FORTY-THREE

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8. August, Mittwoch

"Was redest du? Du warst noch nie in Paris, wie sollst du das wissen?"

"Ich habe geraten", erwiderte ich auf Mia's Frage hin und schmunzelte leicht. Sie betrachtete mich noch kurz irritiert, bevor sie weiter darüber plapperte, dass sie unbedingt mal den Eiffelturm sehen wollte. Meine Aussage war gewesen, dass es dort einen Ort gibt, der nicht wirklich von vielen Leuten besucht wird und dass ich ihr den zeigen würde, falls wir mal zusammen nach Paris reisen würden.

Ich hatte nicht nachgedacht.

Nach ein paar Wochen voller Ignorieren hatten wir langsam wieder angefangen, zu reden. Zwar waren es sehr oberflächliche Gespräche und Mia schien es mir jetzt immer noch nicht verziehen zu haben, doch wenigstens tat sie so, als wäre es nie passiert.

Mit Mum hatte ich mich auch wieder einigermaßen vertragen, Dad und Ryder ein wenig von Europa erzählt während meine Mutter einfach nur gelangweilt davon war.

Jason und Cole besuchten mich ein paar Mal, Cole sah ich jedoch öfters weil wir ja einige Vorlesungen zusammen hatten. Jedoch hatten wir nicht wirklich so viel Kontakt wie zuvor.

"Wo willst du sonst noch hin, Zoe?", fragte Mia und ich lächelte leicht. "Kanada wäre schön. Aber ich denke, ich habe jetzt erstmal genug vom Reisen."

"Kanada?-" Mia legte den Kopf schief. "-Habe nie darüber nachgedacht."

"Bin auch erst in En-äh Italien darauf gekommen. Hatte viel Zeit zum Nachdenken ohne Handy." Ich lachte leicht und Mia grinste. "So eine Aktion kann auch nur von dir kommen. Handy in die Suppe."

Mein Lachen verklang und ich nickte. Dauernd wurde ich daran erinnert, dass ich sie anlog. Ich hasste es.

"Naja. Genug von Lernen." Mia warf einen ihrer Collegeblöcke quer durch mein Zimmer und schnell wich ich aus. "Mia!"

"Wir gehen jetzt zu Starbucks und verhalten uns wie normale Menschen, okay?", sagte sie etwas zu laut und stand auf, hüpfte aus meinem Zimmer. Mit einem Lächeln schüttelte ich den Kopf und stand auf, folgte ihr etwas ruhiger.

"Mia, so wird das nicht wirklich funktionieren", meinte ich, während Mia irgendwas vor sich her sang. Sie drehte sich mit einem 'Huh?' wieder zu mir um und ich lachte bei ihrem Blick. "Normale Menschen sein, meine ich. Das funktioniert bei uns nicht."

"Ach, das wird schon", winkte Mia ab und schnappte sich meinen Wohnungsschlüssel, hatte ihre Sneakers schon angezogen. "Kommst du jetzt oder soll ich dich einsperren?"

"Das ist meine Wohnung", erwiderte ich, zog jedoch trotzdem meine Turnschuhe an. Mia musterte mich irritiert.

"Du bist komisch. Kein Make-Up bei dem ich neidisch werde und keine High Heels. Was ist nur los mit dir?" Ich sah hoch, bevor ich auf sie zuging und ihr die Schlüssel aus der Hand schnappte.

"Kommst du jetzt oder soll ich dich einsperren?", fragte ich mit einem neckischen Grinsen, machte die Eingangstür auf und deutete an, sie zu schließen. Mia jedoch drückte diese auf und ich ließ locker, da ich sie ja nicht wirklich einsperren wollte.

"Du bist doof", schmollte Mia und ging vor. Ich folgte ihr einfach entspannt, wusste, sie würde schon wieder reden anfangen. Und, wie ich dachte, quatschte sie schon wieder im Auto verdammt viel über ihren Nachbar Harry, dass er doch nicht so toll war, wie sie glaubte. Ich hörte ihr zu, jedoch wusste ich, ich würde es mir nicht lange merken.

Es dauerte nicht einmal zehn Minuten bis Starbucks und ich stieg gleichzeitig mit Mia aus, sie setzte einen drauf und zog währenddessen eine Sonnenbrille auf. Ich schmunzelte und beobachtete sie, wie sie den Ausstieg aus dem Auto richtig fühlte.

Zoe - AbductionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt