Dreamnight

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Tylers Sicht

Meine Lunge brennt so sehr das ich kaum noch Luft bekomme, aber ich weiß ich kann nicht stehenbleiben. Immer noch höre ich leise schnelle Schritte hinter mir. Die Angst treibt mich an und der Regen klatscht mir ins Gesicht. Wenn er mich kriegt wird er mich umbringen. Dieser Satz schießt mir immer und immer wieder durch den Kopf. Ich renne und renne, bis ich plötzlich an der Hafenkante zum stehen komme. Unter mir peitscht das grade mal 2°C kalte Wasser an die Kaimauer. „Tyler du mieser kleiner Verräter, ich kriege dich du wirst bezahlen“, seine lallende Stimme, näher als ich dachte erschreckt mich zu Tode. Leben oder sterben? Schließlich überwinde ich mich und springe. Ich tauche in das Eiswasser ein und alle meine Gliedmaßen streuben sich. Alles kribbelte und ich habe keine Kontrolle über meinen Körper. Ich will schwimmen doch nichts lässt sich bewegen. Die Kälte zieht mich nach unten, verzweifelt schnappe ich nach Luft und nur einen Moment später gebe ich den Kampf auf ich wehre mich nicht mehr. Ich sinke immer tiefer und und die Kälte verwandelt sich in wunderbare Wärme. „Mein lieber kleiner Junge, hab keine Angst. Hab keine Angst“ meine Mutter steht vor mir und ich will nach ihr greifen, bei ihr bleiben. Doch ich werde hochgerissen, raus aus dem Wasser, auf die kalten Steine am Dock. „16 Jahre und mehr als eine Schande“, ich reiße die Augen auf und starre in den wütenden Blick meines betrunkenen Vaters.

Mit einem Schwung sitze ich im Bett , der Schweiß läuft mir von der Stirn und mein Atem geht schnell. Es ist stockfinster, nur eine Straßenlaterne scheint durch die halb geschlossene Gardine. Angel schläft friedlich neben mir. Sie ist der Gegenpol zu meiner düsteren Vergangenheit, rein und klar. Sie hellt mein Leben auf und das schon seit einigen Monaten und ich bin froh das ich es jetzt endlich begriff. Ich hab niemals zu vor so gefühlt und niemals zuvor hatte ich nach so einem Alptraum das Gefühl keine Angst haben zu müssen. Ich ließ mich wieder ins Kissen fallen. Ein leichtes Lächeln rückte Angel näher an mich heran und schlang ihre Arme um mich. Ich zog sie noch ein wenig dichter und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. Bevor ich auch wieder einschlief und diesmal von Alpträumen befreit blieb.

Der Regen klopfte an die Scheiben, als ich am nächsten Morgen wach wurde, das Bett neben mir war leer. Ich lauschte in die Stille des Hotelzimmers hinein. Ich stand auf und fuhr mir mit der Hand durch die Haare, als die Tür zum Bad aufging und Angel in ein Handtuch gewickelt aus dem Bad kam. Sie kam auf mich zu. Sobald sie in meiner Reichweite war zog ich sie an mich heran. „Guten Morgen Baby“, ich lächelte und drückte meine Lippen auf ihre und ein kribbeln fuhr durch meinem ganzen Körper.

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