41| sweet war

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nothing compares to you - jack&jack

September 2020
[Valena Pérez]

Es duftet schon im ganzen Haus nach Pizza, als ich sie heraushole. Meine Gedanken kreisen um Shawn, der mich gerade eben geküsst hat. Nicht auf eine schlechte Weise, ich kann nur einfach nicht aufhören, daran zu denken. Es wirkt so surreal, als wäre es gar nicht passiert.

Auch wenn mir nicht unwohl dabei ist, frage ich mich doch, was mit all den Gefühlen passiert ist, die ich heute noch in mir getragen habe. Die ganze Wut gegen ihn wegen Abuelita. Ist das alles nur eine Abwehrreaktion gewesen? Eine Reaktion entstanden aus unserer damals toxischen Situation und der Tatsache, dass der mir liebste Mensch auf Erden weggenommen wurde?

Ich hatte keine Zeit für sie. Es ist etwas, was ich unglaublich bereue. Ich war bei Shawn, doch es war mein Job. Es ist mein Job und nicht seine Schuld. Wenn überhaupt, dann kann nur mein Manager etwas dafür.

Doch ich kann niemanden verantwortlich machen. Gott wollte sie zu sich nehmen und vermutlich ist es für sie das Beste. Es ist egoistisch zu wünschen sie wäre noch hier, denn was war es für ein Leben?

Ganz in Gedanken verbrenne ich mich an dem Blech, das ich gerade auf dem Tisch absetzen wollte. Ruckartig lasse ich es los.

"Autsch!", fluche ich und schüttele meine Hand, als würde so der Schmerz verschwinden.

"Was ist los?", fragt Shawn alarmiert, als er in den Raum kommt. Ich winke ab: "Nur eine kleine Verbrennung"

Er nimmt meine Hand in seine und grinst etwas: "Mach das nicht noch einmal. Du brauchst deine Hand doch, um Musik zu machen"

Ich grinse in mich hinein. Der Schmerz ist sowieso nicht mehr spürbar.

"Pizza ist fertig", lasse ich dann verlauten und deute auf das Blech, indem ich meinen Kopf in die Richtung beuge.

"Dann sollten wir sie uns wohl zu Gemüte führen", lacht er.

"Zu Gemüte führen?", hake ich lachend nach und hole Teller heraus.

"Habe ich mich zu gewählt ausgedrückt?", grinst Shawn. Ich schüttele lachend meinen Kopf und nehme die Teller, die ich provisorisch auf den Tisch neben der Spüle abgestellt hatte, und laufe in Richtung Terasse. Zumindest meine ich dort eine gesehen zu haben, als ich vorhin gekommen bin.

"Wohin gehst du?", höre ich Shawn fragen, was dazu führt, dass ich ihn mit einem Schulterblick anschaue.

"Ich suche eine Terrasse", lasse ich verlauten und drehe mich nun vollends um. Der Braunhaarige schüttelt lachend seinen Kopf, bevor er mir die Teller aus der Hand nimmt.

"Hierlang"

Mit einem Kopfnicken deutet er nach rechts, bevor er schließlich abbiegt und ich ihm folge. Irgendwie gefällt es mir nicht, dass er jetzt die Pizza und die Teller hält, zumal ihm erst vor kurzem eine Vase runtergefallen ist.

"Du kannst mir die Teller ruhig geben", lasse ich verlauten und grinse.

Shawn dreht sich mit einen Frechen Grinsen auf seinen rosanen Lippen um: "Nö. Ich bin ein Gentleman"

"So take it slowly, wir wollen ja nicht, dass es nochmal Scherben gibt"

Shawn streckt mir die Zunge heraus, bevor er, wie von der Tarantel gestochen, losrennt. Das veranlasst mich dazu, ihm mindestens ebenso schnell zu folgen.

"Du Arsch!", rufe ich aus. Wir beide verfallen in ein ausgelassenes Lachen.
Ehe ich mich versehe, hat Shawn die Pizza und die Teller abgestellt und stattdessen meine Taille umfasst. Er zieht mich näher zu sich. Er verzieht sein ebenmäßiges Gesicht zu einer Grimasse, bevor er sich mir nähert.

"Haha you wish bro", sagt er dann und setzt sich auf einen Stuhl. Ich boxe ihn in die Seite und nehme mir beleidigt ein Stück Pizza.

"Pah", gebe ich von mir, bevor ich schließlich in das wohlduftende Stück Pizza hinein beiße.

"Du bist süß, wenn du pampig bist", höre ich Shawn selbstgefällig sagen.

"Idiot", brumme ich und starre auf die Sonne, die hinter dem grünen Hügel untergehen zu scheint. Der Himmel wird langsam dunkler und färbt sich in ein Rosa-Orange.

Vor uns befindet sich ein riesiger Pool, der fast ohne Rand mit dem erstaunlich grünen Wald dahinter zu verschmelzen scheint.

"Hey, ich habe auch Gefühle!", lacht Shawn. Ich verdrehe meine Augen, als ich über den Tisch zu ihm blicke. Schließlich schnappe ich mir ohne Vorwarnung die Pizza und nehme sie mit mir mit an den Pool, wo ich meine Schuhe abstreife und meine Füße ins Wasser hänge.

"Du kannst doch nicht einfach so mit der Pizza weglaufen", höre ich Shawn meckern.

"Beweg deinen Arsch hierher, Mendes!", sage ich dann.

September 2020
[Shawn Peter Raul Mendes]

Ich grinse und raffe mich schließlich von dem Korbstuhl auf und laufe zu Valena hinüber, wo ich mich neben ihr niederlasse und ein neues Stück nehme.

"Du bist niedlich", kommt, ohne dass ich groß darüber nachdenke, aus meinem Mund.

"Ich weiß", lacht die Brünette und zieht ihre kleine Nase in die Höhe. Wir beide lachen und ich schubse sie ein wenig zur Seite.

Die Sonne bewegt sich immer weiter Richtung Horizont, als würde sie irgendeine unsichtbare Kraft nach unten ziehen. Der Himmel sieht so unfassbar schön aus, dass ich ihn am liebsten einfangen würde.

"Shawn...", höre ich Valena nach einer Weile sagen. Ich drehe meinen Kopf ruckartig zu ihr. Ich sehe, wie ihr Blick auf ihren Füßen liegt.

"Ja?", frage ich.

"Mit wie vielen Mädchen hast du schon den Sonnenuntergang angeguckt und Pizza gegessen? Du bist ein Weltstar, jede will dich haben", murmelt sie. Schließlich blickt sie auf. Ihr Blick gleicht dem eines Welpen.

Ich hebe meine Hände und tue so, als würde ich zählen.

"Es sind so viele, du kannst sie nichtmal zählen", höre ich sie.

Ich lasse meine Hände in meinen Schoß fallen, dann hebe ich meine rechte Hand hoch und zeige genau einen Finger.

"Mit genau einem Mädchen", sage ich dann. Mein Blick ruht auf ihrem zierlichen Gesicht und ihren großen, grünen Augen, die sich weiten.

"Ach was", sagt sie dann und schüttelt ihren Kopf.

"Doch wirklich. Glaub mir, ich bin picky. Ich esse nicht mit jedem beliebigen Mädchen Pizza"

sweet war [s.m]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt