THIRTY

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16. Mai, Mittwoch

"Brauchen wir unbedingt zwei Autos?", kam es genervt von Cole, Jason und Ashton blickten beide diesen mit einem Killerblick an. Cole hob die Hände.

"Ich sag nichts mehr."

"Ich fahre mit Cole und Zoe", meinte Jason und hielt Ashton die Hand hin. Ashton, welcher ihm gerade noch die Schlüssel geben wollte, umklammerte sie wieder mit der ganzen Hand.

"Nein. Ich fahre mit Zoe."

Ich verdrehte die Augen und seufzte. Cole warf einen Blick auf mich und grinste, als eine hitzige Diskussion ausbrach. Er kam auf mich zu und stellte sich neben mich, beobachtete genauso wie ich Jason und Ashton.

"Lustig wie ähnlich sich die beiden sind. Und trotzdem können sie einander nicht ausstehen", meinte Cole und ich schnaubte.

"Sie sind auf jeden Fall gleich nervig. Obwohl Ashton meine Nerven schon mehr spannt als Jason." Von Cole kam ein kurzes Lachen.

Wir beide hatten uns ausgeredet. Er hatte mir erzählt, was mit Ria passiert war. Ich hatte ihm zwar nicht von dem Ausrutscher mit Jason erzählt, jedoch meine Gedanken gegenüber diesem ganzen Beziehungszeugs zwischen uns erzählt. Er hatte es gut aufgenommen, obwohl er schon etwas angeschlagen gewirkt hatte.

Jedoch verhielten wir uns wie Freunde. Nicht mehr so enge wie vor diesem Date, jedoch konnten wir das sicherlich mit der Zeit wieder aufbauen.

Ich war einfach froh, dass unsere Beziehung beendet worden war, bevor einer von uns tiefere Gefühle für den anderen aufbauen konnte. Auch, wenn die Tatsache, dass ich mit seinem Bruder geschlafen hatte, immer noch an meinem Gewissen nagte.

"Mum ist immer noch nicht aufgetaucht", murmelte ich leise, Cole hörte es trotzdem. Er seufzte.

"Sie arbeitet sicher noch an dem Plan. Es ist klar, dass sie lange dafür braucht, schließlich denkt sie, du bist bei der Mafia."

"Ich wäre schon längst tot wäre ich bei der Mafia, das müsste sie am Besten wissen", erwiderte ich nur. Cole schwieg und ließ meine Zweifel noch mehr ansteigen.

Es war dumm, zu denken, meine Mutter würde sich gar nicht für mein Verschwinden interessieren. Man verstand sie so oft falsch und am Ende hatte sie immer die beste Lösung, ich wusste es. Trotzdem konnte ich nichts gegen das kleine, verängstigte Mädchen in mir tun.

"Ich bin doch nicht so dumm und lasse euch drei in einem Auto abhauen! Ich. Fahre. Mit. Zoe.", hörte ich plötzlich das Knurren von Ashton und als ich meinen Blick wieder auf die zwei fokussierte, baute sich Ashton gerade vor Jason auf und schaffte es, auf diesen hinunterzublicken. Jason's Körperhaltung zeigte offensichtlich, dass er einfach nur von hier weg wollte. Jedoch war er zu stur.

"Und du glaubst doch wohl nicht dass ich Zoe nochmal bei so einem wie dir einsteigen lasse!" Ashton's Blick wurde mit jedem Wort von ihm finsterer und bevor er Jason umbrachte, lief ich auf die beiden zu und stellte mich zwischen sie.

Schließlich liebte ich es doch, die Dumme zu spielen.

"Wisst ihr was? Ich habe es satt, mich mit euch rumzuschlagen. Ihr seid wie zwei kleine Zwillingskinder, dazu noch sehr nervige. Also haltet jetzt eure Fresse", sprach ich ruhig aber mit unterdrückter Wut, schnappte Ashton die Schlüssel für das zweite, rote Auto aus der Hand und stampfte auf dieses zu. Dabei drückte ich den Knopf, um es aufzusperren.

"Cole, du kommst mit mir", meinte ich, bevor ich an der Fahrerseite einstieg und die Tür hinter mir zuschlug. Zufrieden betrachtete ich aus den abgedunkelten Spiegeln, wie Cole kurz noch zwischen Jason und Ashton hin und her sah, bevor er mich zukam. Oder eher auf das Auto.

Zoe - AbductionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt