23. September, Sonntag
"Geh du", meinte ich genervt zu Mia, nachdem es schon das dritte Mal klopfte. Sie grinste leicht und nickte, stand auf. Ich schaltete auf Pause, stellte den Laptop von mir weg.
Ich setzte mich auf und fuhr mir durch die Haare, wartete darauf, dass Mia kam und mir sagte, dass es nur wieder der Nachbar war, der den Schlüssel vergessen hatte.
Jedoch kam sie nicht mehr und langsam wurde ich skeptisch.
Ich stand auf, zupfte an dem riesigen, roten Shirt herum, das ich nur mit Unterwäsche trug. Deshalb hatte ich vor allem Mia gehen lassen, ich hatte nicht wirklich vor, mich so jedem zu präsentieren.
Ich griff nach dem Baseball-Schläger, der unter meinen Sofa lag und stand auf, schlich aus meinem Wohnzimmer hinaus in den Flur. Ich sah um die Ecke.
Der Flur war leer, die Haustür war zu. Ich runzelte die Stirn, tapste mit nackten Füßen weiter durch meine Wohnung.
Die letzten paar Wochen kamen, nach meiner Eigenentlassung aus dem Krankenhaus, keine mehr solcher Fälle vor. Ashton hatte ich nur einmal wieder gesehen, und das an einem Mittwoch, an dem ich immer zu meinen Eltern fuhr und mit ihnen aß. Er hatte etwas mit Mum diskutiert und war gleich wieder verschwunden.
Cody hatte ich gar nicht mehr gesehen. Er reagierte auch nicht auf meine Nachrichten und Anrufe. Ich hoffte einfach, ihm ging es gut.
Genauso wie ich hoffte, dass es Mia im Moment gut ging. Den Baseball-Schläger fester umklammernd schlich ich weiter, in mein Schlafzimmer. Ich hatte mir eingebildet, dort etwas zu hören.
Als ich ins Zimmer kam, ließ ich irritiert den Baseball-Schläger sinken. Ich starrte auf den Rücken, den ich so gut kannte. Er wühlte in meinem Schrank herum.
"Ashton?"
Ich zuckte zusammen, drehte mich erschrocken um, als meine Zimmertür ins Schloss fiel. Ich stützte mich auf diese, hörte jedoch schon das unverkennbare Geräusch davon, dass jemand dieses Zimmer zugesperrt hatte. Ich klopfte panisch gegen die Tür.
"Probier's gar nicht erst, Zoe. Ihr bleibt da drin, bis ihr geredet habt", ertönte Mia's Stimme von draußen und meine Augenbrauen fuhren zusammen.
"Mia, mach die Tür auf."
"Zoe? Du bist nicht verschwunden?", kam es irritiert von Ashton und ich drehte mich zu ihm um. "Offensichtlich nicht? Wie kommst du auf den Scheiß?"
"Du hast Shyla doch geschrieben, und dann hat sie-" Er brach ab. Ich verdrehte meine Augen und drehte mich wieder zu der Tür um.
"Mia, du hast mein Handy benutzt?"
"Ich hab doch gesehen, wie angespannt das zwischen euch ist. Diskutiert es aus, dann lasse ich dich raus." Ich schlug gegen die Tür.
"Da ist nichts, das man ausdiskutieren muss, Mia! Hör auf, meine Probleme lösen zu wollen!", rief ich etwas lauter. Es kam keine Antwort zurück. Ich schlug wieder gegen die Tür. "Mia!"
"Diese Schei-"
"Beleidige meine beste Freundin und ich knocke dich mit dem Schläger aus", knurrte ich und drehte mich zu Ashton um, schwang den Schläger hin und her. Er blinzelte und schluckte.
"Hey, ruhig Brauner."
"Ich will nicht ruhig sein! Warum sperrt dieses Miststück uns in meiner Wohnung ein?!", rief ich genervt aus und fuhr mir durch die Haare. Ashton legte den Kopf schief.
"Ich könnte die Tür eintreten."
"Wehe, du machst diese Tür kaputt", zischte ich und Ashton hob die Hände. "Du hast den Schläger, ich mach alles was du sagst."
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Zoe - Abduction
Akční"Genieß die Zeit hier drin, solange du noch kannst. Das wird nämlich der letzte Ort sein, an dem du um dein jämmerliches Leben weinen kannst." Schwer atmend sah ich hoch zu dem ekelhaft grinsenden Mann. Mein gesamter Körper zitterte, jedoch noch lan...