Lina:
Mir stockt der Atem als sich vor mir die Skyline von Köln erstreckt. Ich sehe den Dom und die andere Rheinseite. Die Sonne Strahlt das Wasser unglaublich schön an, sodass es fast den Anschein macht als wäre es ein teures Gemälde und nicht der Ausblick von einer Dachterasse. Es ist einfach nur wunderschön. Der Kerl muss stink reich sein wenn er sich diese riesen Wohnung in hier der Gegend leisten kann. Aber als Lehrer verdient man auf jedenfalls nicht so viel. Wo er das ganze Geld wohl her hat. Ach was er ist mein Lehrer und kein Mafiaboss, was mache ich mir darüber Gedanken. Ich nehme mir eine Zigarette raus und zünde sie an. Meine Gedanken schweifen zu gestern Abend zurück. So viele Fragen schwirren mir im Kopf herum. Wieso hat er mich abholen wollen? Wieso hat er in der Gasse so die Beherrschung verloren? Wieso hat er mich mit zu sich genommen? Wieso hat er mich verarzteten, mich geküsst, mich in seinem Bett schlafen lassen und mich getröstet? Das alles passt nicht zu seiner distanzierten und kühlen Fassade die er sonst immer zeigt. Wieso hab ich mich auf den Kuss überhaupt eingelassen. Er ist mein Lehrer? Sonst wär ich auch nicht so unvernünftig. Wieso schmerzt mein Herz nur weil ich weiß das er nicht da ist, das ich alleine in seiner Riesen Wohnung aufgewacht bin. Wieso fühle ich mich so zu ihm hingezogen obwohl ich weiß das er es nicht tut? Tut er es denn wirklich nicht. Wieso küsst er mich dann? Erst das aufschieben der Terassentür holt mich aus meinen sich überschlagenden Gedanken. Ich drehe mich aprupt um und blicke in graue unergründliche Augen. Sofort laufe ich rot wie eine Tomate an. Ich stehe schließlich einfach so auf seiner Terasse nur in seinem Pulli. Ich glaube in seiner Gegenwart habe ich selten eine andere Gesichtsfarbe als rot. „Morgen Schlafmütze." begrüßt mich Stephan, *hust Herr Heck natürlich, ohne den Blick von mir zu nehmen. Ein leichtes fast schon anzügliches Lächeln bildet sich um seinen Mund als er runter zu seinem Pulli guckt. „Morgen." antworte ich nur beschämt. „Du hast Schule geschwänzt. Eigentlich müsstest du jetzt nachsitzen." stichelt er mich lachend. Da ist es wieder, dieses wunderschöne ehrlich herzliche Lachen das mein Herz höher schlagen lässt. „Tja ein gewisser Herr hat mich ja auch nicht geweckt." steige ich mit in sein Lachen ein. Dieses lachen haut mich immer wieder wenn ich es mal zu sehen bekomme um. „Und rauchen solltest du auch nicht als Sport Abiturientin." sagt er mit gespielt ernsten Blick auf meine Zigarette. „Sprach der Sportlehrer." antwortete ich nur laut lachend. Er tut es mir gleich und lacht laut auf. Seine Grübchen treten deutlich in seinem drei Tage Bart hervor und es erstrahlt ein 1 Millionen Dollar Lächeln. Wie kann er nur so perfekt aussehen. Er war schließlich genauso lange wach wie ich und ist sogar noch vor mir aufgestanden. Er wirkt locker und unbeschwert, ganz im Gegenteil zu sonst. Mein Herz macht Freudensprünge und in meinem Bauch toben Schmetterlinge bei unseren kleinen Neckereien. Ich weiß das es falsch ist aber ich genieße diesen Moment zwischen mir und ihm, da er selten genug vorkommt. So schnell es allerdings gekommen ist verschwindet seine Unbekümmertheit und sein Lächeln auch wieder. Er räuspert sich und wischt sich mit seinen Händen über sein markantes Gesicht so als würde er erst jetzt merken mit wem er hier gerade Scherze übers Schwänzen macht. „Wir sollten reden Lin." kommt es nun aus seinem ernst dreinblickenden Gesicht. Ohne auf meine Antwort zu warten geht er rein. Ich mache schließlich meine Zigarette aus und folge ihm. Er steht gerade mit dem Rücken zu mir Gewand an der Kaffeemaschine die jeder aus einem Café Konkurrenz machen könnte. Ich beobachte das Spiel seiner Muskeln unter seinem blau schwarz karierten Hemd, während er in flüssigen Bewegungen dieses Monster von Maschine bedient. Alles an ihm ist in einer gewissen Weise kontrolliert und einfach perfekt. Jede Bewegung überlegt und flüssig. Ich bräuchte nur noch Popcorn dann könnte ich ihm Stunden lang zugucken. Mir ist zwar klar das ich hier gerade über meinen Lehrer rede aber in diesem Augenblick ist er nicht nur das, sondern nach gestern hat sich etwas verändert. Ich kann ihn einfach nicht mehr nur als Lehrer sehen, dafür ist einfach zu viel passiert. Es ist bei mir eine Grenze überschritten. Ich habe seine Wohnung gesehen, er hat mich geküsst und ich habe mit ihm zusammen in seinem Bett geschlafen. Wie soll ich ihn da noch als einfach nur heißen Lehrer sehen. Denn ja heiß wird er immer bleiben egal ob als mein Lehrer oder sonst was. „Mit Milch und Zucker ?" erst seine Frage reißt mich aus meinen Tagträumen. „Beides bitte.". Nur Sekunden später stellt er ihn vor mir ab und geht zu seiner Couch rüber. Ich folge ihm mit meiner Tasse Kaffee von der ich erstmal einen großen Schluck nehme. Mein Blick fällt auf die perfekt aufgeräumte Couch. Nichtmal im Traum hätte ich daran gedacht das da noch vor ein paar Stunden jemand geschlafen hat. Alle Kissen sind ordentlich hingelegt. Keine Decke, kein Kopfkissen, nichts davon ist mehr da. Ich setze mich einige Meter weit weg von ihm da ich mir nicht sicher bin wer gerade vor mir sitzt. Stephan oder der distanzierte Herr Heck. Er legt seine Arme auf sein Bein ab und reibt sich sein Gesicht. Es wirkt als würde er versuchen eine Lösung zu finden. Er sieht irgendwie sogar verzweifelt aus. Nicht wie normale Menschen aber für ihn reicht diese kleine Geste aus als das ich mittlerweile weiß das ihn etwas beschäftigt. „Hör zu Lina..." ok das kann nichts gutes geben.
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Why you ? {Warum du?}
Teen FictionEs ist eine Liebesgeschichte wie sie im Buche steht, genauer gesagt im Lehrbuch, verboten und dennoch real. Lina ist ein 17 jähriges Mädchen. Ihr Leben ist turbulent und sie definitiv nicht wie jede andere. Was ist wenn sie nun auch noch einen unve...