich, um ein etwas höflichen Eindruck zu machen. Er lächelte bloß und nickte.
Ich zog meine Schuljacke aus und hing sie an den Hacken neben meines Bettes. Ich setzte mich wieder in Schneidersitz auf mein Bett. ,,Wie alt bist du?" fragte ich ihn, um vielleicht IRGENDEIN Gesprächsthema anzufangen. 

Er zeigte mit seinen Händen zweimal zehn Finger.

Er zeigte mit seinen Händen zweimal zehn Finger

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30.05 18

❥ Liar | 𝘣𝘵𝘴 𝘧𝘧 | 𝘮.𝘺𝘨 𝘹 𝘫.𝘩𝘴 𝘧𝘧 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt