Angespannt versuchte ich Nelly's Hand zu ignorieren, die meinen Oberschenkel mit den Fingerspitzen auf und abtippte. Auch ignorierte ich ihre Blicke immer wieder, die sie mir zuwarf, wenn ich wieder mal zusammenzuckte.
Währenddessen redete sie ganz normal mit Ashton, der mir auch immer wieder Blicke zuwarf. Ich wusste nicht, was er davon dachte, dass Nelly mich so offensichtlich anfasste. Jason und Cole warfen mir immer wieder mitleidige Blicke zu.
Als Nelly schließlich, während sie Ashton erzählte, was sie von seinen Ex-Kollegen in Erfahrung gebracht hatte, langsam am Inneren meines Oberschenkels immer näher an meiner Mitte kratzte, wurde es zu viel. Meine Hand schoss zu ihrer und ich hielt sie fest, bevor sie noch näher kam.
"Bitte...hör auf", keuchte ich und rückte etwas von ihr weg. Neben mir saß Jason und obwohl ich nun etwas an ihm gedrückt war, war es mir viel lieber, als weiter von Nelly begrapscht zu werden. Ich konnte mich so nicht konzentrieren.
"Kein Mensch ist vollkommen hetero, Süße", schnurrte sie schon fast und ich fuhr mir durch die Haare.
"Das habe ich nie gesagt. Lass es bitte einfach sein, okay?" Nelly hob abwehrend ihre Hände, aber mit einem Grinsen, das zeigte, wie sehr sie nun lügen würde.
"Natürlich lasse ich dich in Frieden."
Ich verdrehte die Augen und rückte einfach noch näher an Jason. Als ich zu ihm sah bemerkte ich, dass er angespannt auf seiner Lippe herumbiss. Als ich nach unten sah bemerkte ich meine Hand, die fast genau auf seinem Schritt war. Bevor mehr Leute es merken konnten nahm ich sie schnell weg und lehnte mich einfach nach hinten an die Couch. Überfordert schloss ich die Augen und atmete durch.
"Okay...jetzt verhalte dich professionell, Nelly. Was haben sie gesagt?", meinte Ashton und ich öffnete meine Augen wieder, um ihn und Nelly zu beobachten. Kurz betrachtete sie mich noch, dann wandte sie sich zu Ashton.
"Angeblich haben sie die Anweisung bekommen dich eben nicht zu töten. Die meisten waren unzufrieden damit, sogar alte Freunde wollten dein Blut sehen. Sie alle denken du würdest Informationen von ihnen weitergeben und dass du den Stick hast, macht es nicht besser", erzählte Nelly trocken und Ashton nickte.
"Das heißt ich bin sowas von am Arsch?" Nelly nickte und schmunzelte leicht.
"Die haben mehr für dich geplant als einen einfachen Tod, kleiner Junge. Ich denke die wollen dich Satan opfern."
"Ach halt die Klappe", erwiderte Ashton genervt und lehnte sich zurück. Er winkelte sein Bein an und legte den Knöchel auf den Oberschenkel des anderen. Sein Haar fiel ihm etwas ins Gesicht. Ich wandte meinen Blick ab.
"Nein, aber ernsthaft. Was der mit dir vorhat weiß keiner, aber die etwas mehr Erfahrenen wissen, dass es schlimmeres als den Tod gibt. Und ich bin mir ziemlich sicher dein Vater will genau das." Ashton blickte Nelly warnend an, nachdem er uns einen Blick zugeworfen hatte. Ich musterte Ashton, während mir allerlei Fragen durch den Kopf gingen, die ich ihm irgendwann stellen würde. Aber ich musste auf den richtigen Moment warten, wenn er nicht so verschlossen war.
Aber der Tag schien nie wirklich zu kommen.
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18. Mai, Freitag
"Ich glaube nicht wirklich dass ich das mache", murmelte ich mir selbst zu, ging vor Nelly's Tür hin und her. Ich hatte mich einfach noch nicht dazu durchdringen können, anzuklopfen. Sie war mir einfach nicht geheuer.
Aber ohne sie würde ich nie bekommen, was ich wollte. Ashton war viel zu...angespannt dafür.
Als sich die Tür öffnete ohne dass ich anklopfte, zuckte ich zusammen und drehte mich zu der grünhaarigen Frau um. Ich blinzelte, da sie einfach nur in Unterwäsche vor mir stand. Roter, mit grünen Schlangen verziert, um genau zu sein.
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Zoe - Abduction
Ação"Genieß die Zeit hier drin, solange du noch kannst. Das wird nämlich der letzte Ort sein, an dem du um dein jämmerliches Leben weinen kannst." Schwer atmend sah ich hoch zu dem ekelhaft grinsenden Mann. Mein gesamter Körper zitterte, jedoch noch lan...