"Asher, was machst du da?"
Asher fror ein in seiner Bewegung. Die Schüssel, in der er gerade etwas zusammenrührte, hielt er trotzdem weiterhin in der Hand. Seine Schürze war blitzblank, keine Ahnung, warum er überhaupt noch eine benutzte, da er eh nie etwas daneben bekam.
"Ich...äh..."
Ich stemmte meine Hände in meine Hüften und hob die Augenbrauen. "Sag nicht, es ist Kuchen."
"Nein, ist es nicht", erwiderte er sofort und sah mich unschuldig an. Ich blickte ihn weiterhin unbeeindruckt an. "Was ist es dann?"
Er sah auf den Boden, offensichtlich wollte er es nicht sagen. Ich ließ jedoch nicht nach. "Was ist es?"
"Muffins", murmelte er, gerade noch laut genug, dass ich es hören konnte. Ich stöhnte genervt und warf die Hände nach oben, bevor ich sie wieder fallen ließ. "Wir haben noch nicht Mal die letzten zwei Kuchen weggessen, Asher! Du weißt, wie sehr ich solche Sachen liebe, aber nicht jeden Tag!"
Asher war offensichtlich schon immer ein Typ gewesen, der Back-Videos ansah, einfach um sich zu entspannen, nicht weil er es tat. Doch vor einigen Wochen schien er sich dazu entschieden zu haben, einmal all die Rezepte auszuprobieren, die er immer sah.
Bedeutete, nun hatte ich einen Mann an der Backe, der jeden Tag in der Küche stand und backte. Versteht mich nicht falsch, ich war kein Untermensch, ich liebte Essen über alles. Und er war auch nicht schlecht im Backen, alles schmeckte fantastisch.
Jedoch war es etwas anstrengend, jeden Tag einen ganzen Kuchen essen zu müssen. Wir hatten jetzt noch eine Sachertorte und eine... Oblatentorte mit Mandelcreme in der Küche stehen.
Und nun backte dieser Freak Muffins.
"Ich musste die noch probieren! Ich verspreche dir, ich backe dann nichts mehr bis wir das alles aufgegessen haben, nur noch das eine!", erwiderte er in einem Ton, wie man es nur von kleinen Kindern erwartete, die von ihrer Mutter erwischt wurden und nun bettelten. Ich sah ihn noch eine Zeit an, konnte nicht glauben, dass ich von einer Person Mal verlangen würde, mir weniger essen zu machen.
Dann seufzte ich und kam auf ihn zu, drückte ihm einen Kuss auf den Hals und sah auf seine Hände hinunter. "Was für Muffins werden es denn?"
Asher's Miene hellte sich auf. "Zitronenmuffins. Ich hab die Rezensionen gelesen und angeblich sollen die extra fluffig werden."
Ein leichtes Lächeln erschien auf meinen Lippen und ich hörte ihm einfach zu, als er lang und breit erklärte, wie er die Muffins machte und wie sie am Ende ausschauen sollten. Zwischendurch half ich ihm, jedoch wollte er die meisten Sachen alleine machen.
"Wir können ein paar zu Mom mitnehmen, wenn wir sie besuchen", murmelte ich, als er schließlich die Muffins in den Backofen schob. Er sah mich an und lächelte leicht.
"Sie wird sich sicher freuen."
Meine Mutter ging nun schon auf die 70 Jahre zu. Sie war eine Frau, die ihr ganzes Leben lang gekämpft hatte, und genauso tat sie es auch noch in diesen Jahren.
70 Jahre waren zwar alt, jedoch waren normale 70jährige noch nicht in einer Lage wie meine Mutter. Sie sagte immer, wenn der Arzt berichtete, dass sich ihr Zustand verschlechtert hatte, dass es sowieso für sie schon langsam Zeit wurde.
Mom schien sich nicht unterkriegen zu lassen, obwohl sie, wie sie mir mal erzählt hatte, schon sehr jung sich mit ihrem Tod angefreundet hatte und dass sie sehr viel älter war, als sie erwartet hatte jemals zu erreichen. Es war klar, dass man sich als Auftragsmörder nicht wirklich eine lange Zeit für sein Leben einberechnete, weshalb ich gar nichts dagegen sagen konnte.
Sie hatte abgeschlossen damit, dass sie bald sterben würde und lehnte die meisten Medikamente ab. Jedoch bedeutete das nicht, dass sie ihr Leben nicht genoss.
Sie machte sich eine schöne Zeit, so lange sie noch hier war, und wenn es Zeit war zu gehen, dann ging sie. Mom versuchte mich oft davon zu überzeugen, dass es okay war. Jedoch konnte ich es nicht realisieren, dass ich sie bald nicht mehr haben würde.
Trotz allem verhielten wir uns nicht anders als sonst, außer dass wir mehr Zeit miteinander verbrachten. Mom hatte ihre energische Art nie wirklich verloren, auch wenn sie mit dem Alter etwas ruhiger wurde. Und ich versuchte, es einfach zu vergessen, so lange ich konnte.
"Wann willst du zu ihr fahren?", fragte Asher und zog seine Handschuhe aus, legte sie weg und kam auf mich zu. Ich zuckte mit den Schultern. "Ich dachte mir, in zwei Stunden wäre es praktisch. Dann sind Ryder und sie sicher Zuhause. Sie gehen nie zu Mittag spazieren."
"Oki doki", erwiderte er und grinste leicht. "Da werden sie sicher schon fertig sein. Die Muffins."
"Natürlich", erwiderte ich grinsend. Asher stellte sich vor mich und legte seine Arme um mich, dann drückte er mir einen Kuss auf den Scheitel. Ich umarme ihn, wie er mich. "Was hältst du davon, wenn wir uns vielleicht wieder einen Kindersatz holen?"
"Wäre ne tolle Idee", erwiderte ich schmunzelnd, dachte an Poppy zurück. Sie war irgendwann weggelaufen und wir hatten sie nie wieder gefunden, aber wir hatten sie immer unser Kind genannt. Deshalb wusste ich sofort, dass er ein Haustier meinte. "An was hast du gedacht?"
"Einen Hamster", erwiderte er und ich lachte leicht, löste mich von ihm. "Nen Hamster?"
"Ja", antwortete er und grinste. "Sind putzig."
"Stimmt", erwiderte ich und ging um ihn herum, machte mich daran, mir einen Kaffee zu machen. Asher beobachtete mich. "Kannst du mir auch einen machen?"
"Hast du backen angefangen, bevor du dir Kaffee gemacht hast?"
"Nope, hab mir einen gemacht." Ich sah ihn irritiert an, wissend, dass er sich normalerweise nur einen Kaffee am Tag erlaubte. "Aber?"
Er kratzte sich am Nacken und lächelte leicht verlegen. "Ich hab vielleicht wegen den Muffins Zucker mit Salz verwechselt."
Kurz brauchte ich, um ihn zu verstehen, dann schüttelte ich grinsend den Kopf. "Ich hätte es getrunken. Einfach aus Prinzip."
"Ich weiß. Du hast ja schon Mal so einen getrunken. Aber ich bin nicht du."
Ich grinste ihn an.
"Nein, du bist Bäcker."
Okay ich wollte eigentlich nur einen sweeten Einblick geben, was so nach der ganzen Hauptgeschichte passiert ist, aber ich hatte nicht wirklich Ideen.
Diese Kinder sind einfach zu einer ganz stinknormalen Familie geworden, richtig langweilig Alter. Wie komm ich nur drauf sie zu sowas zu machen.
Jedenfalls, ich hoffe ihr findet es toll, obwohl es ein wenig langweilig wäre so wenn ich jetzt noch zehn andere Specials schreibe, wo es nur solche Situationen gibt. Also denke ich, wir belassen es einmal bei diesem Sweetie.
Zoe und Asher geht's super, die beiden merken zwar zwischendurch immer dass ein paar Leute um sie herumlungern und sie stalken, aber das hatte Ashton's Vater eh vorhergesagt. Deswegen ignorieren sie es einfach und leben ihr langweiliges stinknormales Leben.
Bald erstellt Asher einen YouTube Kanal wo er jede Woche zwei Back-Videos hochlädt. Zoe sorgt für ihre tolle Mutter, bis diese friedlich von der Welt geht. Asher und Zoe hatten einige Streite und waren oft davor, sich einfach zu trennen, doch am Ende sind sie zusammen geblieben und haben alles hinbekommen.
Mit vierzehn Katzen und 100 Kinder sterben die beiden dann friedlich und alles ist toll.
BYEEE
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Zoe - Abduction
Aksi"Genieß die Zeit hier drin, solange du noch kannst. Das wird nämlich der letzte Ort sein, an dem du um dein jämmerliches Leben weinen kannst." Schwer atmend sah ich hoch zu dem ekelhaft grinsenden Mann. Mein gesamter Körper zitterte, jedoch noch lan...