Familie

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Lin:
„Tschüss ihr beiden und Danke fürs fahren." verabschiedet sich Kik und schmeißt die Beifahrertüre zu. „Ehj das ist kein Panzer." ruft mein Bruder ihr schmunzelnd hinterher, weshalb sie sich nochmal lachend umdreht und winkt, bevor sie die Stufen zu ihrer Haustür raufgeht. Ich stehe von meinem Platz hinten im Auto auf und setzte mich auf den Beifahrersitz, den zuvor Kik in Beschlag genommen hat. Mein Bruder schaltet den Motor an und fährt aus der Auffahrt meiner besten Freundin. „Ihr beide versteht euch aber gut." gebe ich nach einigen Minuten stille zu Wort. „Ja schon, aber das war ja schon immer so." Antwort er weiterhin auf die Straße blickend. Ich nicke nur resigniert. Ja er hat recht, die beiden haben sich schon immer gut verstanden. Ich erinnere mich noch wie er uns als Kik und ich 8 waren mal beim Barbie spielen geärgert hat und Kik angefangen hat zu weinen weil er ausversehen ihre Puppe kaputt gemacht hat. Er hat sie sofort in den Arm genommen und sich tausend mal entschuldigt. Er ist mit uns dann in das nächste Spielzeug Geschäft gelaufen und hat sein ganzes Taschengeld ausgegeben um ihr die beste und neueste Barbie zu holen die es gab. Er war schon immer der Liebe Beschützer, selbst mit seinen damaligen 14 Jahren. Ich interpretiere wahrscheinlich zu viel da rein. Außerdem habe ich genug Mist in meinem Leben auf die Reihe zu bekommen, da brauch ich nicht auch noch halluzinierten Mist von anderen.

Ich bin so in Gedanken das ich garnicht merke wie wir vor dem mir gefürchteten Haus parken.
„Sicher das du mit möchtest?" fragt mich mein Bruder als er den Schlüssel aus dem Zündschloss zieht. „Ich ähm, ich weiß nicht." gebe ich meine Hände nervös knetend zurück. Das Auto meines penner Onkels steht in der Einfahrt. Mein Herz pocht wie verrückt. „Ich bin da Lin, er wird es nicht wagen irgendwas zu sagen. Los, Nic freut sich bestimmt schon tierisch." Ja er hat recht und ich mache das schließlich nur für meinen kleinen. Brummend nicke ich und gebe ihm zu verstehen das ich halbwegs bereit bin. Wir steigen aus und gehen auf die riesige graue Eingangstür zu. Meine Hände zittern leicht als ich die Klingel betätige und das dekadente läuten dieser dann ertönt. Es geht bestimmt eine halbe Minute lang. Ich meine ja unser Haus ist definitiv nicht gerade schlecht aber das von meiner Tante und meinem Onkel ist nochmal eine ganz andere Hausnummer. Ok wow Wortwitz ehrlich? Erschrocken schaue ich in die Augen meines Onkels als dieser die Tür aufreißt. „Oh, ich hole Nico." gibt er nur mit einem verächtigendem Blick in meiner Richtung von sich und verschwindet die Mamor Treppe rauf. Ich kann über dieses Verhalten nur die Augen verdrehen. Wieso muss der auch so ein Flachwix........ „Hey, du kannst auch draußen warten bis ich Nico angezogen habe." Unterbricht mein Bruder flüsternd mein gedankliches Gefluche und tritt in das Foyer. „Ne geht schon." antworte ich ihm während ich ihm rein folge. Das Haus hat sich kaum verändert. Der Eingangsbereich ist immer noch Meter hoch und mit teurem scheiß den niemand braucht beschmückt. Ich hab ja schon Angst in diesem Raum zu atmen, hier leben würde ich nicht wollen. Meine Laune erhellt sich allerdings als der Junge der meinem großen Bruder wie aus dem Gesicht geschnitten ist die Treppen herunterläuft. „Ihr seid endlich da, wollen wir los? Was machen wir denn? Können wir Eis essen?" bombardiert uns der kleine mit Fragen während er die Treppe runter rennt und zuerst seinen Bruder drückt, bis er zu mir gelaufen kommt und in meine Arme springt. „Ja Eis klingt gut." antworte ich ihm und gebe ihm einen Kuss auf die Wange. „Aber zuerst solltest du dir Schuhe anziehen." lacht mein großer Bruder und hält die kleinen Schuhe von Nico in die Luft. Ich bin über glücklich den Tag mit meine beiden liebsten Jungs zu verbringen. Wäre Stephan doch nur hier. Warte nein? Oder..... Wie würde er sich wohl mit Nico verstehen. Klar er hat ihn schon getroffen aber vielleicht kann er ja garnicht gut mir kleinen Kindern. Wobei er ist Lehrer da sollte er das können, naja aber auf der anderen Seite ist er Berufsschullehrer. Da hat er nichts mit Kindern zu tun. Oh man ich muss aufhören darüber nachzudenken, dazu wird es nie kommen. „Ich will ein schocko Eis." meint Nico und verlässt als erster das pompöse Haus. Bisschen geknickt über den Gedanken das ich das niemals mit der Person teilen kann die ich mag folge ich den beiden Jungs. Ok nein ich werde mir jetzt den schönen Tag nicht zerstören lassen! Ich werde es genießen für Nico und für mich! Keine Stephan Gedanken mehr, ich verbiete es!

Why you ? {Warum du?}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt