bad love, bad love, i really like him but i can't let it grow - valena pérez
August 2020
[Valena Pérez]
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"Wir haben uns nicht mehr gesehen, seit du mir einen Nummer eins Hit verschafft hast. Und jetzt? Jetzt betrügst du mich einfach mit Shawn!", lacht Camila, während sie ihr Glas hin und her schwenkt. Ich grinse."Das war nicht meine Idee! Also das mit Shawn. Genauer gesagt ist es das Gegenteil von dem, was ich will. Mein Manager musste mich zwingen!"
Camila zieht ihre Augenbraue in die Höhe. Dann bricht sie in schallendes Gelächter aus. Mit ihrer Hand hält sie sich an meinem Arm fest, bevor sie aufguckt.
"Das ist so bescheuert! Das habe ich ja noch nie gehört! Ist das dein Ernst?", platzt sie dann heraus. Ich sehe sie völlig verdutzt an und weiß gar nicht so recht, was ich jetzt darauf sagen soll.
"Ja, ist es", antworte ich. Doch irgendwie schleicht sich alles von gestern Abend in meinen Kopf. Ich weiß gar nicht, warum es so ist.
Gerade, als ich noch etwas sagen will, stößt irgendein Prominenter zu uns, den ich irgendwoher kenne, aber nicht so recht einordnen kann, wer es ist. Einer dieser Promis, die viel zu unbekannt sind, um wirklich berühmt zu sein, aber trotzdem ständig in irgendwelchen komischen Klatschblättern auftauchen. Camila scheint ihn jedoch zu kennen, denn sie fängt sofort ein Gespräch an.
Da ich mich auf Dauer ein wenig von dem Gespräch ausgeschlossen fühle, beschließe ich mich auf die Tanzfläche zu bewegen. Die Tanzfläche befindet sich in der Mitte des Raums, da alles eine Art riesen Fabrikhalle ist. Außenherum ist eine Art Bar, die jedoch höher liegt, als die Tanzfläche. Ich lasse meinen Blick durch die Menge schweifen, in der Hoffnung, dass ich jemanden kenne.
Auf die Gefahr hin, dass ich wie der letzte Loser alleine auf der Tanzfläche bin, trinke ich mein Glas aus und stelle es ab, nur um mich dann in die Menge zu stürzen. Die Musik ist nicht mein Geschmack, doch im Moment stört es mich nicht. Alles, was ich versuche, ist, meine Gedanken loszuwerden. Denn sie kreisen um Shawn.
Ich bewege meine Hüften in dem Takt der Musik. Ich drehe mich um. Doch als ich meinen Kopf hebe, um die Person anzusehen, stockt mir der Atem. Es ist Shawn.
"Shawn", bemerke ich verdutzt. Ohne etwas zu sagen, sieht er mich weiterhin an. Wir beide tanzen zu der Musik und ich habe keine Ahnung, was passiert. Shawn und ich zusammen. Das klingt so paradox, dass es unwirklich erscheint.
Ich hebe meinen Blick zu seinen Augen. Es müssen Minuten vergehen, weil ein Lied nach dem anderen vergeht. Irgendwie, ich weiß gar nicht, wie genau, kommen wir uns immer näher. Unsere Köpfe bewegen sich zu einander, sodass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren kann. Seine Hand gleitet zu meinem Nacken und zieht mich näher zu sich. Auf einmal liegen seine weichen Lippen auf meinen. Ich öffne meinen Mund ein wenig und erwidere den Kuss. Seine Hände gleiten an meinem Körper runter zu meiner Taille und ziehen mich näher zu sich. Wir lösen uns kurz, um uns in die Augen zu schauen. Ich lächele. Das hier ist nicht gut. Nicht gut für uns, doch es ist perfekt.
"You're perfectly wrong for me", wispert Shawn unter seinem Atem im selben Moment, in dem ich den Gedanken zu Ende gedacht habe.
"And that's why it's so hard to leave", vervollständige ich es.
Was tuen wir hier? Ich mag ihn nicht.
"Ich muss trotzdem gehen", sage ich, bevor ich rausstürme. Ich quetsche mich an den Menschmassen vorbei und hoffe, dass er mir nicht nachgeht.
Mit meinem Finger fahre ich immer wieder meine Lippen nach. Ich kann nicht fassen, dass er mich wirklich geküsst hat.
Ich stürme wie eine Verrückte in die Lobby des Hotels und lasse mir an dem Empfang meine Zimmerkarte geben. Gefühlt geht es gar nicht schnell genug. Ich reiße dem Typen die Karte fast aus der Hand, bevor ich schnell zu den Aufzügen renne.
Irgendwie, ich weiß nicht warum, doch wegrennen ist eine sehr schlechte Angewohnheit von mir, die sich immer in den unpassendsendsden Moment entfaltet. Manchmal denke ich wirklich, dass irgendwas in meinem Kopf falsch geht. So eine Art Synapsenfehlzündung, die Reaktionen dieser Art auslöst.
Oder es ist einfach der Fluchtinstinkt aus früheren Zeiten ürbig geblieben. Ich bin einfach degeneriert und hänge eigentlich noch in der Steinzeit fest. Wenn dem tatsächlich so ist, dann würde das auch meinen schlechten Geschmack in Bezug auf Shawn erklären. Er ist in dem Fall der blöde Primate, der einfach so dahergelaufen kam und denkt er kann sich alles erlauben.
Der blöde Primate, der mich einfach schnappt und küsst. Ich hasse Shawn. Wieso habe ich den Kuss also erwidert? Das ist komplett unlogisch und mich würde mal wirklich interessieren, was mit mir durchgegangen ist.
Die Fahrt in dem Aufzug scheint sich stundenlang zu ziehen. Doch dann kommt das erlösende Geräusch, das ankündigt, dass ich mein Stockwerk erreicht habe.
In meinem Zimmer angekommen, mache ich so schnell es geht mein Kleid auf und werfe mich aufs Bett.
Ich kann nicht aufhören in meinem Kopf immer und immer wieder die Szene durchzuspielen, die auf der Tanzfläche stattgefunden hat. Er hat mich geküsst. Ich habe den Kuss erwidert. Wir haben uns geküsst.Ich drehe mich auf den Rücken und lasse meine Hände auf den Bauch sinken. Meine Lippen prickeln immer noch. In meinem Kopf gehe ich alle Schritte durch, die dazu geführt haben, dass es passiert ist. Egal, wie oft ich es tue, ich komme nicht zu einem befriedigenden Ergebnis.
Das ich ein Album mit ihm schreiben muss ist Strafe genug, da muss er sich nicht auch noch auf mich stürzen und mich küssen.
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Dankt Melissa @mutualmercy, dass es so kacke ist, sie hat mich dazu gezwungen weiter zu machen.
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sweet war [s.m]
Fanfiction"Unser Krieg ist heiß, aber eiskalt. Es bringt mich um den Verstand! Manchmal ist unsere Schlacht ungenießbar, wie purer Zucker. Doch man braucht ihn für den Geschmack. Es ist ein süßer Krieg." Eigentlich wollte Valena Pérez kein einziges Lied mit d...