Zoe - Abduction

FIFTY-SEVEN

Flashback | Kapitel 36
26. Mai, Samstag

"Und jetzt hörst du dir an, was ich zu sagen habe, okay Cooper?"

"Warum nennst du mich Cooper?", fragte Ashton belustigt und ich zuckte mit den Schultern.

"Keine Ahnung. Ist ja auch egal. Jedenfalls, das ist der Plan..."

"Wir haben keinen Plan, Zoe", unterbrach mich Ashton und ich schmunzelte, löste mich von ihm. "Gleich haben wir einen, Ash."

"Hör auf, mich Ash zu nennen", knurrte er und verdrehte die Augen, trat einen Schritt zurück von mir. Ich biss mir auf die Unterlippe, musterte ihn noch mal. Sollte ich wirklich?

Ach, scheiß drauf. Er würde mich schon nicht umbringen.

"Okay, Asher."

Und da war ein Messer an meinem Hals. Wie angenehm.

"Wiederhole dich", zischte Ash'ton' und ich seufzte. "Deiner Reaktion nach zu urteilen hast du sehr wohl verstanden, was ich gesagt habe. Du hasst es, wenn ich dich Ash nenne, weil es auch der Spitzname deines echten Namens ist. Asher."

Der Assassine drückte mit einem aggressiven Blick das Messer fester an meinen Hals, ich hob den Kopf und legte meinen Hals noch mehr frei. Direkt blickte ich ihm in die Augen, erkannte eine gewisse Angst.

"Woher weißt du das?", wisperte Ash, ich lächelte beruhigend und legte meine Hand auf seine, die das Messer fest umklammert hielt. "Ich erkläre dir alles, sobald du das Messer weg nimmst. Ich habe einen Plan."

"Du sagst es mir gleich oder ich schlitze dir hier und jetzt die Kehle auf", knurrte er und ich musterte ihn, weiterhin lächelnd. "Und du nimmst das Messer weg und lässt mich reden. Euer Plan geht den Bach runter, ihr werdet vorhersehbar. Ihr braucht mich. Nimm das Messer weg."

Eine Zeit lang standen wir noch gegenüber, Ashton das Messer an meiner Kehle und wütend, ich blickte ihm neutral entgegen. Schließlich schnaubte er und trat zurück, das Messer klappte er wieder ein. Ich griff aus Reflex zu meinem Hals, strich leicht darüber. Ash knurrte.

"Rede."

"Wir werden alle verarschen. Einschließlich uns." Er hob die Augenbrauen. "Wie kommst du überhaupt darauf, dass ich mitmache?"

"Du wirst es tun", kam es selbstsicher von mir und Asher schnaubte. "Überrasch' mich." Ich grinste und trat näher.

"Du bist mein Schmetterling."

"Das ist aber süß."

"Ich meine nicht das Tier."

Ashton's Mund klappte auf, dann wieder zu. Seine Stirn runzelte sich und belustigt bemerkte ich, wie er immer verwirrter wurde.

"Du willst, dass ich dich töte?" Ich schüttelte den Kopf. "Nein. Ich will, dass du mich verrätst. Und das so, dass es mich zerstören muss. Weil ich mich in dich verknallen werde."

"Das geht gerade etwas zu schnell, Zoe." Ich lachte auf und trat ein paar Schritte auf ihn zu. Mit leuchtenden Augen blickte ich zu ihm hinauf, meine Finger ließ ich über seine Brust tanzen. Ash spannte sich an, ich biss mir auf die Unterlippe.

"Hast du bemerkt, dass mein Wutanfall nur gespielt war? Dass ich schon längst wusste, dass Mum und du zusammen arbeiten?", wisperte ich und blickte ihm direkt in die Augen, trat so nahe, dass wir nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. Ashton sah angespannt auf mich hinunter. "Wie meinst du das?"

"Ich bin eine gute Schauspielerin, Ash. Als ich deinen echten Namen herausgefunden habe, habe ich auch sehr viel mehr über euren Plan herausgefunden. So sehr du auch versuchst, mich nicht mit hineinzuziehen, ich bin schon längst drin." Asher's Atem ging unregelmäßig, als ich beide Hände auf seine Schultern legte und mich dort leicht hineinkrallte.