OS Nr. 3 heute
Zayns Pov
Vor fünf Jahren hatte ich One Direction verlassen.
Vor fünf Jahren endete das Versteckspiel.
Vor fünf Jahren habe ich meine damalige Affäre beendet und somit aufgehört Perrie zu betrügen. Wenig später habe ich mich von ihr getrennt und schließlich eine Beziehung mit Gigi versucht, welche jedoch genauso scheiterte. Vermutlich würde keine Person dieser Welt es jemals schaffen mir den Kopf so sehr zu verdrehen, wie es Liam James Payne getan hat und es noch immer tut.
Zu Beginn waren wir Fremde, die einfach zufällig in der gleichen Boyband gelandet war, doch wurden wir zu Freunden und zu soviel mehr. Wir hatten für das zwischen uns nie einen passenden Namen gefunden. Gelegentlich wurde es als Affäre betitel, wobei wir beide insgeheim wusste, dass es eigentlich viel mehr war bzw. viel mehr hätte werden können. Doch statt es ernsthaft zu versuchen, beendete ich es, verließ One Direction und flüchtete mich in die Beziehung mit Perrie, die nur wenig später zu Bruch ging. Die Beziehung mit Gigi war zwar von Anfang an zum Scheitern verurteilt, doch war es schön das junge Model zumindest für einige Monate an meiner Seite zu haben. Sie lenkte mich ab und versuchte mich auf andere Gedanken zu bringen. Doch jedesmal wenn ich irgendwo zufällig Liam sah oder seine Stimme im Radio oder sonstwo hörte, waren die bis dahin gemachten Fortschritte vergessen und wir fingen von vorne an. Schließlich gab Gigi auf und versuchte mir klar zumachen, dass ich mein Herz unwiderruflich an meinen ehemaligen Bandkollegen verloren hätte.
Natürlich wollte ich ihr das damals nicht glauben, doch inzwischen hatte ich mir eingestanden, dass das Model vielleicht doch gar nicht so falsch gelegen hatte. Der letzte Kuss mit Liam war fünf Jahre her und dennoch sehnte ich mich noch immer nach dem Gefühl seiner Lippen auf meiner. Ich hatte ihn verlassen, doch mein Herz hatte er einfach behalten.
Trotz dieser Einsicht hatte ich mich nie bei Liam gemeldet. Irgendwas stand mir dabei im Weg. Vielleicht war es mein eigener Stolz, vielleicht aber auch die Angst vor einer möglichen Zurückweisung. Was auch immer es war, es hätte mich fast daran gehindert, zur Hochzeit von Niall zu gehen.
Ich hatte den Iren bereits angerufen, um mich abzumelden, mich beim Telefonat jedoch um entschieden. Niall hatte mich gar nicht zu Wort kommen lassen, sondern mich direkt mit der Frage begrüßt, ob er mich endlich auf die Gästeliste schreiben dürfte. Dabei klang er so hoffnungsvoll, dass ich es nicht übers Herz gebracht hatte abzusagen.
Einige Wochen nach dem Telefonat stand ich nun also in Irland in einem festlich geschmückten Saal und fühlte mich mehr als nur fehl am Platz. Ich hatte mir etwas am Rand einen Platz gesucht, von wo aus ich das Geschehen in Ruhe beobachten konnte. Ein Glas Bier schob sich in mein Blickfeld. Die tätowierte 28 auf den Fingern, die das Glas umschlossen, verriet mir bereits, wer entschlossen hatte, mir Gesellschaft zu leisten.
"Bei deinem Gesichtsausdruck schien mir Bier passender als Champagner zu sein", ertönte Louis Stimme neben mir. Leicht lächelnd nahm ich ihm das Glas aus der Hand.
"Danke."
"Darf ich dir ein Tipp aus eigener Erfahrung geben?"
"Wenn es ausnahmsweise ein Brauchbarer ist", gab ich zurück.
"Rede mit Liam bevor einer von euch komplett betrunken ist und ihr das komplette Gespräch ein zweites Mal führen müsst." Ein Seufzen entfuhr mir.
"Ich denke nicht, dass ich überhaupt mit Liam reden werde. Wahrscheinlich will er mich gar nicht sehen."
"Dafür sieht er aber ziemlich oft in deine Richtung." Ungläubig starrte ich Louis an, der jedoch einen Punkt auf der anderen Seite des Saal fixiert hatte. Ich folgte seinem Blick und entdeckte dort Liam, welcher mich ebenfalls ansah. Zögerlich lächelte ich ihn an. "Rede mit ihm", forderte Louis, wobei er mir das Bierglas aus der Hand nahm. "Ich passe solange darauf auf." Ich behielt den Kommentar, dass man seinen Alkohol nicht bei Louis lagern sollte, für mich und setzte mich stattdessen in Bewegung. Auf direkten Weg steuerte ich Liam an, der jedoch den Saal verließ, als er es merkte. Ich ließ mich davon nicht abwimmeln und folgte ihm nach draußen, wo er stehen blieb.
"Können wir reden?", wollte ich wissen, als ich ihn erreichte.
"Gleich", lautete seine Antwort. Bevor ich diese hinterfragen konnte, trafen seine Lippen meine. Ich brauchte einen Moment, um den plötzlichen Kuss zu realisieren, erwiderte ihn dann aber nur zu gerne. Meine Finger krallten sich in Liams Hüfte, während sich seine Hände sanft um mein Gesicht schlossen. Unsere Körper schmiegten sich eng aneinander. Wie konnte ich bloß fünf Jahre ohne dieses Gefühl leben?
Als wir uns schließlich voneinander lösten, lehnte Liam seine Stirn gegen meine.
"Ich hab dich vermisst, Zayn", gestand Liam, was mein Herz schneller schlagen ließ.
"Mir ging es nicht anders. Ich hätte nie gehen dürfen."
"Vielleicht brauchten wir diesen Abstand aber, um zu realisieren, was wir verlieren könnten." Ich wurde hellhörig.
"Könnten? Ich habe dich also noch nicht endgültig verloren?"
"Hätte ich dich sonst gerade geküsst?", schmunzelte der Jüngere, was auch mich lächeln ließ.
"Vermutlich eher nicht. Ich bekomme also noch eine zweite Chance?"
"Wir bekommen noch eine zweite Chance", korrigierte Liam und küsste mich an diesem Abend. zum zweiten, jedoch längst nicht zum letzten Mal.
Im Laufe des Abends bekam das mit uns beiden nach fünf Jahren auch endlich einen Namen ... Liam James Payne wurde ganz offiziell mein fester Freund.
Und wie nicht anders erwartet, hatte ich das Bier, welches Louis bewachen wollte, nicht wiederbekommen.
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