F O R T Y - S I X

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,,Hwa? Hwa, mein Schatz, aufstehen." sagte sie leise und flüsternd. ,,Ich will nicht in die Schule! Alle mobben mich, Eomma!" schrie, während ich meine Decke um den Kopf wickelte. ,,Glaub mir, es ist nur eine Phase." redete sie weiter auf mich ein. Widerwillig stand ich auf, machte mich in Windeseile fertig und ging runter um zu 'frühstücken'.
,,Hwa, iss was." sagte Eomma streng. Ich schüttelte bloß den Kopf. Sie seufzte tief aus und legte den Apfel aus ihrer Hand in den Korb zurück. Ich ging durch den Flur, zog mir meine Sneakers und Jacke an. ,,Annyeong." rief ich, wartete auf keine Antwort, sondern wollte sofort die Wohnung verlassen.

Als ich jedoch gestoppt wurde.

,,Wohin muss Unnie denn?" fragte das kleine Mädchen, was sich als meine kleine Schwester raustellte. ,,Ich muss in die Schule, Jin wartet schon." erklärte ich ihr ehrlich. Sie zog einen schmollmund. ,,Können wir dann zusammen mit Barbie spielen?" fragte sie zuckersüß und gleichzeitig auch traurig. Ich nickte lächelnd. ,,Jaaa, Eomma, Unnie spielt später mit mir!" rief sie und rannte in die Küche. Ich nutzte die Gelegenheit und ging hinaus, wo Jin schon wartete. ,,Hey, Babygirl. Gut geschlafen?" fragte er als ich ihn kurz umarmte. ,,Wie immer schlecht, und wieso nennst du mich so?" fragte ich ihn leicht gereizt. ,,Wieso? Macht es dich etwa an?" grinste er. ,,Du spinnst!" lachte ich. ,,Schade. Naja du bist eben so Zuckersüß und du hast einfach total Babygirl Material." sagte er. Ich rollte bloß mit den Augen. Auf den Weg zur Hölle lachten wir, redeten, zogen wie immer Grimassen, aus Ablenkung. Er weiß, wie schlimm es für mich in der Schule aussieht. ,,Babygirl, du wirkst so angespannt. Was ist los?" holte mich seine Stimme aus meinen Gedanken. Ich zuckte bloß mit den Schultern.
An der Hölle angekommen, blieb ich einfach vorab stehen.

Ich habe Angst.

,,Komm schon, Hwa. Wie bestellt und nicht abgeholt stehen bleiben bringt nichts!" rief Jin nun strenger. ,,Ich will nicht." murmelte ich kaum hörbar. Er kam wieder auf mich zu und legte seine Hände um meine Taille.
,,Du musst keine Angst haben." flüstert er in mein Gesicht. Das sagt er jedes mal.
Ich nickte nur.

,,Na, Hallölchen." lachte eine Stimme die ich nur zu gut kannte. ,,Hey Tae!" begrüßte Jin, Taehyung. ,,Schau mal an, wer sich traut hierher zu kommen." kam eine weitere Stimme hinzu. ,,Jungkook, lass sie." kam die nächste. ,,Ich will doch nur meinen Spaß!" schmollte er.

Scheiße, ich bin dann mal.

,,Hallo Hwa, mein allerliebster Lieblingsstern!" kam eine weitere Stimme auf mich zu. Er klopfte ziemlich fest mit seiner Handfläche auf meinen Rücken, wodurch ich fast auf den Boden fiel. ,,Yoongi pass auf! Sie ist fast hingefallen!" kam Jin wieder zu Wort. ,,Ups, tut mir leid! Meinst du etwa so?" und schon machte wieder seine Handfläche Bekanntschaft mit meinem Rücken, der schon wie scheiße brannte. Mit einem zischenden Geräusch meinerseits und einem lauten Klatschten, landete ich auf den Knien, auf den Boden.

