1D One Shots II [boyxboy] - keine Anfragen möglich-

Ziall - Unfall

Der 2. OS für heute :)

Nialls Pov

Erschöpft und frisch geduscht ließ ich mich im Backstagebereich auf einem Sofa nieder, um auf meine Bandkollegen zu warten. Das heutige Konzert war ein voller Erfolg, doch langsam ließ das Adrenalin nach und ich wollte nur noch in mein Bett. Ein kurzer Blick auf mein Handy verriet mir, dass es bereits zu spät war, um zur Zeitüberbrückung mit Zayn zu telefonieren. Vermutlich schlief mein Verlobter schon längst tief und fest. 

  "Niall", machte Liam, der den Aufenthaltsraum betrat, auf sich aufmerksam. 

  "Können wir endlich ..." Ich brach meinen Satz ab und musterte stattdessen Liam besorgt. Meinen besten Freund konnte ich wie ein offenes Buch lesen, weswegen ich genau wusst, dass irgendwas ganz und gar nicht stimmt. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, aber von mir blieb es dennoch nicht unbemerkt. "Was ist los?", wollte ich wissen. Überfordert fuhr sich Liam durch seine Haare, ehe er sich neben mir auf dem Sofa niederließ. Ich ließ ihn dabei nicht aus den Augen. 

  "Ich habe gerade mit Zayns Schwester telefoniert. Sie wollte dich eigentlich selbst anrufen, hielt es dann aber für eine bessere Idee, dass es dir Jemand persönlich sagt." Mein Herz begann zu rasen. 

  "Liam, raus mit der Sprache. Ist irgendwas passiert?!" Ich wollte aufspringen, wurde jedoch von Liam sanft festgehalten. 

  "Zayn hatte einen schweren Autounfall. Er und sein Bodyguard waren auf dem Weg ins Hotel, als ein Taxifahrer ihnen die Vorfahrt nahm, weil er mit seinem Handy beschäftigt war. Doniya meinte, dass Zayn gerade operiert wird. Die Ärzte wollen sich erst nach der Operation zu seinem Zustand äußern." Die ersten Tränen kullerten über meine Wange, weswegen Liam mich in eine feste Umarmung schloss. An seiner Schulter begann ich hemmungslos zu weinen, wobei ich mich an seinem Shirt festkrallte. 

  "Ich darf ihn nicht verlieren, er ist doch alles für mich", schluchzte ich. 

  "Du wirst ihn nicht verlieren, Niall. Er wird sicher ohne Folgeschäden aus der Sache herauskommen, in ein paar Monaten werdet ihr dann heiraten und zusammen alt werden. Es wird alles gut."

  "Das kannst du nicht wissen", warf ich ein. 

  "Aber ich kann dran glauben und das solltest du auch tun. Doniya meldet sich sofort, wenn es etwas neues gibt."

  "Ich will zu ihm", entschloss ich, wobei ich bereits aufstand. 

  "Louis und Harry sind bereits am Telefonieren, damit du nach London kannst. Alles andere klären wir in Ruhe, wenn wir wissen, dass es Zayn gut geht." Wie aufs Kommando betraten Louis und Harry den Raum. Harrys Wangen waren gerötet und in seinen Augen schimmerten noch Tränen, während Louis Haare noch verwuschelter waren als sonst eh schon. "Wann geht der Flug?", erkundigte sich Liam für mich. 

  "Es fliegt kein einziges Flugzeug, weil es eine Unwetterwarnung gibt. Vor morgen früh wird keine Maschine starten", berichtete Louis.

  "Sämtliche Piloten, die sonst unseren Privatjet fliegen, weigern sich ebenfalls, obwohl Louis ihnen allen mit einer Kündigung gedroht hat und gefühlt jedes existierende Schimpfwort benutzt hat", ergänzte Harry. Verzweifelt ließ ich mich zurück aufs Sofa fallen, wo Liam mich direkt wieder in seine Arme schloss. "Es tut mir so leid, Niall, ich wünschte, wir könnten dir irgendwie helfen, nach London zu kommen", sagte Harry noch, wobei er sich ebenfalls setzte und meine Hand in seine nahm. 

  "Louis, magst du Doniya eben informieren und dem Fahrer Bescheid sagen, dass wir los zum Hotel wollen?", wandte sich Liam Louis zu, welcher nach einem Nicken den Raum wieder verließ. Ich hingegen hing einfach in Liams Armen, ließ die Tränen fließen und konnte nur an Zayn denken. Er musste es einfach schaffen. 

Die nächsten zwei Stunden bekam ich nur wie in Trance mit. Die Jungs brachten mich in mein Hotelzimmer und blieben dort bei mir. Unsere Handys lagen alle griffbereit falls Doniya sich melden sollte. Ich lag einfach in Liams Armen und starrte an die Wand, während Louis auf und ab lief, wobei er von Harry beobachtet wurde, der aufgegeben hatte, den Ältesten zum Hinsetzen zu bringen. Es fühlte sich wie Jahre an bis das Klingeln eines Handys mich aus meiner Trance riss. Sofort schossen alle vier Blicke zu Liams Handy, dieser ging dann innerhalb weniger Sekunden ran. 

  "Doniya", begrüßte er Zayns Schwester nur knapp. 

  "Mach auf laut", forderte Louis, was Liam auch direkt tat. 

  "Niall, Louis und Harry können dich auch hören", informierte er seine Gesprächspartnerin. 

  "Hey Jungs", brachte diese heraus, wobei ich deutlich hören konnte, dass sie bis vor kurzen geweint hatte. "Louis hatte schon erzählt, dass sämtliche Flüge ausfallen. Ich kann ..." Ich unterbrach Doniya. 

  "Was ist mit Zayn? Wie gehts ihm?"

  "All zu viel haben die Ärzte mir ehrlich gesagt noch nicht verraten. Sie wollten es vorerst aufs Nötigste begrenzen und nach weiteren Untersuchungen erst ...Zayn!" Es polterte noch einmal laut, dann brach die Verbindung ab. Sofort versuchte Liam sie zurückzurufen, doch ohne Erfolg. Ich starrte auf Liams Handy in der Hoffnung, dass noch irgendwas passierte. 

Zehn Minuten blieb es komplett still im Hotelzimmer, da Niemand wusste, was er sagen sollte. Liam versuchte noch weitere mal erfolglos Doniya zu erreichen. Schlussendlich klingelte mein eigenes Handy. Ohne auf den Namen auf dem Display zu achten, ging ich ran.

  "Hallo?"

  "Hi", ertönte eine ziemlich kratzige Stimme, die ich trotzdem sofort wiedererkannte. Neue Tränen kullerten über meine Wange, während mir ein Schluchzten entfuhr. "Nicht weinen, Baby", versuchte Zayn mich zu beruhigen. "Es ist alles gut. Laut Doniya sehe ich zwar etwas zerdellt aus, aber bis zu unserer Hochzeit verwächst sich das schon wieder."

  "Wie geht's dir?", murmelte ich. 

  "Ich fühl mich etwas zugedröhnt, was wohl noch an der Narkose oder am Schmerzmittel liegt, aber sonst fühle ich mich einigermaßen in Ordnung und denke, dass ..."

  "Handys sind auf der Intensivstation verboten", hörte man im Hintergrund eine Stimme, weswegen Zayn seufzte. 

  "Ich muss auflegen, Baby. Aber bitte mach dir keine Sorgen mehr. Es ist noch alles dran und in ein paar Tagen bin ich sicher auch schon wieder draußen. Ich liebe dich, Niall. Versuch bitte etwas zu schlafen, wir telefonieren morgen oder ich lasse Doniya für mich anrufen in der Hoffnung, dass sie nicht das nächste Handy fallen lässt."

  "Ich liebe dich auch und wäre jetzt gerne bei dir. Sobald die Flugzeuge wieder starten, bin ich aufm Weg zu dir", sagte ich. 

  "Ich kann es kaum erwarten, dich wieder küssen zu dürfen. Bis morgen, Niall."

  "Bis morgen." Nur widerwillig beendete ich das Telefonat. Als ich den Blick von der Bettdecke hob, sah ich in drei fragende Gesichter. "Das war Zayn. Ihm geht es soweit okay." Gleichzeitig atmeten meine Bandkollegen erleichtert auf. 

Über Nacht wurde die Unwetterwarnung zum Glück aufgehoben, weswegen ich mich am frühen morgen auf den Weg nach London machen konnte, wo ich mittags ankam und direkt mit einem Taxi zum Krankenhaus fuhr. 

Inzwischen sogar schon in einem normalen Krankenzimmer wurde ich von Zayn erwarten und umgehend mit einem Kuss begrüßt. Das Gefühl von seinen Lippen auf meinen nahm mir die letzten Sorgen und ich war endlich davon überzeugt, dass alles gut werden würde.