SEVEN

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19. April, Donnerstag

"Wieder schwimmen!", rief meine Mum aus, bevor sie in den Pool sprang. Als ich über den Rand sah, sah ich, dass sie extrem weit unten war. Sie tauchte auf und hustete, sah schmollend zu mir hoch.

"Das Wasser ist verdammt tief. Ich dachte, ich könnte hier stehen." Ich lachte auf und sah nach rechts, wo ein Schildchen am Boden klebte, das zeigte, dass es hier 2.40 Meter tief war.

"Wenn du über zwei Meter groß bist schon", meinte ich grinsend und sprang dann direkt neben ihr hinein, hielt die Luft an.

Das kühle Wasser war eine willkommene Abkühlung und ich war froh, dass wir heute mal am Pool und nicht am Strand waren. Das Meer war nie richtig kalt, da es von der Sonne dauernd aufgewärmt wird.

Ich tauchte wieder auf und grinste meine Mum an, die ebenfalls grinste. "Was glaubst du, wie lange die Gewicht stemmen werden?"

Cole, Jason und mein Dad waren und Fitnessstudio gegangen und ich hatte mich dazu entschlossen, mit Mum am Pool zu bleiben. Carrick und Meghan waren...wo auch immer. Irgendwie verschwanden die beiden dauernd.

"In einer Stunde kommen die wieder", meinte ich und Mum schnaubte. "Ich sage eineinhalb. Wer gewinnt, bekommt fünf Do- äh Euro. Oder Euros?"

Ich lachte. "Keine Ahnung. Europäer sind komisch." Meine Mum machte den Mund auf, dann schloss sie ihn wieder und schnaubte. "Wie du meinst."

Am Ende war es eine Stunde, in der ich mit Mum geredet und mein Buch weitergelesen hatte. Jason kündigte sich wie immer an. Indem er mit einem Schrei in den Pool sprang.

Ich grinste meine Mum an und die verdrehte die Augen, kramte in ihrer Tasche herum. Dann drückte sie mir einen 5€ Schein in die Hand und grinsend wedelte ich mit ihm, als wäre er ein Fächer.

"Bitch", murrte meine Mum und ich lachte auf, bevor ich den Schein in meine Badetasche steckte.

"Warum zur Hölle nennst du unsere Tochter eine Bitch?", fragte Dad und Mum schnaufte. "Komm schon, sie ist adoptiert."

"Shyla", sprach Dad warnend und ich gluckste. Mum sah mich vernichtend an, dann stahl sich ein Grinsen auf ihre Lippen.

"Schon gut, schon gut. Zoe, komm mal kurz mit." Ich runzelte die Stirn und sah skeptisch meine Mum an. Was hatte sie vor? Trotzdem tat ich, was sie sagte.

Ich stand auf und folgte meiner Mum, die auf den Pool zuging. Dann bog sie jedoch ab und ging einfach am Rande des Pools entlang. Ich kniff die Augen zusammen und hielt etwas Abstand von ihr, hatte den leisen Verdacht, dass sie mich hineinschubsen wollte.

"So Zoe." Ich sah meine Mum an, die grinste. Ich kniff die Augen zusammen. "Mum? Laut deinem Blick machst du etwas, das mir nicht gefallen wird."

"Egal, was du jetzt tun wirst, Hauptsache du entschuldigst dich nicht nur und gehst dann wieder. Flirte, mach dich an ihn ran. Du brauchst einen Urlaubsflirt." Ich blieb stehen und sah meine Mum verwirrt an. "Hä?"

Dann tat sie, was ich die ganze Zeit schon befürchtet hatte. Sie drehte sich um, schnappte mich voller Kraft an den Schultern und warf mich dann in den Pool. Ich kreischte auf, da alles ging so schnell, dass ich gar nichts dagegen tun konnte.

Ich spürte, dass ich gegen jemanden fiel und sofort tauchte ich auf. Ich sah mich nach meiner Mutter um und entdeckte sie, wie sie kichernd weglief.

"Alles gut?", ertönte eine tiefe Stimme mit einem italienischen Akzent hinter mir. Ich schloss die Augen und verflucht meine Mum.

"Sorry, das war...meine Mum", meinte ich genervt und drehte mich zu dem Italiener um.

Zoe - AbductionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt