Hochzeit (3)

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Sorry das es so lange gedauert hat aber es war echt schwierig dieses Kapitel zu schreiben, da ich so hohe Ansprüche hatte und es tausend mal umgeschrieben habe.

Als ich in den vorderen Saal trete ist er nirgendwo zu sehen. Ich laufe hektisch umher und suche in jedem Winkel des großen Raumes nach ihm, aber er ist nicht da. Ich gehe zur Garderobe wo jeder von uns die Jacke abgegeben hat und schaue dort nach. „Entschuldigung ich soll die Jacke von Stephan Heck holen, könnten Sie mir die bringen?" frage ich ein wenig geflunkert die blonde ältere Frau hinter der Theke. Sie nickt kurz und verschwindet in dem Gewusel aus Mänteln und Jackets. Nach einigen Sekunden kommt sie wieder. „Tut mir leid junge Dame, die ist nicht mehr hier. Vielleicht...." erklärt sie mir doch ich unterbreche sie. „Alles gut Danke trotzdem." ich laufe wieder zum Essensaal und suche das frisch getraute Paar. Ich finde sie neben zwei ehemaligen Schulfreunden von Ben. „Hi süße hat es dir bis jetzt gefallen?" fragt mich Clara als sie mich auf sie zu laufen sieht. „Ja es ist alles wundervoll, nochmal herzlichen Glückwunsch euch beiden." lache ich und meine es auch so. Die beiden haben ein Riesen Glück sich nicht gesucht und dennoch gefunden zu haben. „Danke ich freue mich schon auf die Bahamas." erklärt sie und setzt an davon zu erzählen, doch auch wie die Frau an der Jackenausgabe eben unterbreche ich sie. „Du hör mal hast du Herr Heck, Ähm ich meine deinen Bruder gesehen?" frage ich immer noch aufgewühlt. Sie runzelt die Stirn und scheint es verwunderlich zu finden das ich ihn Herr Heck gennant habe. Tja meine Liebe du weißt ja auch nicht das er mein verdammter Klassenlehrer ist und ich dazu noch einige unanständige Gedanke über ihn habe. „Der ist vor 10 Minuten gefahren, er meinte das es ihm nicht gut gehen würde." antwortet sie schließlich. „Warum denn?" fragt sie prompt mit einem kleinen verschmitzen Lächeln nach. „Danke Clara bist ein Schatz und feiert noch schön." weiche ich ihrer Gegenfrage aus und laufe schon in Richtung Ausgang. Ich bekomme noch mit wie sich Clara zu Ben umdreht und ihm irgendwas ins Ohr flüstert. Am Ausgang der Lokation angekommen ziehe ich erstmal die hohen Schuhe aus und nehme sie in die Hand. Durch das ganze Gelaufe schmerzen meine Füße als hätte ich einen Marathon in Liliputaner Schuhen hinter mir. Ich hole mein Handy raus und schaue nach wie weit es bis zu seiner Wohnung ist. Mein bester Freund und Helfer Google Maps zeigt an das es zum Glück nur 15 Minuten zu Fuß sind, sodass ich mich auf den Weg mache.

Nach etlichen komischen blicken und Leuten die sich nach mir umgedreht haben stehe ich vor dem modernen Wohnkomplex. Mein Herz geht so schnell das ich kaum etwas anderes höre oder wahrnehme. Mein Magen dreht mal wieder eine Runde breakdance, was unter anderem auch an meinem Alkoholkonsum von Sekt auf nüchternen Magen liegt. Wie ich diese Fahrgeschäfte auf Kirmesen hasse. Mit zitternden Händen packe ich die silberne Stange an der Glastüre und drücke sie auf. Der Portier guckt mich nicht minder schräg an als die anderen auf der Straße. Ich muss aber auch befremdlich aussehen. Langes schönes Abendkleid mit einem extrem ausgeschnittenen Rücken und barfuß mit zerzausten Haaren durch das laufen. Ich nicke ihm lediglich zu was er mit einem leichten Lächeln quittiert. Ich drücke auf den Knopf für den Fahrstuhl. Ich zucke erschrocken zusammen und gebe ein kleines quieken von mir als dieser direkt die Türen öffnet. Ich steige schließlich ein und bemerke noch wie der Portier lachend den Kopf schüttelt. Ich vergesse vollkommen auf den Knopf für den 13 Stock zu drücken weshalb ich einige Augenblicke noch im Erdgeschoss stehe. Der Mann am Empfang muss denken ich wäre extremst beschränkt. Als sich der Fahrstuhl schließlich in Bewegung setzt merke ich wie meine Hände immer mehr zittern dafür aber meine Beine immer Pudding artiger werden. Pling Ertönt die scheiß Klingel des Fahrstuhls weshalb ich wieder leicht zusammenzucke. Man heute bin ich aber auch schreckhaft. Ich steige aus und gehe zu der weißen Tür. Mein Herz rast wie noch nie zuvor in meinem Leben. Ich habe das Gefühl gleich in Ohnmacht zu fallen doch bevor ich es mir anders überlegen kann klopft meine Hand ohne mein Zutun schon an der Türe. Oh scheiße scheiße scheiße. Ich weiß doch garnicht genau was ich ihm sagen will. Wenige Sekunden vergehen bis plötzlich die Tür aufgeht und ich wieder den gleichen Ton von mir gebe wie unten am Aufzug. Stephan öffnet die Türe ganz und scheint sichtlich geschockt zu sein, was eigentlich nur heißt das seine Augen etwas geweitet sind und er einmal tief durchatmet. Wie auf Bestellung keimt meine Wut über seine Fassade wieder auf. „Was willst du denn hier?" fragt er schließlich als er sich „gefangen" hat. Mir entgeht allerdings nicht das er das du extra betont als ob ich ein stalker oder ein lästiges Geschwür wäre. Stock sauer drücke ich ihn beiseite und betrete wutentbrannt seine Wohnung. Er scheint komplett überrumpelt zu sein, mit meiner Reaktion hatte er anscheinend nicht gerechnet. Er schließt die Türe und dreht sich zu mir um. Wir stehen halb im Wohnzimmer seines Lofts. „Was zum Geier geht in deinem Hirn ab?" brülle ich ihn an. Er zieht immer noch um Fassung ringend eine Augenbraue hoch, schenkt mir allerdings keine Antwort. „Hallo bist du jetzt auch noch mundfaul oder was ?" Schimpfe ich nun weiter und gestikuliere dabei wild vor mich hin. „Lina was genau willst du hier, du solltest eher auf der Hochzeit mit deinem Begleiter sein." meint er schließlich trocken, verschränkt die Arme vor der Brust und blickt grimmig auf mich herab. Durch die Haltung seiner Arme stechen unter dem Hemd seine Oberarmmuskeln noch mehr hervor. Scheiße sieht das heiß aus wie er da steht. Sein weißes Hemd an den Ärmeln hochgekrempelt, immer noch in seiner perfekt sitzenden schwarzen Anzugshose mit passendem Gürtel und seiner teueren Uhr. Verdammt der Kerl ist einfach nur zum dahinschmelzen aber davon darf ich mich nicht mehr ablenken lassen. „Was für einen Begleiter und eigentlich solltest du auch noch auf der Hochzeit sein." antworte ich immer noch Wütend. „Du weißt genau wen ich meine Lina, spiel nicht die dumme, das steht dir nicht." erwidert er. Mir Platz entgültig der Kragen. Ich trete einen Schritt weiter auf ihn zu. Er weicht nicht zurück auch wenn er damit nicht gerechnet hat. Ich spüre schon seinen Atem auf meiner Haut der verführerisch nach Whiskey und Minze riecht. „Ich bin dumm also. Sagt der bipolare vollidiot vor mir. Du küsst mich und verschwindest. Wir kommen uns näher du weichst aus und als ich es erwachsen klären wollte verpisst du dich auch einfach ohne etwas zu sagen und dann tauchst du eine Woche nicht in der Schule auf und eben läufst du auch einfach weg als hätte ich Lepra. Also lieber Herr Heck wer von uns beiden ist hier der dumme." knurre ich in seine Richtung und halte dem intensiven Blick Duell stand. Ich schwöre wenn blicke töten könnten würden wir beide die Radieschen von unten zählen. Seine Miene ist so düster wie noch nie zuvor. „Lina geh einfach zu deinem Freund und lass mich in Ruhe. Ich muss mir das nicht geben." meint er abfällig und dreht sich weg in Richtung Türe. Ich halte ihn auf indem ich diesmal diejenige bin die ihm am Oberarm packt und somit daran hindert wegzugehen. Verdammt wie viel trainiert der Kerl um so einen Bizeps zu bekomme? Ok nein weiter im Text. „Weißt du vielleicht mehr als ich?" frage ich verwirrt und immer noch bisschen pissed nach. „Man Lina der Mann aus der Schule bei dem du die ganzen letzten Wochen immer warst und der heute mit dir zur Hochzeit gekommen ist. Lass mich endlich einfach in Ruhe und verschwinde." brüllt er in meine Richtung und entreißt sich meinem Griff ruckartig. In meinem Kopf macht es langsam Klick. Ach du meine Güte. Ich verfalle in schallendes Gelächter. Ich bücke mich vorne über und bekomme einen regelrechten Lachanfall was meinen gegenüber stutzig und noch wütender zu gleich macht. Erst nach einigen Minuten des Lachens kann ich mich wieder ordentlich aufrichten. „Was lachst du denn jetzt so scheiße." knurrt er mir entgegen als ich ihn wieder anschaue. „Wie kann es sein das du Lehrer geworden bist ehrlich." antworte ich und verfalle wieder in einen Lachanfall. Stephan scheint sichtlich angepisst zu sein. Sein Geduldsfaden ist vermutlich kurz vorm reißen. „Was meinst du." meint er schließlich bedrohlich und packt mich an meinem linken Arm damit ich aufhöre zu lachen. Die Stelle beginnt wie immer zu kribbeln doch ich erhebe meinen Blick anstatt mich dem schönen Gefühl hinzugeben da ich ihm die folgenden Worte direkt in sein Gesicht sagen will. „Der Mann von dem du da redest ist mein großer Bruder." erwidere ich fest nach wenigen Sekunden. Ich merke förmlich wie es in seinem Hirn rattert. Wie er sich fragt ob das stimmen kann. Seine Gesichtszüge die vorher nur so vor Zorn gesprüht haben entgleiten ihm vollkommen. Er lässt mich apprupt los sodass ich fast hingefallen wäre, dreht sich um und rauft sich die Haare. Ich beobachte leise das Spiel seiner Rückenmuskulatur und warte das er irgendwas sagt oder macht. Nach weiteren quälenden Sekunden dreht er sich blitzschnell um und zu meinem Erstaunen hat er den gleichen Gesichtsausdruck wie zuvor. Er ist Wütend. Wait Hä? „Verarschen kannst du wen anders Lina." spuckt er mir entgegen. Ich bin so verwirrt und überfordert von den ganzen Emotionen der letzten 6 Minuten, nervös, Wütend, belustigt, angespannt und generell kurz vorm Herztod sodass ich nur noch das knallen meiner Hand welche seine Wange trifft höre. Ohne Emotionen schaut er mich unbeirrt an. Ich habe voll durchgezogen und er reagiert so als ob ihn eine Fliege angestupst hätte. „Das ist mein Ernst!" meine ich während ich ihm bedrohlich näher komme. Nun stehen wir wenige Millimeter voneinander entfernt. Unser beider Atem geht durch den Streit und die Ohrfeige schwer und schnell. Die Luft ist so Energie geladen das ich glaube zu ersticken. Unsere Blicke erforschen jeweils die des anderen und dennoch erahne ich nicht was hier gerade passiert. Seine grauen Augen wirken dunkler auf mich als sonst. Plötzlich hebt er seine Hand und legt sie an meine Wange. Er streicht leicht über diese und zieht mich urplötzlich an sich ran und drückt seine Lippen dominant auf meine.

Überumpelt trifft nicht mal ansatzweise das was ich gerade empfinde. Dennoch ist es wie ein Reflex. Ich erwidere den stürmischen Kuss. Er packt mich an meiner Hüfte und zieht mich noch näher an ihn heran. Meine Arme vergrabe ich in seinem Nacken und ziehe leicht an seinen Haaren. In mir explodieren so viele Glücksgefühlen und Hormone. Er gleitet leicht mit seiner großen Hand über meinen nackten Rücken. Ihm entfährt ein kleines Knurren was mich in den Kuss hineinlachen lässt und meinen Unterleib dazu verleitet sich süßlich zusammenzuziehen. Seine Hand wandert dominant zu meinem Hintern sodass er mich plötzlich hochhebt. Ich schlinge meine Beine um seine Hüfte wobei mein Kleid meine Schenkel hochrutscht sodass ich seinen kühlen Gürtel an meiner Mitte bemerke was mir einen wundervollen Schauer über den Rücken jagt. Zum Glück macht das Kleid das hier alles mit. Immer noch küssend bemerke ich wie er sich in Bewegung setzt. Er schmeißt mich regelrecht auf sein Riesen Bett. Für einige Millisekunden sind unsere Lippen voneinander getrennt doch sofort schließt er diese Lücke indem er auf mich steigt, meine Schenkel mit seiner Hüfte spreizt sodass er genau zwischen meinen Beinen liegt. Das Kleid rutscht so weit hoch das seine absolut nicht zu missachtende Beule an meine Unterhose gepresst wird. Seine Hände sind angewinkelt aufgestellt neben meinem Kopf. Weiterhin küssend fährt er mit einer Hand über mein Schlüsselbein und streift mir einen meiner dünnen Träger von der Schulter. Er fängt an sich meinen Hals runter zu küssen was mir ein keuchen entlockt. Mein Kopf ist vollkommen Gedanken leer. Ich fühle einfach nur noch und das was ich fühle ist Lust. Schier unendliche Lust auf den Mann der gerade mein Schlüsselbein küsst. Er weiß genau was er machen muss. Ich fahre mit meinen Händen, die bis gerade an seinen Schultern lagen, seine Arme entlang, über seine Brust runter. Jeden einzelnen Knopf öffne ich bis ich ihm das Hemd abstreife. Er erhebt sich kurz von mir sodass er das Kleidungsstück zu Boden wirft. Ich liege immer noch angezogen unter ihm während er Oberkörper frei über mir sitzt. Seine Muskeln sind bemerkenswert, auf ihnen könnte man auf jeden Fall alle Wäsche dieser Welt waschen. Der Anblick, ihn nur in Anzugshose schwer atmend vor mir zu haben raubt mir fast den letzten Rest verstand den er übrig gelassen hat, doch länger kann ich diesen schönen Ausblick nicht genießen, denn er beugt sich wieder vor und zieht mich küssend auf meine Beine. Wir stehen, immer noch wild küssend, neben dem Bett und er streift mir den letzten Träger von meiner Schulter sodass das Kleid über meinen Körper zu Boden gleitet. Normal würde ich mich jetzt schämen das ich Nackt nur in Unterhose vor einem Mann stehe, genauer gesagt vor meinem Lehrer doch ich will gerade nur ihn und zwar gänzlich. Seine Augen werden dunkel, er atmet schwer aus und leckt sich über die Lippe während er meinen Körper betrachtet. Seine Hand gleitet über meinen flachen Bauch zu meinem Rück sodass unsere Oberkörper aneinander gepresst werden. Er küsst mich wieder diesmal weniger wild aber voller Leidenschaft und drückt mich in die Weichen Lacken seines Bettes zurück. Er beginnt leichte meine Brust zu kneten während er immer weiter küsse den Weg runter zu dieser verteilt. Meine Gefühle übermannen mich vollends. Ich mache mich an seinem Gürtel zu schaffen und öffne ihn, gerade als er sich erneut halb aufrichtet. Sein Atem geht genauso wie meiner stozweise. „Lin..." flüstert er schon fast sehnlich. In diesem Moment erwacht auch kurz mein Gehirn zum Leben. „Ich ich hatte..." beginne ich doch er hört sofort auf meinen Hals zu küssen. „Du hattest noch nie Sex?" fragt er mit rauer Lust erstickter Stimme, millimeter über meinem Kopf schwebend. Unser beider Brustkörbe heben und senken sich hektisch. Er scheint an meinem Blick zu merken das er mit seiner Vermutung richtig liegt. Für einen Augenblick scheint noch mehr Lust in seinen Augen aufzuflammen. Einige Sekunden vergehen indem wir uns nur in die Augen blicken, bis er die Hände die neben meinem Kopf liegen zu Fäusten ballt, jeden Muskel seines Oberkörpers anspannt und mir einen letzten ruhigen Kuss gibt. „So gerne ich das hier machen würde. Fuck, ich will es vermutlich schon seit ich dich das erste mal gesehen habe, aber so ist das nicht richtig." mit diesem Satz rollt er sich von mir runter und legt sich neben mich. Ich drehe mich ihm zu nachdem ich mich mit der zerknüllten Decke zugedeckt habe und blicke ihn leicht enttäuscht und fragend an. „Lin wir haben beide getrunken." erinnert er mich an meinen Gemütszustand. Er hat recht. Ach scheiße! Ich nicke leicht und drehe mich wieder auf den Rücken, da ich gerade nicht weiß was ich sagen geschweige denn tun soll. Total unerwartet gibt er mir zärtlich einen Kuss auf die Schläfe und zieht mich auf seine nackte Brust. Einige Minuten vergehen in denen ich einfach glücklich Lächelnd wie ein Kleinkind auf ihm liege kleine Kreise auf sein Sixpack Male und seinem Herz zuhöre wie es sich langsam beruhigt. Ich lausche seinen tiefen Atemzügen, inhaliere seinen umwerfenden herben Duft und bin wie in Trance. Ab und zu bemerke ich wie er leicht lächelt, wenn ich zu weit an den Seiten streichle. Mein Herz ist so erfüllt das ich es garnicht in Worte fassen kann. Der noch nüchterne Teil meines Gehirnes erinnert mich jedoch gerne daran, dass morgen auch alles anders aussehen kann. Ich ignoriere es jedoch gepflegt wie so oft. Ich bemerk noch am Rande wie sich mein super gemütliches Kissen bewegt, doch ich bin zu erschöpft von den letzten Stunden und Tagen als das ich einfach liegen bleibe und bald auch schon glücklich ins Reich der Träume gleite.

Why you ? {Warum du?}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt