E I G H T Y - T H R E E

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,,Ich will dass du das Tattoo entfernst. Es steht unserer Zukunft nur im Weg."

Während ich im Flugzeug auf dem Weg nach Hause schlief, dachte ich an Hoseoks vorherigen Satz. Ich hatte an meiner Hand ein Tattoo, dass ich mit  Yoongi gemacht habe als wir zusammen gekommen sind. Hoseok möchte, dass ich es entfernen lasse, aber so einfach ist das nicht. Es sind alles Erinnerungen. Zwischen Yoongi und Hoseok ist die Stimmung immer noch angespannt. Yoongi will mit ihm reden, aber man sah Hoseok eindeutig an, dass er keine Lust darauf hatte. Ich saß zwischen Taehyung und Hoseok, hinter uns Juhee und Jungkook mit Ahri und Jimin, und vor uns saß Yoongi allein.
Ich dachte an seine Mutter. Wo soll ich denn jetzt bitte wohnen und vorallem ihr klarmachen, dass Yoongi und ich nicht mehr zusammen sind.
Yoongi tut mir so unglaublich leid. Erst verliert er mich, findet heraus dass ich von Hoseok schwanger bin und dann noch, dass nichts mehr so wird wie früher. Ich muss jetzt nach vorn blicken, meine Zukunft mit Hoseok vorbereiten, arbeiten gehen, Geld verdienen und mich auf mein Baby konzentrieren. Ich will gar nicht wissen, was noch auf mich zukommt.

Ich wusste nicht, ob Hoseok noch bei seinen Eltern wohnte, oder eine eigene Wohnung hatte. Auch wenn, wir müssten, bzw. Ich möchte, ein Haus bauen. Aber dafür muss ich erstmal was auftreiben.

Meine Famillie kann mich da ja nicht unterstützen, geschweige denn IRGENDWO unterstützen.

Ich wachte auf, und draußen war es stockdunkel. Das heißt, es müsste spät in der Nacht sein. Ich schaute auf die Uhr, und wir müssten noch gute 6 Stunden fliegen. Kurz war es zwar nicht, aber ich weiß nicht ob es sich noch mal lohnt zu schlafen. Ich schaute rechts und links und Taehyung schlief, Hoseok war am Handy und hörte Musik während er irgendwas auf Snapchat rumscrollte.
Ich blickte in die Lücke nach vorne zu Yoongi und dieser war auch wach.
,,Was gibt's?" fragte dieser plötzlich und drehte sich zu mir. Ich schaute ihn von unten an und setzte mich gerade hin. ,,Wie wollen wir es deiner Mutter sagen?" fragte ich mit traurigen Unterton und monotonem Gesichtsausdruck. Yoongi seufzte und zuckte mit den Schultern. ,,Akzeptieren muss sie es eh." erwiderte er knapp. Irgendwie herrschte dicke Luft, und das gefiel mir ganz und gar nicht. Verständlich.
,,Bist du sauer?" fragte er plötzlich wieder und schaute ihm in die Augen.
,,Du solltest sauer auf mich sein." antwortete ich. Der Mintschopf starrte mich verwirrt an. ,,Hä, wieso das?" ,,Ich hab die Freundschaft zwischen dir und Hoseok zerstört, HAB MIT IHM GEFICKT UND BIN VIELLEICHT SCHWANGER UND MIT IHM ZUSAMMEN UND HAB DICH FÜR IHN VERLASSEN?!" Dann schaute er mir intensiv in die Augen. ,,Ich habe Hoseok in die Schulter gestochen! Ich hätte ihn umbringen können! DAS ist schlimmer!" brüllte Yoongi in Flüsterton zurück. ,,Ja, aber ich kann mir nicht vorstellen wie verletzt du bist, verstehst du das wie scheiße ich mich fühle? Ich hätte mit dir eine Zukunft aufbauen können..." Ich schaute auf meine Hand, zu dem Tattoo. Yoongi tat es mir gleich und nahm daraufhin meine Hand in seine.
,,Auch wenn du die Liebe meines Lebens bist, nicht jede Beziehung hält für immer, okay? Ich kann damit Leben, aber versprich mir, mich nicht zu vergessen." Seine Augen fingen an zu glitzern. ,,Denkst du ich sehe nicht, wie du deinen Schmerz versteckst?" flüsterte ich erneut. ,,V-Versprich es mir bitte e-einfach..." Er lenkte wieder vom Thema ab und schniefte einfach. Ich bekam selbst Tränen in die Augen.
,,Ich muss immer jeden verletzten. Wie haltet ihr es bloß mit mir aus?!"
Ich starrte den minthaarigen mit roten Augen an. ,,Aber ich verspreche es." presste ich aus meinen Lippen hervor und begann sanft zu Lächeln.
,,Ich liebe dein Gummilächeln immer noch." lachte ich und wischte meine Tränen zu Seite. ,,Werde ich wenigstens Pate?" fragte er und strich sich ebenfalls über die Augen. Ich nickte und lächelte ihn an.

,,Kann ich dich ein letztes mal küssen?" fragte Yoongi nach einer Zeit. Ich schaute zu Hoseok, der immer noch mit seinem Handy beschäftigt war und dann wieder zu meinem Gegenüber. Er war mir jetzt schon total nah. Ich schaute abwechselnd von seinen Augen zu seinen Lippen und er kam mir noch näher. Nichtsdestotrotz legte er schnell seine Lippen auf meine und bewegte sie dann sanft. Sein einen Arm stützte er auf den Flugzeug Sessel und die andere Hand ruhte unter meinem Kinn. Wir küssten uns zwischen den beiden Sesseln, damit es nicht so auffällig aussieht. Er bewegte seine Lippen immer geschmeidiger, nicht wilder. Er war genau wie ein Abschiedskuss. Genauso traumhaft, genauso verzweifelt und traurig.

4. Oktober 2018

❥ Liar | 𝘣𝘵𝘴 𝘧𝘧 | 𝘮.𝘺𝘨 𝘹 𝘫.𝘩𝘴 𝘧𝘧 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt