you're an fallen angel but soon you'll be back - valena Pérez
Juli 2020
{Valena Pérez}"Er möchte das Album wieder in Malibu schreiben und aufnehmen", erklärt mir mein Manager. Ich seufze. Ich würde gerne nach Malibu. Als ich klein war, bevor Mama krank geworden ist, war ich mit meinen Eltern da.
Ich würde wirklich gerne dort hin. Doch den Triumph möchte ich ihm- hauptsächlich aber meinem Manager- nicht gönnen.
"Nein. Da kann ich nicht schreiben. Nur hier bin ich kreativ. Er soll nach Conil kommen"
Das ist der größte Scheiß, den ich jemals von mir gegeben habe.
"Du bist nur in Conil produktiv?", hakt er seltsam betont nach. Ich nicke.
"Ja. In Malibu wird meine Schreibblockade nur noch schlimmer", antworte ich.
"Wie kann eine Schreibblockade größer werden? Entweder man hat eine oder man hat keine", gibt er genervt von sich. Ich kann mir förmlich vorstellen, wie er sich mit seinen schlanken Finger an die Nasenwurzel fasst.
"Viel Spaß als Arbeitsloser", damit lege ich auf.
So langsam komme ich mir wie die größte Zicke auf diesem Planeten vor.
Das meine Karriere ebenfalls davon abhängt, lasse ich geflissentlich außer Acht. Ich wollte immer Autorin werden, nicht Songwriterin.Irgendwie hat sich das Blatt gewendet. Mittlerweile weiß ich nicht einmal, wie es dazu gekommen ist. War es nur mein Vater, der wollte, dass ich im seine Fußstapfen trete?
Wahrscheinlich gab es sogar einmal eine Zeit in der ich es geliebt habe Songs zu schreiben.
Ich habe das Gefühl, dass mir die ganze Farbe, mein ganzes Inneres, aus mir gewichen ist. Ich bin erschöpft. Mein ganzer Körper ist erschlafft.
Malibu. Früher war alles so viel schöner und einfacher.
Sogar die Liebesgeschichte meiner Mutter und meines Vaters war liebreizend.
Er war der gutaussende, berühmte Sänger und Songwriter, während sie das einfache, aber hübsche und intelligente Mädchen war, das aus der Kleinstadt Conil kam.
Sie war, so kann man es sagen, ein Fangirl. Bei seinem Konzert sind sie sich hinterher zufällig über den Weg gelaufen. Sie war eine der letzten, die noch da waren.
Wenn man es also genau nimmt, dann ist Abuelita schuld, dass sie sich getroffen haben. Wäre sie nicht zu spät losgefahren, um Mama abzuholen, wäre Mama schon längst weggewesen und hätte nicht auf Papa treffen können.
Papa sagt immer, er habe sich sofort in ihre grünen Augen verliebt. Er sagt sie seien smaragdgrün.
Es ist total niedlich, wie sich beide nach all den Jahren noch anhimmeln. Ich wünsche mir dieselbe Beziehung. Vorraus gesetzt mir läuft irgendwann mal jemand über den Weg, der etwas von mir will.
Alleine diese Tatsache scheint mir schon zu viel verlangt von dem Universum.
Ich laufe über die Straße, biege nach rechts ab, um zu dem kleinen Laden zu gelangen, wo ich ein paar Brötchen für das Frühstück kaufen kann. Eigentlich nur zwei. Eins für mich uns eins für Abuelita.
Jeden morgen schaue ich bei ihr vorbei, um zu checken, ob es ihr gut geht und ob sie etwas braucht. Natürlich ebenfalls um ihr Gesellschaft zu leisten.
Nach nur wenigen Schritten bin ich bei dem kleinen weißen Gebäude aus Stein, das zwei Bögen als Eingang hat, bevor eine Holztür kommt.
Direkt am Anfang befindet sich eine Kasse mit einer Dame, die ich schon seit meiner Kindheit kenne. Jeder kennt hier jeden.
"Hola", grüße ich freundlich. Sie nickt mir lächelnd zu, dann wendet sie sich wieder ihren Kunden zu.
Ich laufe geradewegs auf die Theke mit dem Brot zu, wo ihre Schwester vor einem Brotregal aus Holz steht.
"Zwei Sesambrötchen bitte", bestelle ich, wobei ich noch einen Blick auf den gekochten Schinken werfe, "Und 100 Gramm von dem gekochten Schinken"
Sie nickt freundlich und greift mit einer Zange hinter sich in das Regal und schmeißt die Brötchen in die Tüte. Mit der Maschine schneidet sie noch den Schinken und reicht mir schließlich beides.
Ich lächele, nehme beides und gehe damit zu der Kasse.
"Wie geht es Francesco?", frage ich sie.
Die Frau an der Kasse lächelt.
"Ihm geht es gut. Er ist sehr groß geworden", erzählt sie und fügt noch hinzu, "Wie geht es deiner Mutter?"
Ein leises Seufzen entfährt mir.
"Nicht gut", gebe ich dann resigniert von mir und lege ihr das Geld hin. Sie nimmt es und sieht mich mitleidig an.
-
Mit einem Quietschen geht das Tor auf, das mich zu dem Haus meiner Abuela führt. Ein kurzer Blick verrät mir, dass gerade der Gärtner da ist.
Sofort werde ich mit einem breiten Grinsen begrüßt.
"Hey Alejandro", begrüße ich ihn lächelnd. Der große Junge sieht mich weiterhin an.
"Wie geht es dir?", fragt er nach einer Weile, in der er sich auf seiner Schaufel abgestürzt an.
Ich zucke mit meinen Schultern.
"Mäßig", antworte ich und füge hinzu, "Wie geht es dir?"
"Gut. Hast du vielleicht Lust nacher mit mir an den Strand zu gehen? Ich wollte surfen"
"Ich muss noch ziemlich viel erledigen", sage ich entschuldigend und laufe den Weg zu dem Haus hoch. Er nickt verständnisvoll.
"Okay. Vielleicht ja ein anderes Mal"
Ich nicke und mache die Tür auf.
"Abuelita, ich bin da!", gebe ich so laut ich kann von mir. Normalerweise hört sie ziemlich schlecht. Falls sie dann doch einmal etwas besser versteht, dann fängt sie an zu schmollen. Sie behauptet immer gut hören zu können, was nun einmal einfach nicht stimmt.
"Ich bin in der Küche!", antwortet sie.
Der Duft von Albondigas liegt in der Luft. Es riecht unheimlich gut. Vermutlich bereitet sie die für heute Mittag vor.
"Es riecht gut. Machst du Albondigas?", hake ich nach, um mich zu bestätigen. Abuelita nickt zustimmend.
"Ja. Für deinen Geburtstag heute", sagt sie lächelnd.
"Abuelita, ich habe heute nicht Geburtstag", sage ich.
"Carmen, ich habe dich selbst zur Welt gebracht, du hast heute Geburtstag"
Ich seufze. Ich bin nicht meine Mutter. Selbst wenn ich es wäre, hätte ich heute nicht Geburtstag.
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sweet war [s.m]
Fanfiction"Unser Krieg ist heiß, aber eiskalt. Es bringt mich um den Verstand! Manchmal ist unsere Schlacht ungenießbar, wie purer Zucker. Doch man braucht ihn für den Geschmack. Es ist ein süßer Krieg." Eigentlich wollte Valena Pérez kein einziges Lied mit d...