TWENTY-ONE

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Ich schlitterte um die Ecke und versteckte mich im Dunkeln, als Ashton wütend an mir vorbeiraste.

Schnell rannte ich wieder weiter, aus dem Hotel hinaus. Die kalte Luft schlug mir ins Gesicht, als ich mit einem Grinsen den Gehsteig entlang rannte und schließlich über einen Zebrastreifen.

Nachdem ich meiner Meinung nach lange genug gerannt war, wurde ich wieder langsamer und sah mich schließlich um.

Paris war wunderschön...und so verdammt kitschig. Überall Pflanzen und detaillierte Bauten, Franzosen tratschten und Touristen machten begeistert Fotos von allem. Es war sonnig, trotz des kühlen Wetters und ich bereute, nur eine dünne Jacke anzuhaben. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust.

Nicht lange ging ich durch die Stadt, da wurden zwei starke Arme um mich geschlungen. Ich unterdrückte ein Kreischen und meine Augenbrauen fuhren verwirrt zusammen, als ich Ashton an seinem Geruch erkannte.

"Du kannst nicht wegrennen", wisperte Ashton mir ins Ohr und wegen der kalten Luft seines Atems breitete sich eine Gänsehaut auf meinem Körper aus. Mir wurde noch kälter, als Ashton mich wieder losließ. Ich drehte mich zu ihm um und erschrak bei dem wütenden Ausdruck auf seinem Gesicht.

Sein Kiefer war angespannt, seine Augen musterten mich kalt. Ich biss mir auf die Unterlippe und umklammerte meine Oberarme mit den Händen fester.

"Du hast länger gebraucht als ich dachte", meinte ich, während ich seinem Blick auswich. Ashton schnaubte.

"Komm wieder ins Hotel."

"Nein." Ich machte einen Schritt von Ashton weg, als er einen Schritt auf mich zu ging.

"Hier draußen ist es gefährlich. Ich will nur dein bestes."

"Ich habe schon immer danach gelebt, lieber ein kurzes, freies Leben zu haben als ein langes in Gefangenschaft", fauchte ich und sah Ashton wieder an. Sein Blick wurde noch finsterer und ich schluckte, mein Selbstbewusstsein sank wieder.

"Wenn du dich bei mir schon gefangen fühlst, dann wirst du gar nicht wissen wollen, wie es bei ihnen ist. Und das wirst du, wenn du hier bleibst." Er machte einen weiteren Schritt auf mich zu, ich wieder einen von ihm weg. Ich spürte den Blick einer Frau auf meinem Rücken und ich sah zu ihr.

Sie hob die Augenbrauen und warf einen Blick auf Ashton. Ich verstand sofort, dass sie mich so indirekt fragte, ob er mich belästigte. Ich schüttelte den Kopf und lächelte ihr zu, bevor ich Ashton am Unterarm schnappte und mit ihm neben mir weiterging.

Nach ein paar Schritten schüttelte Ashton meinem Arm ab, als wäre er ein lästiges Insekt. "Wir gehen jetzt wieder zurück, Wright."

"Nein. Ich will mir die Stadt ansehen."

"Wir gehen zurück!"

"Bring mich doch da-" Schneller als ich schauen konnte presste Ashton seine Hand auf meinen Mund. Erschrocken sah ich ihn an, seine Augen schienen sich in meine zu bohren.

"Glaub mir, das ist ein Satz, den du nicht zu Ende sprechen willst."

Mich durchlief ein Schauer. Ich stieß die Luft aus und daraufhin verschwand schon wieder die Hand von meinem Mund. Ich konnte nichts dagegen tun, je länger ich den Blickkontakt mit Ashton hielt, desto stärker wurde das Kribbeln in meinem Unterleib.

Schließlich wandte ich meinen Blick ab und schluckte.

"Ashton, bitte. Lass uns einfach die Stadt ansehen. Ich verrotte da drin", meinte ich mit etwas belegter Stimme und räusperte mich gleich daraufhin. Ich hatte nicht vor, irgendeine Beziehung außer Hass zu diesem Mann aufzubauen. Das wäre doch das Stockholm-Syndrom, oder nicht?

Zoe - AbductionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt