TWENTY-THREE

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2. Mai, Mittwoch

Schweigend sah ich zu, wie wir die Lichter von Paris hinter uns ließen. Es war kurz nach Mitternacht, jedoch konnte ich nicht schlafen. Viel zu sehr beschäftigte mich das, was Rachel gesagt hatte.

Ich trug dazu bei, dass Rachel mich fand? Wie meinte sie das?

"Versuch zu schlafen", meinte Ashton und ich seufzte, sah zu ihm. Wegen dem mangelnden Licht sah ich sein Gesicht nur zum Teil. Er schien etwas gestresst, unterdrückte es aber gut.

"Ich kann nicht", murmelte ich und sah wieder aus dem Fenster. Der Mond wurde gerade von einer Wand aus Bäumen verdeckt.

"Versuch es wenigstens." Ich verdrehte genervt die Augen und befeuchtete meine Lippen.

"Mach dir keine Sorgen." Ein belustigter Laut entkam Ashton. "Ich mache mir keine Sorgen."

"Natürlich nicht", erwiderte ich spöttisch. Selbst wenn es nicht so war, ich hatte das Bedürfnis, einen Streit anzuzetteln. Wahrscheinlich, weil ich so frustriert war.

Ashton ging sogar auf mich ein.

"Ich mache mir keine Sorgen. Ich habe nur keine Lust, die müde Version von dir aushalten zu müssen."

"Und ich habe keine Lust, irgendeine Version noch von dir aushalten zu müssen", erwiderte ich genervt. Plötzlich stellte Ashton an seinem Hebel herum und fuhr rechts an. Als ich zu ihm sah, schien er vollkommen angespannt vor Wut.

"Aussteigen", meinte Ashton beängstigend ruhig als wir standen. Ich sah ihn an und wollte etwas erwidern. Ashton umklammerte fest das Lenkrad. "Aussteigen habe ich gesagt."

Ich schluckte und tat was er sagte. Ich hätte nicht gedacht, dass er so leicht zu provozieren ging.

Ashton stieg ebenfalls aus und kam dann direkt auf mich zu. Ich blieb stehen und hob den Kopf hoch. Ashton packte mich am Kragen und drehte uns um, schleuderte mich auf das Auto. Ich stöhnte schmerzvoll auf.

"Weißt du überhaupt, was ich alles für dich getan habe?", fragte Ashton und betrachtete mich schwer atmend. Die Wut funkelte in seine Augen und ich schluckte.

"Nein, du hast keine Ahnung. Das hast du nie, obwohl du so tust, als wüsstest du es", knurrte Ashton und ich rutschte etwas nach hinten. Ashton packte mich an der Hüfte und zog mich wieder näher zu ihm, ich schnappte nach Luft. Mein Herz klopfte schnell, ich bekam Angst.

"Ich habe meine eigenen Leute verraten, einfach weil..." Ashton wandte seinen Blick kurz ab und sah weg. Er schluckte.

"Weil sie es mir gesagt hat. Weil der Preis es wert schien. Und was bekomme ich? Ein genervtes Mädchen das glaubt zu wissen, wie die Welt funktioniert!"

Ashton zerrte mich am Kragen hoch sodass ich nun auf dem Auto saß und nicht lag. Ich schluckte während ich wieder die Gehetztheit in mir aufkommen spürte. Mir war heiß.

"Ich weiß wirklich nicht mehr, ob du diese ganze Arbeit wert warst", zischte mir Ashton direkt ins Gesicht.

Nun wurde mir eiskalt. Mein Herz verkrampfte sich plötzlich. Ich spürte Schmerz in mir aufkommen und meine Kehle schnürte sich zu, Tränen traten mir in die Augen. Schnell blinzelte ich.

Aus Ashton's Blick schien ganz plötzlich die Wut zu entweichen. Sein Griff wurde entspannter und er richtete sich auf, da er gerade noch zu mir heruntergebeut war. Ich presste fest meine Lippen aufeinander um nicht zu heulen, mir sollte das nicht so sehr ans Herz gehen. Jedoch tat es das.

"Ich...shit", murmelte Ashton und ließ mich los, ging hin und her. Er fasste sich in die Haare und zog an diesen, während ich mit den Tränen kämpfte. Sie rannen jedoch unkontrollierbar über mein Gesicht. Ein Schluchzen entkam mir und Ashton drehte sich zu mir um.

Zoe - AbductionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt