Die nächsten Wochen vergehen viel zu schnell und der Tag der Hauptverhandlung rückt immer näher. Diese Tatsache lässt nicht nur mich nervöser werden. Obwohl Harry seine Unsicherheiten in Hinsicht auf unsere Beziehung nach für nach ablegt, zeigt sich immer mal wieder die Angst vor seinem Prozess. Und genau deswegen habe ich mir für heute etwas überlegt.
Michelle:
Es ist alles vorbereitet. Viel Spaß euch beiden :)
LG Z & M"Schatz?", rufe ich durch die Wohnung, als ich den letzten Gegenstand in meinen Rucksack gepackt habe und mein Handy zurück in die Hosentasche schiebe. "Im Badezimmer", kommt es zurück, weshalb ich zu dem benannten Raum tapse. Ich lehne mich lächelnd gegen den Türrahmen, um meinen Freund zu beobachten. Oberkörperfrei und mit einem letzten Streifen Schaum im Gesicht steht er vorm Waschbecken. "Was gibt's?" will er von mir wissen und sucht meine Augen im Spiegel. Obgleich mich seine nackte Haut ablenkt, zwinge ich mich dazu, in seine Spiegelbildaugen zu schauen.
Nackt werde ich dich heute sowieso noch sehen, Baby!
"Weißt du, was wir noch nie gemacht haben?", grinse ich ihn an. Er legt den Kopf schräg, um das Rasiermesser ein letztes Mal hochzuziehen. "Nein, aber du wirst es mir mit Sicherheit gleich verraten."
"Mach dich fertig und dann zeige ich es dir", sage ich seinem Spiegelbild, ehe ich das Badezimmer ohne weitere Info wieder verlasse.
Knapp zehn Minuten später schließen wir die Wohnungstür hinter uns. "Und jetzt?", fragt er mich. "Wir haben ein Date. Wir hatten noch nie so ein richtiges Date und das macht man doch so als Pärchen, oder?" Jedenfalls habe ich das gehört. Die Vorstellung allerdings gefällt mir, weshalb ich das auch machen möchte. "Ja, schon", schmunzelt er. "Gut, aber ich brauche deine Hilfe", gestehe ich und greife nach seiner Hand. Wie von selbst verflechten sie sich ineinander, ehe wir gemeinsam über den Hof laufen. Schluckend steuere ich den Stall an, was Harry immer wieder zu mir blicken lässt. "Bist du sicher, dass du hier hin wolltest?", erkundigt er sich, als ich mit zittrigen Fingern die Tür aufziehe.
"Ja, aber ... bitte bleib bei mir."
Natürlich bleibt er bei mir. Ich drücke mich an ihn, als wir über den Mittelgang huschen und die Geräusche der Pferde in meinen Ohren ertönen. Es klappt tatsächlich besser als erwartet, einen Blick wage ich trotzdem nicht zu den Tieren. Stattdessen konzentriere ich mich auf die Leiter, die nach oben auf den Heuboden führt, die wir zum Glück schnell erreichen.
Es war gar nicht so schlimm, dennoch stoße ich erleichtert die Luft aus, als wir oben ankommen. Heuballen verdecken noch die Sicht, doch nachdem wir drumherum gelaufen sind, entdecken wir unsere Location für den heutigen Abend. Lächelnd beäuge ich die Schlafecke, die mit Kissen und einer Heizdecke ausgestattet ist. Aufgrund der erhöhten Brandgefahr, haben wir auf echte Kerzen verzichtet. Ersatzweise hängen batteriebetriebene Lichterketten an den Holzbalken und LED-Kerzen reihen sich auf dem Boden. Gekühlter Wein und zwei Gläser stehen auf einem Tablett, das neben der Schlafecke auf einem Heuballen seinen Platz gefunden hat. Daneben ist auch eine Warmhalteplatte mit einem Topf, der unser Abendessen beinhaltet. Kürbissuppe - eines von Harrys Lieblingsgerichten. Die verstreuten Blütenblätter runden die romantische Atmosphäre ab, während der kleine Heizstrahler die kühle Oktoberluft verdrängt.
Harry umarmt mich von hinten, dabei drückt er mir einen Kuss auf die Schläfe. "Wie hast du das gemacht?"
"Das bleibt mein Geheimnis", flüstere ich ebenso leise zurück. Harry murmelt etwas Unverständliches, was jedoch schnell in den Hintergrund rückt, weil seine linke Hand von meinem Bauch aus über meine Hüfte zu meinem Po wandert. Der Druck seiner Hand löst in meinem Inneren eine kleine Welle der Erregung auf. "Ich habe Hunger", schnurrt er mir ins Ohr. Wie automatisch öffnet sich mein Mund, dem ein leiser Laut der Lust entfährt.

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Zatago II - [Larry-AU]
FanfictionTeil II von Zatago Verzweiflung. Laut dem amerikanischen Webster-Wörterbuch ist das der Zustand völliger Hoffnungslosigkeit. Nicht einmal in seinen absurdesten Träumen hätte Louis sich vorstellen können, nach so kurzer Zeit wieder von diesem Gefühl...