Ich hörte Gelächter

,,Noch fester?" fragte eine andere Stimme provoziertend, krallte sich mit seiner Hand in meine Haare und schleuderte meinen Kopf in seine Richtung. ,,T-Taehyung...Du t-tust mir w-weh..." stotterte ich mit Schmerzen auf meiner Kopfhaut, also würde man deine Haare alle einzelnd rausreißen. ,,H-hör au- AH!" ein weiteres, festeres, Ziehen an meinen Haaren, und mein Gesicht machte diesmal Bekanntschaft mit dem Boden. Ein weiteres mal krallte sich eine Hand in den oberen Teil meines Kopfes, presste mein Gesicht gegen den kalten Boden. Als würde mein Kiefer massiv zerbrechen, quetschte sich der dreckigen Boden in mein Gesicht. ,,Super, Jiminssie!" rief wieder eine andere Stimme. ,,My turn."

Blut aus meiner Kopfhaut fließend.

Blut aus meinen Mundwinkeln tropfen.

Blut aus meiner Nase laufen.

Ich rappelte mich zittrig auf, jedoch zurück auf den Boden geschleudert.

Ein tritt in den Magen, ins Gesicht, meine Schienen Beine.

Ein weiteres mal dasselbe.

,,Oha, Hoseok, seid wann so aggressiv?" fragte Yoongi. Hört man den Sarkasmus?
,,Seid dem ich sie liebte.." murmelte er, was keiner mitbekam. ,,Sie verdient es." sagte er dann doch grinsend. Als hätte man gerade mit voller Wucht eine Wassermelone in meinen Bauch gestopft, so schmerzte es. Mit meinem Gesicht erklärt es sich von selbst.

Mit fast geschlossenen Augen lag ich regungslos auf dem kalten, dreckigen Boden.

Niemals war es so schlimm gewesen.

Ihre einzelnen Beleidigungen, die als Schnitt, je tiefer, meinen Körper zierten.
Plötzlich ein weiterer Tritt gegen meinen Bauch, dann 3 weitere gegen meinen Oberkörper. Tränen unkontrolliert meine Wangen schmückend und auf den Boden kullerten. ,,Du gibst jetzt schon nach? Ich war doch noch gar nicht dran!" lachte ein weiterer. ,,Namjoon, es reicht." meldete sich Jin zu Wort. ,,Halt die Fresse." knurrte Namjoon. Während sie diskutierten, versuchte ich mich auf vernünftig aufzusetzen, ignorierte die Krämpfe im Bauch, Kopf, Armen, und Oberkörper.
,,Wohin denn mit dir?" fragte Jungkook und legte seine Hand um mein Kinn.
,,N-Nach Ha-ause..." schluchzte ich laut und verzog mein Gesicht. Er schüttelte den Kopf und drückte seine Hand um meinen Hals.

Fester und fester.

Der Sauerstoff wurde immer knapper.
Mein Gesicht lief rot an.
Er schmiss mich zu einen anderen Jungen rüber. ,,Ich glaube den Rest machst du Yoongi." sagte Taehyung und zog Jungkook und Jimin mit sich ins Gebäude. Yoongi wandte sich zu mir.
Mein Gesicht von Schrammen, Flecken, Rissen übersät. Ein lautes klatschten ertönte und meine Wange brannte. Ein weiterer Druck auf meiner linken Wange entsteht, als Yoongi seine Faust in sie rammte.

Ich schrie, weinte, kreischte, niemand tat was.

Sein Knie fand mit einem Ruck den Weg zu meinem Oberkörper und schleuderte es dagegen. Ein weiteres mal tat er es und schmiss mich danach extra gewaltsam auf den Boden zurück.
,,Wir sehen uns." grinste Yoongi, schlug ein letztes Mal mein Gesicht gegen die Fläche unter mir, und ging lachend wieder mit Hoseok und Namjoon rein.

Mein ganzer Körper verlor seine Kraft, seinen Verstand. Als würden überall Nadeln in deinen Körper gebohrt werden.
Keuchend, weinend, verstört und Blut spuckend, schaute ich hilflos zu Jin.

Als ich dann meine Augen öffnete und schweißgebadet, Kerzengerade auf Hoseoks Bett saß.

12.06.18

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❥ Liar | 𝘣𝘵𝘴 𝘧𝘧 | 𝘮.𝘺𝘨 𝘹 𝘫.𝘩𝘴 𝘧𝘧 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt