Zianourry - Dr. Bibber

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Nialls Pov

Seufzend starrte ich an die Decke. Egal wie sehr ich es versuchte, ich konnte einfach nicht einschlafen, weil ich zu viel Angst vor dem nächsten Tag hatte. Meine hoffentlich letzte Knie-OP stand an. Eigentlich vertraute ich den behandelten Ärzten, doch in dieser Nacht war ich der festen Überzeugung, dass sie alles falsch machen würden, was man falsch man konnte. Ich machte mich selbst nur verrückt, doch leider konnte mich Zayn aktuell nicht davon abhalten, da dieser tief und fest schlief. Ganz bewusste hatte ich mich dafür entschieden diese Nacht nur mit Zayn in einem Bett zu schlafen, da ich gehofft hatte, dass er soviel Ruhe ausstrahlen würde, dass sie auf mich abfärbte. Stattdessen schlief er nun und ich lag seit zwei Stunden hellwach neben ihm. 

Seufzend verließ ich das Bett und anschließend auch das Schlafzimmer. Ich würde mir einen anderen Schlafplatz suchen. Im Flur, wo noch Licht brannte, blieb ich unschlüssig stehen, um die einzelnen Zimmertüren zu mustern. Leider war ich als Erster hoch gegangen, weswegen ich nicht mitbekommen hatte, wer nun bei wem schlief. Schlussendlich entschied ich mich für Liams Zimmer. 

Leise öffnete ich die Zimmertür und gluckte hinein. Liam schien zu schlafen. Ich seufzte. Gerade als ich die Tür wieder geschlossen hatte, ertönte hinter mir eine Stimme. 

  "Warum bist du nicht bei Zayn?" Erschrocken drehte ich mich um. Nur in Boxershorts stand Louis dort. 

  "Ich kann nicht schlafen", gestand ich. 

  "Zayn dafür umso besser?", erriet der Bandälteste, was ich mit einem Nicken bestätigte. "Dann lass uns zu mir ins Zimmer." Natürlich stimmte ich sofort zu und folgte Louis in dessen Zimmer, wo wir uns in seinem Bett aneinander kuschelten. Für einige Sekunden schwiegen wir, ehe ich das Wort ergriff.  

  "Ich hab Angst."

  "Wegen der OP?" Ich nickt. "Niall, es wird alles gut gehen. Die Ärzte haben das schon hunderte male gemacht und wissen genau, was sie tun müssen. Sollten sie es auch nur wagen eine Naht minimal schief zu setzen, bekommen sie es außerdem mit den Jungs und mir zu tun. Du wirst schon sehen, du machst morgen ein kleines Nickerchen und wenn du wach wirst, hast du das Schlimmste schon hinter dir. Dann noch ein paar Wochen Erholung und schon kannst du wieder fröhlich über die Bühne hüpfen."

  "Ich hoffe es",seufzte ich. 

  "Es wird so sein, vertrau mir einfach."

  "Weil du die OP so sehr beeinflussen kannst?", hakte ich nach. 

  "Wenn es dich beruhigt, kann ich die OP auch durchführen, allerdings muss ich dazu sagen, dass ich bei Dr. Bibber schon immer gegen meine Schwestern verloren habe."

  "Danke fürs Angebot, aber ich denke, ich bleibe dann doch eher bei den richtigen Ärzten", lachte ich. Gespielt empört sah Louis mich an, grinste dann aber doch wieder. 

  "Na gut, ich hätte dich auch nicht als lebensmüde eingeschätzt, also kann ich deine Entscheidung akzeptieren." Lächelnd drehte ich mich etwas weiter zu ihm und stützte mich auf seinem Oberkörper ab, so dass wir uns ansehen konnten. 

  "Danke, Lou ... also nicht dafür, dass du den Ärzten nicht ihre Patienten wegschnappst, sondern dafür, dass du gerade bei mir bist."

  "Nicht dafür. Ich liebe dich, Niall, natürlich bin ich für dich da, wenn du mich brauchst und den anderen Jungs geht es nicht anders. Du hättest Zayn oder Liam auch wecken können und sie hätten sofort ein offenes Ohr für dich gehabt."

  "Ich weiß, aber ich wollte sie nicht wecken."

  "Dann tue ich das jetzt", entschloss Louis, wobei er bereits aufsprang. 

  "Lass sie doch schlafen", wollte ich ihn aufhalten.

  "Auf gar keinen Fall. Deine Angst vor der OP wird jetzt weggekuschelt." Im Flur riss Louis die Tür zu Harrys Zimmer auf. "Harold!" 

  "Was?!", kam es schon fast panisch von Harry wieder. 

  "Hol Zayn und bring ihn zu mir ins Zimmer. Niall erwartet euch schon." Bevor Harry noch etwas erwidern konnte, war Louis schon in Liams Zimmer verschwunden. 

  "Ich hätte ihn doch am Bett gekettet lassen sollen", murmelte Harry, der völlig verschlafen aus seinem Zimmer kam und in die Richtung von Zayns Zimmer lief. Nur Sekunden später kehrte Louis mit Liam im Schlepptau zu mir ins Zimmer zurück. Die Beiden legten sich zu mir, wobei Liam mich direkt an sich zog. 

  "Du weißt, dass du mich hättest wecken können?", erkundigte sich Liam. Als Antwort nickte ich und kuschelte mich enger an ihn. "Es wird morgen alles gut gehen, das verspreche ich dir." Sanft hauchte Liam mir einen Kuss auf die Lippen. 

  "Versprichst du mir noch zwei Sachen?", wollte ich wissen. 

  "Alles was du möchtest, Baby." 

  "Seid bitte bei mir, wenn ich wach werde."

  "Werden wir", bestätigte Liam.

  "Und noch viel wichtiger... Lass nicht zu, dass Louis in den OP-Saal gelangt und die Operation durchführen will. Nicht bei mir und auch bei keinen anderen Patienten." 

  "Hörst du das, Liam?", mischte Louis sich ins Gespräch ein. "Niall zweifelt an meinen Fähigkeiten als Arzt nur weil ich früher nicht der Beste bei Dr. Bibber war." Grinsend zog Liam eine Augenbraue hoch. 

  "Genau aus dem Grund würde ich auch zweifeln. Nicht weil du kein abgeschlossenes Studium auf diesem Gebiet hast oder wegen deiner fehlenden Feinmotorik, sondern weil du in einem Kinderspiel verloren hast. Darum muss ja auch jeder Chirurg erst ne Runde Dr. Bibber gegen den Chefarzt gewinnen, bevor er zum ersten mal operieren darf." Lächelnd sah ich zwischen den Beiden hin und her, ehe ich mich zu Wort meldete. 

  "Ich liebe euch."

  "Ich dich auch", gab Liam zurück und küsste mich kurz. 

  "Ich stimme Liam zwar nie gerne zu, aber in diesem Fall ist abstreiten zwecklos. Ich liebe dich auch." Louis küsste mich ebenfalls kurz. 

  "Da fehlt noch ein Kuss, ihr Streithähne", grinste ich. Ebenfalls grinsend verdrehte Louis die Augen. 

  "Na komm her, Payno." Mit diesen Worten legte er eine Hand in Liams Nacken, zog ihn zu sich und küsste auch ihn kurz. "Zufrieden?", erkundigte er sich anschließend bei mir. 

  "Nein, weit entfernt von zufrieden", antwortete Harry statt mir. Gemeinsam mit Zayn betrat er gerade das Zimmer. "Ich verlange die mir zustehenden Küsse." Mit gespitzten Lippen drehte er sich zu Zayn, dieser bemerkte es allerdings gar nicht und kam zu uns rüber. Gähnend ließ er sich einfach auf Liam fallen, welcher aufstöhnte. 

  "Sorry", murmelte der Schwarzhaarige, küsste Liam kurz und legte den Kopf dann auf seiner Schulter ab. Verschlafen lächelte Zayn mich an und strich mir einmal durch die Haare, ehe er mich weiter zu sich zog, um auch mich küssen zu können. Plötzlich lehnte Louis sich von hinten über mich rüber, wobei er halb auf mir drauf lag. Er und Zayn küssten sich. 

  "Ähm Leute", machte Harry auf sich aufmerksam. 

  "Jetzt beweg deinen Arsch hier endlich rüber", lachte Louis, wobei er einen Arm nach dem Jüngsten ausstreckte. Auf Harrys Lippen tauchte ein dreckiges Grinsen auf. 

  "Mich wundert es ja, dass du nach heute Abend überhaupt noch laufen kannst."

  "Klappe und herkommen, sonst überlege ich mir das mit dem Kuss noch", kommentierte Louis. Lachend gesellte Harry sich nun ebenfalls zu uns und auch er erhielt von jedem einen Kuss. Wir kuschelten uns alle eng aneinander, wobei das reinste Knäuel aus Armen und Beinen entstand. Es war jedesmal wieder erstaunlich, dass wir uns aus dieser Position überhaupt befreien konnten, aber ich liebte es einfach so einzuschlafen. 

Meine vier Jungs waren bei mir und endlich konnte ich einschlafen. 

Natürlich hatte ich noch immer etwas bammel vor der anstehenden OP, aber solange Louis nicht operieren würde, würde es schon gut gehen. 


1D One Shots II [boyxboy]  - keine Anfragen möglich-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt