EIGHTEEN

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Ich hörte ein Fluchen. Ein Lächeln entstand auf meinen Lippen, endlich war Ashton da. Wahrscheinlich hatte er im Moment die Ratten entdeckt. Ich machte meinen Mund auf, um nach ihm zu rufen.

"Ich hasse Ratten", zischte jemand, der definitiv nicht Ashton war. Meine Augen wurden groß und ich presste mir meine Hände vor den Mund.

"Vielleicht hat sie sich ja in eine Ratte verwandelt", ertönte eine weitere Stimme, darauf erklang Lachen. Ich schluckte und sah mich voller Panik um. In diesem Raum war ein Fenster, jedoch komplett eingerostet.

Ich biss mir auf die Lippe und ging auf Zehenspitzen näher zum Fenster. Es war niedrig und ich müsste mich hindurchzwängen, wenn ich es überhaupt aufbekam. Mir kam es so vor, als wäre nun alles zu laut. Und ein eingerostetes Fenster leise aufmachen wat vollkommen unmöglich.

"Die haben sie wahrscheinlich gefesselt oder so. Schau du dich mal hier um, ich schau mir die Küche an." Ich schluckte und legte meine Hände an den Fenstergriff. Dann drückte ich langsam hinunter und verzog das Gesicht, als es ein leichtes Geräusch machte. Ich hielt inne, wartete darauf, dass jemand hier hereinstürmte. Jedoch kam nichts.

Ich drückte es weiter hinunter und betete, dass sie leise blieb. "Hier ist nichts!", ertönte es.

"Bei mir auch nicht." Ich hörte wieder Schritte. Mir kam es so vor, als würden sie näher kommen. Ich blinzelte die nervigen Tränen weg, die aufkommen wollten.

Ich drückte immer weiter hinunter und dann war das Fenster plötzlich offen. Aber nicht, ohne ein verdammt lautes Geräusch zu machen.

"Hast du das gehört? Sie muss hier irgendwo sein!" Die Schritte wurden schneller.

Ich duckte mich und hob meinen Fuß, dann steckte ich ihn durch das kleine Fenster, bei dem ich plötzlich zweifelte, ob ich es durchschaffte, egal wie niedrig es war. Ich beugte mich so weit wie möglich mit dem Oberkörper nach unten, spürte die Dehnung vor allem in meinem Oberschenkel. Meinen Kopf rollte ich ein und presste mich langsam durch das Fenster, ich spürte das Holz an meinem Rücken.

Es knarzte jetzt auf jeden Fall und ich biss fest die Zähne aufeinander, dann war mein Oberkörper endlich frei. Auch, wenn er wahrscheinlich komplett aufgekratzt war.

Ich achtete nicht darauf, dass ich mitten im dunklen Wald stand und wollte den Fuß durchs Fenster ziehen, da kam ein Mann durch die Tür geschossen und hielt meinen Fuß fest. Meine Augen wurden groß, sein Gesicht sah ich nicht, jedoch hörte ich sein Lachen.

"Nicht abhauen, Mädchen. Im Gegensatz zu Ashton. So heißt er doch, oder?" Ich trat mit dem einen Fuß verzweifelt, mit meiner einen Hand stützte ich mich an dem Holz des Hauses ab, jedoch hatte er mich fest im Griff.

"Hey, ruhig. Wir wollen dir nicht weh tun. Keine Angst." Seine Stimme war wirklich beruhigend. Ich wehrte mich nicht mehr so stark.

"Willst du nicht weg von deinem Entführer? Du musst wissen, er ist extrem gefährlich und manchmal auch nicht richtig bei Verstand. Bei ihm bist du nicht sicher, bei uns schon."

Ich umgriff fest das Messer, das ich die ganze Zeit mit mir herumgetragen hatte. Sollte ich Ashton oder diesem Mann vertrauen? Wenigstens hatte dieser Mann mich nicht entführt oder mir K.O. Tropfen gegeben. Oder mich gefesselt.

Aber das konnte noch alles kommen. Ich kannte ihn nicht.

Ich kannte Ashton auch nicht.

"Ich weiß, dass du überlegst. Komm zu uns, hier hast du die Chance, zu überleben. Und nach ein paar kurzen Fragen bringen wir dich auch wieder zurück zu deiner Familie."

Meine Familie. Ich presste meine Lippen aufeinander. Ich wollte sie unbedingt wieder sehen. Ob Cole, Jason und Mia die Nachricht wohl ernst genommen haben? Wahrscheinlich nicht.

Zoe - AbductionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt