Zayn.
Liam.
Eleanor.
Niall.
Louis.Mehr steht auf dem Zettel nicht drauf.
"Was ist das? Eine Liste deiner Angestellten?", frage ich verwundert nach. Unmöglich saß er die letzten Tage nur vor unseren Namen. Die sollte er wohl mittlerweile kennen. Es muss also noch etwas anderes dahinter stecken. "Auch", nickt er vorsichtig, während er in der Schublade seines aufgeräumten Schreibtisches wühlt. Heraus zieht er sein Tablet. Mit seinen schlanken Fingern tippt er darauf herum, ehe er es mir reicht. "Schau dir das an", fügt er noch hinzu, weil ich ihn vollkommen verständnislos anstarre.
Daraufhin nehme ich das Gerät in die Hand, um das angezeigte Video abzuspielen. Es sind die Nachrichten von vor ein paar Tagen. Zunächst verstehe ich nicht, was Harry mir hier zeigen möchte, doch als ein Bild der Bank of Montreal eingespielt wird, muss ich schlucken. Der Reporter erklärt, dass sie anonyme Hinweise bekommen haben und die Spur nach San Francisco führt. Erst als das Video zu Ende ist, hebe ich wieder meinen Blick.
Harry nimmt mir das Tablet ab und gibt mir stattdessen ein paar weitere Notizen von ihm, ehe er tief durchatmet und sich mit den Fingern durch die Haare fährt. "Wir haben so gründlich gearbeitet, niemand kann uns auf die Schliche kommen. Das bedeutet, einer von uns hat uns angeschwärzt", seufzt er.
Wir wurden verraten?
Ach du Schande. Das ist nicht gut. Nein, das ist überhaupt nicht gut! Heißt das nicht, dass wir jeden Moment hochgenommen werden könnten? Wenn die Polizei eine Razzia durchführt, sind wir geliefert.
Die Blätter vor mir zeigen Pro- und Contralisten sowie weitere Bemerkungen. Harry hat in seinem Arbeitszimmer die letzten Tage also überlegt, wer von uns der Verräter ist. Jede Person ist er durchgegangen. Zu Jedem hat er sich notiert, warum er es nicht sein könnte oder eben doch.
Bei der ausführlichsten Liste halte ich inne, denn sie ist über mich. Unter anderem hat er aufgeführt, dass ich der Neuste bin. Außerdem gibt es einen Unterschied zu den anderen, der mir sofort auffällt. So gut wie jeder positive Punkt steht auch auf der negativen Seite. Zum Beispiel Liebe - Liebe wird zu Rache. Von jetzt auf gleich wird mir schlecht, auf meinem Herzen bildet sich eine unglaubliche Last. Auch das Brennen in meinen Augen kann ich nur schwer unterdrücken.
"Du denkst, dass ich es bin", stelle ich fest, während ich die Zettel zurück auf den Schreibtisch lege, ehe ich mich abstoße. Ich sollte gehen. Ich sollte sofort hier verschwinden. Wenn er wirklich denkt, ich hätte ihn verraten, wird das eh nichts mehr mit uns.
"Was?! Nein!", widerspricht Harry sofort und sieht mich mit entsetzten Augen an. Ich schüttle allerdings nur den Kopf, bevor ich mich wegdrehe, um das Zimmer zu verlassen. Doch Harry reagiert sofort und greift nach meinem Handgelenk. "Louis!", sagt er fast schon panisch. Mich durchzucken tausend Blitze, als ich seine Finger wieder auf meiner Haut spüre. Automatisch schaue ich hinab zu unseren Händen, weil alles beginnt zu kribbeln.
Harry folgt meinem Blick, lässt mich dann jedoch auf der Stelle los, als hätte er sich verbrannt. "Ich... tut mir leid. Bitte entschuldige. Ich wollte nur... tut mir leid, dass ich dich berührt habe. Bitte... ich...", stottert er drauf los.
"Schon okay", grätsche ich ihm dazwischen, was seinen Blick gleich erleichterter wirken lässt. "Was wolltest du sagen?" Unmöglich kann ich ihm böse sein, das wäre Quatsch. Außerdem wollte ich selbst schon wieder abhauen, obwohl ich mir vorgenommen hatte, ihm immer erst zuzuhören.
"Ich...", er reibt sich einmal über das Gesicht, ehe er wieder den Blickkontakt sucht. "Glaubst du wirklich, ich würde dir das hier zeigen, wenn ich dich verdächtigen würde?", fragt er leise.
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Zatago II - [Larry-AU]
FanfictionTeil II von Zatago Verzweiflung. Laut dem amerikanischen Webster-Wörterbuch ist das der Zustand völliger Hoffnungslosigkeit. Nicht einmal in seinen absurdesten Träumen hätte Louis sich vorstellen können, nach so kurzer Zeit wieder von diesem Gefühl...