FORTY-SIX

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18. August, Samstag

"Du bist wach!", kam es erleichtert von Mia, sie lief in das Zimmer und störte mich dabei, mein Mittagessen zu essen.

"Ja. Anscheinend ist erstochen werden doch nicht so dramatisch", kam es von mir und Mia blinzelte. "Wie kannst du so entspannt deswegen sein? Du bist fast gestorben!"

"Irgendwie höre ich das öfters."

Mia atmete tief durch und setzte sich an mein Bett, beobachtete mich besorgt dabei, wie ich langsam aß. Mein Bauch schmerzte immer noch, es fühlte sich so an, als hätte ich den schlimmsten Muskelkater auf der Welt. Aber dafür, dass ich erstochen wurde, ging es mir wirklich verdammt gut.

"Hast du Ashton oder Cody irgendwo gesehen?", fragte ich und Mia schluckte, schüttelte den Kopf. "Nein. Keiner von beiden ist irgendwo aufgetaucht. Hat dich niemand besucht?"

"Jason, Cole und meine Eltern. Jetzt auch noch du." Ich zuckte mit den Schultern und Mia lächelte leicht. "Waren ja erst zwei Tage. Vielleicht kommen sie noch."

"Wenn du mit einem fremden Mädchen auf ein Date gehst, das dann mit dir rummacht um eine Viertel Stunde später ein Messer im Bauch zu haben...würdest du noch etwas mit ihr zu tun haben wollen?" Mia überlegte kurz.

"Nein, wahrscheinlich nicht." Ich nickte, sah nach unten.

Das mit Cody war anscheinend wirklich gelaufen, bevor es überhaupt startete.

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20. August, Montag

"Ashton", kam es verwundert von mir und ich blinzelte, als er in dieses Zimmer trat. Die Augen meiner Zimmerkollegin, die eine Mandel-Operation gehabt hatte und deshalb nicht reden konnte, weiteten sich leicht bei seinem Anblick. Ashton räusperte sich und kam näher, blieb stehen und sah auf mich hinunter. Seine Hände waren in seinen Hosentaschen.

"Wie geht's dir?" Ich seufzte und sah weg. "Warum fragt mich das jeder?"

"Es könnte daran liegen, dass du in diesem Bett, in diesem Zimmer, in diesem Gebäude liegst. Das tut man normalerweise nicht, wenn es einem gut geht." Ich sah ihn wieder an.

"Also fragt man nur, wie es einem geht, wenn man weiß, dass es einem schlecht geht?" Ashton verdrehte die Augen.

"Du könntest einfach die nett gemeinte Frage beantworten, Wright." Meine Augen verengten sich zu Schlitzen.

"Weil du ja alles so nett meinst."

"Weißt du, das war eine einfache Frage, warum kannst du nicht einfa-" Ashton brach ab und wir beide sahen zu Mia, die mit einem Becher Kaffee in der Hand in dieses Zimmer trat und Ashton aus großen Augen ansah.

"Ashton."

"Es kommt selten vor, dass jemand meinen Namen weiß und ich nicht deren", kam es von ihm und ich verdrehte die Augen. "Gib nicht an."

"Das ist ein Fakt, Wright", knurrte Ashton und ich schnaufte. "Sei mal nett zu der Lady mit dem Loch im Bauch."

"Versuche ich doch, aber diese Lady kann einfach keine normalen Antworten geben, was mich etwas frustriert", kam es von Ashton und er blickte wieder zu Mia, welche ihn immer noch aus großen Augen anstarrte und so aussah, als würde sie gleich umfallen.

"Ist was?", zischte Ashton und sie zuckte zusammen. Ich blickte Ashton mit einem Killerblick an. "Sei nett zu meiner besten Freundin."

"Fragwürdig, wie jemand mit dir befreundet sein kann", kam es von Ashton und ich richtete mich genervt etwas auf, verzog das Gesicht ein wenig, da mein Bauch sich meldete. Erstochen zu werden hatte anscheinend Folgen.

Zoe - AbductionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt