Wir sind Chicago

Vor verschlossenen Türen

Angels Sicht

Wir warteten und warteten. Aber Tyler tauchte heute einfach nicht auf. Ich wunderte mich er kam sonst nie zu spät zum Training....sollte ich mir Sorgen machen? Ich hatte ihm schon unzählige Nachrichten geschrieben. Er hatte jede einzelne gelesen, jedoch nicht einmal geantwortet.
Harry Michaels betrat die Umkleidekabine. Er flüsterte zuerst dem Coach was zu uns sagte dann laut an alle gewand: "Tyler wird heute nicht zum Training erscheinen, aufgrund familiärer Probleme" Paul zog scharf die Luft durch die Zähne ein und Erik warf ihm einen prüfenden aber auch eindeutigen Blick zu.

Nach der Arbeit hatte ich noch immer ein komisches Gefühl. Aus Paul und Erik hatte ich auch nichts herausbekommen. Diese beiden waren zwei sture Böcke und total verschlossen. Kurzerhand beschloss ich auf dem Weg zu Abby, noch kurz bei ihm vorbei zuschauen. Ich erinnerte mich natürlich daran wo er wohnte. Wie könnte ich das auch vergessen. Das letzte Mal als ich bei ihm vor der Tür gestanden hatte war das reichlich nach hinten losgegangen. Ich drückte auf die Klingel. Viele verschiedene Töne bimmelten durch das ganze Haus. Wie erwartet öffnete Tyler mir die Tür.
"Hallo Angel" er stand in einem Jogginganzug der Blackhaws vor mir. Auf der schwarzen Jogginghose stand an seinem bein nach oben 'BLACKHAWKS' geschrieben. Das Logo zierte sein eng anliegendes T-shirt auf seiner Brust. Man konnte durch das weiße Shirt seinen Waschbrettbauch erkennen. Über diese Stelle seines Körpers war ich mit meiner flachen Hand auch schon gefahren. Unter seiner durchtrainierten Brust konnte ich damals sein Herz rasen spüren. Genug!
"Hey. Du warst heute nicht beim Training. Geht es dir gut?"
"Ja ich weiß. Bei mir ist alles gut. Gibt ein bisschen Ärger in der Familie. Ich hab jetzt auch erlich gesagt leider keine Zeit mehr. Ich muss mich jetzt umziehen und dann gleich weiter. Sorry. Wir sehen uns ja morgen" mit diesen Worten schlug er mir die Tür vor der Nase zu.
"Ja bis morgen" sagte ich gekränkt zu der weißen Tür.

"Einfach zugemacht?" fragte Abby überrascht. Ich hatte ihr gerade von dem sehr kurzen Treffen mit Tyler erzählt.
"Ja einfach so. Ich dachte, mittlerweile hätten wir ein bestimmtes Level unserer Freundschaft erreicht. Er erzählt mir sonst auch den Ablauf seines Tages. Warum also macht er das?"
"Du redest wie seine Freundin" sie grinste.
"Sei still"
"Keine Ahnung was er hat...aber es interessiert dich. Du magst ihn" d
"Klar mag ich ihn mittlerweile"
"Das meinte ich nicht ich meine..." sie spielte mal wieder auf die alte leier an.
"Ich weiß was du meinst. Wir sind nur Freunde, Abby" klärte ich sie auf. Mir war durchaus bewusst, dass sie mein Nein nicht akzeptieren würde.
"Natürlich"
"Lass es"
"Nein"
"Warum nicht?"
"Weil ich recht habe"
"Sicher" meinte ich sarkastisch und verdrehte meine Augen. Sie war noch immer der Meinung, dass ich einen Freund brauchte. Tyler war ihr da gerade recht gekommen.
"Warte nur ab ich hab bestimmt noch recht, Angellein"