TWENTY-FIVE

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5. Mai, Samstag

Zoe POV

"Wie wäre es, wenn wir shoppen gehen? Ich habe ja jetzt Geld", meinte ich grinsend. Ashton schnaubte und schüttelte den Kopf, während er unsere Koffer wieder ausräumte. Ich saß auf einem weiteren Doppelbett, das man jedoch auseinanderschieben konnte und beobachtete ihn.

Wir waren in London. Und es war sehr kalt hier. Vor allem für mich Australier.

"Wir gehen nicht shoppen. Du bleibst hier." Ich ließ mich stöhnend nach hinten fallen und starrte an die Decke.

"Du weißt wie gut das funktioniert. Gar nicht."

"Ich werde es immer wieder versuchen. Und jetzt halt die Klappe." Genervt von ihm streifte ich mit den Zehen die Schuhe von meinen Fersen und rückte dann nach hinten, um mich komplett auf dem Doppelbett auszubreiten.

"Wie lange sind wir schon unterwegs?", fragte ich. Ich dachte immer wieder über Cole, Jason, Mia und meine Familie nach aber daran, wie lange ich sie nicht mehr gesehen hatte, dachte ich nie.

"Zehn Tage." Ich hievte mich wieder hoch und saß schließlich im Schneidersitz auf dem Bett. "Erst? Mir kommt das wie eine Ewigkeit vor."

"Mir auch, glaub mir." Ich schnaubte. Er nervte mich im Moment durch seine einfache Anwesenheit. Wahrscheinlich waren das die Hormone.

Ich musste anfangen zu lachen als ich mich daran erinnerte, wie ich als fünfzehnjährige komplett verwirrt von meinem plötzlichen Hormonüberschuss mich auf meinen damaligen Freund gestürzt und angefangen hatte, heftig mit ihm rumzumachen. Bis ich plötzlich genervt war, ihn von mir weggestoßen und perverses Schwein genannt hatte.

"Warum lachst du?", fragte Ashton belustigt und ich sah zu ihm. Er stellte die Koffer gerade in die Ecke.

"Ach, nichts", meinte ich grinsend und schüttelte den Kopf. Wenn ich meine Tage hatte war ich entweder genervt von alles und jedem oder wollte rummachen. Und in Ashton's Anwesenheit blieb ich gern bei Genervtheit.

Ich musterte Ashton's Rücken und wie die Muskeln unter dem Shirt spielten. Ich wandte genervt meinen Blick ab als ich bemerkte, dass sich ein Obwohl.. in meinem Kopf zusammenspinnte. Nein, ich würde mich nicht auf meinen Entführer stürzen und ihm das Shirt vom Leib reißen.

Obwohl...

Ich stöhnte genervt und schnipste mir selbst gegen den Kopf. Dass Ashton sich zu mir umdrehte und mich fragend musterte, machte die Ideen nicht besser, die sich in meinem Kopf formten.

"Was ist denn?", fragte er auf meinen Blick hin und ich schnaubte, zog die Beine an und legte meinen Kopf auf meine Knie. "Nichts. Mach ruhig weiter."

Er musterte mich noch kurz, dann drehte er sich wieder um und schloss den Schrank noch. Anscheinend war er schon fertig.

Ich sagte mir selbst dass das nicht ich war sondern einfach die Hormone, die bei mir gerne etwas weniger produziert werden könnten. Und ich war nicht einmal mehr in der Pubertät.

Manchmal fühlte ich mich noch so. Vor allem jetzt, wo ich vollkommen überfordert mit mir auf Ashton's Bizeps starrte. Man sah, die Hormone waren Schuld. In diesen zehn Tagen hatte ich bis jetzt nie Interesse daran gehabt, wie sich seine Arme anfühlen.

"Hast du Hunger?", fragte Ashton ohne mich anzusehen und ich leckte mir über die Lippen. Als ich ein 'Definitiv' murmelte und das realisierte, drehte ich mich stöhnend um und vergrub mein Gesicht im Bett. Ich musste wieder genervt sein.

Genervt genervt genervt.

"Ja, von mir aus", murrte ich nachdem ich den Kopf gehoben hatte. Ich sah Ashton nicht mehr an.

Zoe - AbductionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt