Café

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Lina:

Nachdem ich die Mädels verabschiedet habe gehe ich mit meinem Regenschirm los zu meinem Lieblings Café. Bei diesem scheiß Wetter hilft nur noch ein guter Kaffee. Auf dem Weg dorthin rufe ich noch Nico an ob er Zeit und Lust hat mich dort zu treffen. Es liegt in der Nähe von dem Haus meiner Tante, daher können wir uns viel unkomplizierter dort treffen damit ich ihr nicht über den Weg laufen muss. Im Winter tranken mein kleiner Bruder und ich schon oft nach der Schule hier etwas warmes. Er natürlich Kakao und ich meinen heiß geliebten white choclate Mocca Kaffee.

Während ich in Erinnerungen Schwelge und den süßen Duft von gemahlenen Bohnen inhaliere, achte ich garnicht auf die anderen Besucher des Cafés. Ich bestelle mir meinen lieblings Kaffee und für meinen kleinen eine große heiße Schokolade mit marchmellows. Nachdem ich bezahlt habe sagt die Barista das ich mich schonmal setzten kann und sie mir die Getränke bringt wenn sie fertig sind. Ich lächle ihr zustimmend zu und schaue mich in dem geräumigen und so vertrauten Raum um. Mein Blick bleibt allerdings an einem paar grauen Augen hängen die mich unbeirrt anstarren. Es ist kein unangenehmes starren. Er lächelt leicht. Mein Herz fängt sofort an schneller zu schlagen und meine Hände beginnen leicht zu schwitzen. „Wenn du willst kannst du dich zu mir setzten, die anderen Plätze scheinen belegt zu sein." meint er plötzlich mit dunkler Stimme zu mir Gewand. Ich schaue mich nochmal Prüfend im Raum um ob auch wirklich kein Platz mehr frei ist. Es ist irgendwie seltsam mit einem Lehrer außerhalb der Schule zu reden. „Wenn es keine Umstände macht." antworte ich schließlich und setzte mich ihm gegenüber auf einen der zwei freien Sessel. „Danke." gebe ich als nächstes nervös von mir, da ich nicht genau weiß was ich hier tue. Ich sitze mit meinem Lehrer der die Perfektion in Person ist in einem Café. Wenn auch zufällig. „Nicht dafür, bei dem scheiß Wetter kann ich verstehen das hier so viel los ist." sagt er ruhig während er mich unbeirrt anschaut. „Eigentlich mag ich das Wetter, vorausgesetzt ich bin zuhause und kann mich verkrümeln." jetzt lacht er leicht auf. „Verkrümeln ?" fragt er belustigt nach und zieht eine seiner perfekt geschwungenen Augenbrauen in die Höhe. Hatte ich das wirklich gesagt ? Innerlich schlage ich mir mehrfach gegen den Kopf. „Ja also mit bequemen Klamotten vor dem Fernseher sitzen und Serien oder Filme gucken. Verkrümeln eben." versuche ich meine komische Art Wörter neu zu erfinden zu erklären. Er lächelt weiter. „Muss ich mir merken, klingt süß." warte meint er das was ich beschrieben habe oder das Wort? Doch bevor ich weiter darüber nachdenken kann bringt mir die Barista schon meine beiden Getränke. Sie schaut interessiert zu Herr Heck rüber und fragt ihn, mit für meinen Geschmack einer zu übertriebenen Engelsstimme, ob er auch noch irgendetwas möchte. Er verneint ohne den Blick auch nur eine Sekunde von mir zu lösen sodass sie sich angesäuert hinter ihren Tresen zurückzieht. Ich lache leicht in mich hinein das er sie hat abblitzen lassen. Erst jetzt beäugt er meine beiden Getränke. „Du hast aber Durst." zieht er mich leicht auf. „Nein, der Kaffee ist für mich und der Kakao für Nic." antworte ich. Seine Miene verfinstert sich etwas. Was hat er denn nun schon wieder? „Aha." antwortet er lediglich und nippt an seinem Kaffee den er bis jetzt unberührt lies. Was hat er ? „Linaaaa." ertönt eine freudige Stimme hinter mir sodass ich mich umdrehe. Nico kommt gerade zu mir gelaufen und setzte sich auf meinen Schoß. „Na kleiner." begrüße ich ihn und gebe ihm woe fast immer einen Kuss auf den Kopf. Erst jetzt scheint Nico meinen Lehrer zu bemerken der uns schließlich gegenüber sitzt. „Hi, du bist doch der Junge vom letzten Mal." sagt er zu ihm Gewand. Herr Heck hingegen scheint anfangs etwas verwirrt zu sein, doch als Nico ihn anspricht muss er ein kleines Lächeln unterdrücken. „Ja genau aber ich bin eher ein Mann als ein Junge. Und du bist dann wohl Nic oder auch Nico " lacht er und schaut zwischen mir und Nico öfter hin und her. „Wie, was ist der Unterschied zwischen einem Mann und einem Jungen?" fragt Nico als nächstes neugierig nach. Wieso muss der kleine immer so viel reden? Ich bin gerade dabei ihm eine Antowrt zu geben doch Herr Heck kommt mir zuvor. „Nunja ein Mann ist erwachsen. Er beschützt seine Familie oder seine Freundin. Er ist stark und kümmert sich um die die er liebt. Er verdient das Geld um sie zu ernähren. Er ist also für seine Familie und Freunde da. Ein Junge muss das alles noch lernen. Er ist noch nicht Reif genug." erklärt er Nico wobei er den Blick fest auf mich gerichtet hält. Seine Miene ist normal wie in der Schule doch seine Augen funkeln wie in diesen besonderen Momenten die wir haben. Was hat das zu bedeuten? „Oh dann will  ich auch mal so ein Mann sein." Antwort Nico freudig und nimmt einen großen Schluck von seinem Kakao. „Kleiner das dauert noch etwas. Hoffentlich noch gaaaaaanz lange." Erkläre ich ihm und gebe ihm einen Kuss auf die Wange. Herr Heck lächelt leicht und blickt uns beide wieder an. „Wie alt bist du denn ?" fragt er Nico nun wieder. „Ich bin schon 7" Antwort dieser stolz. „Siehste da hat deine Schwester schon recht. Das dauert noch ein paar Jährchen. Aber dann kannst du sie vor bösen Männern beschützen." sagt er ihm und zwinkert mir  mit einem schelmischen Grinsen zu. Er sieht wie ein kleiner Junge der Etwas ausgefressen hat aus. Oder habe ich mir das nur eingebildet? Sein Blick und seine Stimme waren nur für Sekunden da aber kann ich sie mir wirklich deswegen nur eingebildet haben?
Wieso überhaupt sollte mich jemand beschützen? Ob er das wohl könnte? Er ist mir ein Rätsel! „Oh man noch so lange..." kommt es nur enttäuscht von Nico. „Ach was du wirst noch schnell genug erwachsen glaub mir. Das geht schneller als du willst wenn du Pech hast." Meint unser gegenüber gedankenverloren. Es ist nicht mehr die lockere Unterhaltung von eben, er wirkt niedergeschlagen auch wenn das nicht so einfach zu erkennen ist da sein Gesichtsausdruck sich kaum merklich verändert hat. Erst jetzt binde ich mich richtig in das Gespräch ein. „So kleiner hast du ausgetrunken. ?" frage ich mein Äffchen welches immer noch auf meinem Schoß sitzt. Er nickt und ich gebe ihm zu verstehen das er von mir aufstehen soll. Auch ich erhebe mich schließlich von meinem Stuhl. „Vielen Dank das wir hier sitzen durf..." doch weiter komme ich nicht da meine Tante herein gestürmt kommt. „Nico da bist du ja." ruft sie und zieht ihn von mir weg. „Gerti was machst du hier?" frage ich entsetzt nach. „Nico holen da er einfach weg ist. Da hast du ja wieder einen tollen Einfluss auf ihn." sie würdigt mir einen wütenden Blick. „Und dann auch noch in Begleitung deines Freundes." sagt sie gehässig in Herr Hecks Richtung. Könnten alle mal aufhören ihn als meinen Freund zu bezeichnen?! Gott...! Verdammt nochmal er ist mein Lehrer ! „Er ist..." fange ich an mich und ihn zu rechtfertigen, werde allerdings von ihr unterbrochen. „Ist mir egal was ihr am laufen habt." Faucht sie, abwechselnd auf mich und Herr Heck zeigend, in meine Richtung und dampft wütend mit Nico an der Hand aus dem Lokal. Ich laufe ihr hinterher um mich noch von Nic verabschieden zu können. Total überfordert stehe ich nun alleine auf der Straße. Der Regen prasselt auf mich herab und ich habe Mühe mich zu beruhigen. Was ist ihr scheiß Problem?

Why you ? {Warum du?}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt