Angels Sicht
Eine Wette.
Leicht rumzukriegen.
Vier kleine Wörter spukten in meinem Kopf umher und verschwanden nicht mehr als ich am Morgen ins United Center kam. Gestern hatte ich mich aus dem Meetingraum in dem ich mit Tyler eingesperrt war befreit. Ihn hatte ich drin sitzen lassen. Der Typ konnte mich mal. Ich hatte mir selbst versprochen ihn vor dem Coach auffliegen zu lassen wenn er mir wieder blöd kam. Langsam verlor ich die Geduld. Wetten abzuschließen war das aller letzte. Er konnte und sollte sich mir gegenüber nicht so benehmen."Morgen Angel", begrüßte mich der Coach. "Ich wäre dir sehr dankbar wenn du kurz im Kraftraum unten alle Geräte anschalten könntest" ich nickte und nahm mir vor das sofort zu erledigen, bevor ich die Hockeyschläger in die Eishalle trug. Ich begrüßte alle die mir auf dem Weg entgegen kamen. Von weitem konnte ich schon sehen das Licht in dem großen Raum brannte. Als ich den Raum betrat wollte ich amliebsten auf dem Absatz kehrt machen. Tyler saß auf einer Bank und tippte auf seinem Handy.
"Hey", begrüßte er mich. Gekonnt ignorierte ich den Idioten.
"Wir müssen reden, Angel" ich verdrehte die Augen. Was wollte er dieses Mal wieder?
"Was ist das Problem? Hast du wieder gewettet? Willst dus meinem anderen Bruder erzählen? Oder der Mannschaft? Oder soll ich das übernehmen?" ich verschränkte meine Arme vor der Brust und schaute in die braunen Augen die mich an jenem Abend um den Verstand gebracht hatten.
"Nein nichts davon. Wir sollten uns nicht mehr streiten. Das mit uns war eine einmalige Sache und steht nur zwischen uns. Das geht keinen anderen was an. Wir arbeiten zusammen und sollten uns auch deshalb nicht länger bekriegen" ungläubig starrte ich ihn an.
"Wieder gewettet?"
"Nein, Angel. Glaub mir, ich hab kapiert das man auf niemanden wettet. Das tut mir Leid. Ich mein das Ernst"
"Was schlägst du vor?" fragte ich nur zur Sicherheit. Ganz hatte er mich noch nicht überzeugt.
"Wir sollten ab jetzt Freunde sein." ich prustete los und war einem Lachkrampf ausgesetzt. Er stand vor mir und beobachtete mich bis ich mich wieder eingekriegt hatte.
"Das kannst du nicht Ernst meinen"
"Doch"
"Tyler das würde niemals funktionieren"
"Doch. Wir strengen uns an. Nur mal versuchen" ich runzelte die Stirn. Er würde mich nicht gehen lassen wenn ich den Vorschlag weiter abwehrte.
"Schön"
"Du kannst jetzt auch Ty sagen"
"Was?"
"Meine Freunde können mich auch Ty nennen" ein sanftes Lächeln umschmeichelte seine Lippen.
"Okay" ich musste sein Lächeln einfach erwiedern. Nachdem ich alles angeschaltet hatte, erwischte ich ihn wie er mich musterte.
"Siehst du, der erste Punkt: Ich warte auf dich und begleite dich nach oben"
"Du legst dich aber ins Zeug"
"Klar" er zwinkerte mir zu und schenkte mir erneut ein Lächeln. Eine angenehme Wärme breitete sich in meinem Bauch aus.
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Wir sind Chicago
Roman d'amour1.Teil der 'Wir sind ...' Reihe Als ich den arroganten Typen anrempelte, ahnte ich ja noch nicht, wer vor mir steht. Erst als mein Bruder VIP-Tickets für ein Spiel der Chicago Blackhawks bekommt, weil er dort als SuG-Trainer arbeitet und die Spieler...