Angels Sicht
"Schwanger?" wiederholte ich Tylers Worte. Er hatte mir gerade eröffnet das seine Freundin, von der er sich eben trennen wollte, ein Kind von ihm erwartete. Fassungslos saß ich auf der Bank im Umkleideraum und starrte auf einen Spielzug auf dem Whiteboard. Das konnte doch nicht wirklich wahr sein. Ich hatte etwas furchtbar dummes getan: Ich hatte ihm geglaubt. Wie konnte ich ernsthaft denken, dass dieser Mann sich in mich verliebt hatte? Der Womenizer vom Dienst. Wie vielen Frauen hatte er das schon versprochen? Die große Liebe und ein gemeinsames Leben? Hunderten.
War ich wirklich eine dieser Frauen? Dieser Mädchen, die dachten sie seien mit 18 erwachsen, und bereit für die Welt? Anscheinend.
Daisy war schwanger. Tyler hatte mir etwas versprochen. Etwas was mir nur er geben konnte. Seine Liebe. Obwohl er in der selben Zeit noch mit seiner Freundin geschlafen hat.
"Ich hasse dich" platzte es aus mir heraus.
"Was?" fragte Tyler in die wieder aufkommenden Stille.
"Du hast mich verstanden."
"Hör mal ich..."
"Was? Was du? Du konntest sie nicht verlassen...."
"Natürlich konnte ich nicht....ich..ich meine, ich werde Vater. Da kann ich die Mutter meines Kindes nicht einfach sitzen lassen...aber wir beide können doch...."
"Wir beide können gar nichts! Ist dir das denn nicht klar?! Wie du gesagt hast du wirst Vater! Und dafür, Tyler Brown hasse ich dich! Ich hasse dich so abgrundtief dafür das du jede Frau, die dir auch nur ansatzweiße gefällt sofort anmachen und danach flachlegen musst. Du hast mir gesagt das du dich in mich veriebt hast! Aber nicht mal das stimmt. Du wolltest nur wieder das was du immer willst" schrie ich ihn an. Er schluckte und es sah aus als müsste er sich erst wieder sammeln. Während er wieder ansetzte dachte ich darüber nach was ich machen sollte.
"Beruige dich erstmal, Angel. Du solltest erstmal nachdenken. Muss ich auch. Wir reden morgen nochmal. Vielleicht änderst du deine Meinung"
"Ich habe dir eben gesagt das ich dich hasse, weil du ein Arsch bist und nichts anderes außer vögeln willst! Ich bin so froh das es zwischen uns nur einmal so war und ich dir nicht ein weiters Mal verfallen bin!" ich konnte mich nicht mehr zurückhalten.
"Ich werde jetzt gehen. Lass uns morgen reden"
"Nein", sagte ich plötzlich ganz ruhig. "Ich gehe. Ich arbeite jetzt seit 6 Monaten hier....ich habe meinen Vater dazu überredet das ich mir nach dem halben Jahr überlegen kann ob ich weiter mache oder nicht. Ich kann es nicht ertragen dich hier Tag ein Tag aus zusehen." sagte ich kalt.
"Was? Nein! Tu das nicht....bitte."
"Ich kündige. Ich gehe zurück ins Livs und lasse das hier hinter mir.", ich stand auf und nahm meine Tasche.
"Angel, bitte. Ich flehe dich an. Du kannst das nicht einfach so wegwerfen" er klang niedergeschlagen. Gerade als ich die Türklinke runter drücken wollte, drehte ich mich ein letztes Mal zu ihm um.
"Ich wünsche dir Alles Gute für deine kleine Familie. Versuch dieses Mal, ihr treu zu sein" ich öffnete die Tür und ging den Gang entlang.
"Angel!" hörte ich Tyler rufen. Er war auch aus der Umkleide gekommen. Ich nahm meine Kopfhörer aus meiner Tasche, steckte sie mir in die Ohren und drehte die Lautstärke auf um ihn nicht mehr hören zu müssen.Als ich etwas später in meinem Auto saß konnte ich endlich durchatmen. Soetwas zu Tyler zusagen hatte verdammt wehgetan. Ich wollte mich aber trotzdem nicht verarschen lassen. Plötzlich brach alles aus mir heraus. Ich legte meinen Kopf auf das Lenkrad und fing einfach an zu weinen.
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Wir sind Chicago
Romantik1.Teil der 'Wir sind ...' Reihe Als ich den arroganten Typen anrempelte, ahnte ich ja noch nicht, wer vor mir steht. Erst als mein Bruder VIP-Tickets für ein Spiel der Chicago Blackhawks bekommt, weil er dort als SuG-Trainer arbeitet und die Spieler...