Angels Sicht
Ich riss meine Augen weit auf.
"Nein!", ich schlug mir meine Hand vor den Mund.
"Was machst du denn hier?" ohne einen weiteren Hintergedanken fiel ich Tyler um den Hals. Leise lachte er. Dieses Lachen, das tief aus seiner Brust kam, bescherte mir Gänsehaut auf den Armen. Er hielt mich einige Momente lang fest. Als ich wieder von ihm abließ, erklärte er es mir.
"Ich bin mit Paul heute Nacht hierher zurück geflogen. Ich wollte deinen achzehnten nicht verpassen. Wundert mich das Paul noch nicht hier ist" er grinste mich verschwörerisch an. Ich hatte mir für meinen Geburtstag extra Urlaub genommen, um nicht mit nach Dallas fliegen zu müssen.Unser Apartment war komplett voll. Musik dröhnte aus den Boxen und der Barkeeper den meine Eltern engagiert hatten, kam gar nicht mehr aus dem Getränke mixen raus. Immer wieder kamen Leute an mir vorbei die mich in kurze Gespräche verwickelten. Jayden und Theo hatten Tyler und Paul in beschlag genommen und sie seit 2 Stunden mit Statistiken zugekleistert. Die beiden Eishockeyspieler fielen aber nicht nur den Jungs auf. Immer wieder schlichen Mädchen um sie herum und sprachen sie an.
"Der Typ ist ganz schön hartnäckig. Ist das bei allen Eishockeyspielern so?" meine alte Schulfreundin Celina kam auf mich zu und deutete auf Tyler.
"Was willst du denn von ihm?" fragte ich und nippte an meinem Mojito.
"Seine Nummer"
"Tyler ist vergeben"
"Oh verstehe. Das hätte mir auffallen sollen. Er hat auch echt nur Augen für dich."
"Nein, Nein. Nicht an mich"
"Er starrt dich aber immer zu an" sie grinste und verschwand in die Richtung wieder aus der sie hergekommen war.
"Siehst du, ich bin nicht die einzige die das sagt" meinte Abby. Ich nickte nur und trank etwas schneller."Hast du mal kurz Zeit?" fragte Tyler mich, als ich mich aus einem Gespräch ausgeklinkt hatte und gerade zur nächsten Gruppe gehen wollte.
"Ja klar"
"Unter vier Augen?" ich nahm ihn an der Hand und zog ihn in mein Zimmer. Hinter uns fiel die Tür mit einem leisen klirren ins Schloss. Ich stand vor der großen Glasscheibe, die mein Zimmer abtrennte. Durch sie konnte ich die Skyline von Chicago sehen. Abwartend sah ich ihn an. Er griff in seine Sakkotasche und zog eine weiße Schachtel mit rotem Seidenband heraus, die er mir hinhielt. Gerade als ich die Schleife aufziehen wollte hielt er mich fest.
"Halt! Mach es nicht auf. Du darfst es erst öffnen wenn ich es dir sage. Ich weiß eh nicht was ich mir dabei gedacht habe....aber es hat einen Grund. Happy Birthday"
"Danke Tyler" ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen und seine braunen Augen funkelten. Ich stellte die Schachtel neben ein Familienbild auf meine Komode.
"Guck nicht so verdattert" er fing an zu Lachen. Ich war sichtlich verwirrt von seinen Worten aber gespannt wann es so weit war, und ich das Päckchen öffnen konnte.
"Ich bin neugierig. Sagst du mir was drin ist?" er streckte seine Hand nach mir aus und legte sie auf meine Wange. Sein Daumen strich sanft über meine weiche Haut und meine Hände krallten sich in sein Hemd. Ich tat es eigentlich um ihn von mir fernzuhalten, aber er kam einen Schritt näher. Meine Finger bohrten sich noch fester in seine steinharte Brust. Ohne das ich es wollte drehte ich ihm den Rücken zu.
"Nein Tyler" mein Atem ließ die Glasscheibe beschlagen. Er kam hinter mich und schob den Träger meines Kleides über meine Schulter nach unten. Mit der einen Hand legte er meine Haare auf die rechte Seite und mit der anderen fuhr er über meine Taille zu meinem Bauch. Sein Mund senkte sich auf meine Schulter und er verteilte sanfte Küsse darauf oder biss vorsichtig hinein. Ohne Nachzudenken legte ich meine Hand in seinen Nacken und schloss die Augen.
"Das ist falsch"
"Mhm" murmelte er noch immer an meiner Schulter. Jetzt hob er seinen Kopf und drehte mich zu ihm um. Sein Mund war nur weinige Zentimeter von meinem entfernt.
Vorsichtig kam er mir noch näher bis sich unsere Lippen berührten. Es war zuerst ein sanfter Kuss der aber immer intensiver wurde. Ich öffnete meinen Mund und gewährte seiner Zunge einlass. Ich legte meine Hände um seinen Hals um ihn nicht loslassen zu müssen.
Ich hatte keine Ahnung wie lange wir so da standen. Irgendwann jedoch, schaltete mein Kopf sich wieder ein und ich stieß ihn von mir weg. Atemlos starrte ich ihn an.
"Ich sollte jetzt besser gehen.." sein Blick verriet mir das er es keinesfalls wollte.
"Ja solltest du" ich bahnte mir einen Weg an ihm vorbei und kam wieder in der Realität an.
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Wir sind Chicago
Romance1.Teil der 'Wir sind ...' Reihe Als ich den arroganten Typen anrempelte, ahnte ich ja noch nicht, wer vor mir steht. Erst als mein Bruder VIP-Tickets für ein Spiel der Chicago Blackhawks bekommt, weil er dort als SuG-Trainer arbeitet und die Spieler...