Kapitel 12

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Oh Gott, endlich wieder Sex! Alleine bei der Erinnerung an Harrys bestes Stück könnte ich kommen! Ich kann es kaum erwarten, ihn anzufassen! Und soll Sex mit dem Ex nicht der beste sein?

Ein ebenso erregtes Knurren verlässt Harrys Mund, ehe er mich wieder zu sich zieht und mich küsst, was mein erhitztes Blut vollends zum Kochen bringt. "Ich habe... zu viel... an", nuschle ich zwischen den feuchten, wilden Küssen. Harry atmet scharf ein, streckt aber seine Finger nach meinen Hemdknöpfen. "Es tut mir alles so leid, Louis...", murmelt er. Mit gekonnten Griffen öffnet er den ersten Knopf und lässt dann seine Finger auf meiner Haut zum nächsten und übernächsten wandern. Mir geht das Ganze nicht schnell genug, weswegen ich selbst bereits den Gürtel, Knopf und Reißverschluss meiner Hose öffne. Die teuren Schuhe streife ich samt Socken von meinen Füßen, bevor ich sie achtlos in irgendeine Ecke kicke.

Mir läuft ein Schauer über den Rücken, als Harry mir das Hemd über die Schultern streift und es zu Boden fallen lässt. Bereits jetzt spüre ich durch den dünnen Stoff seine feste und harte Erektion, die sich gegen mich presst. 

Ich will ihn. Ich will ihn so sehr.

Unkontrolliert stöhne ich auf, was Harry dazu veranlasst, mich bei den Haaren zu packen. Meinen Kopf zieht er ein Stück nach hinten, um meinen Hals küssen zu können. Meine Hände umklammern dabei seine Taille. Durch die plötzliche Bewegung rutscht mir meine Hose herunter, die ich daraufhin auch beiseite trete. Mittlerweile bin ich ebenso hart, und weil ich es einfach nicht länger aushalte, ziehe ich seine Boxershorts mit einem Ruck herunter, woraufhin von Harry ein Seufzer kommt, der mich beinahe um den Verstand bringt. Seine Hände wandern nun zu meinem Po, um mich vom letzten störenden Stoff zu befreien.

Endlich stehen wir uns wieder nackt gegenüber. Für einen kurzen Moment sehen wir uns an. Und für einen noch kürzeren Moment überlege ich, ob wir die Sache nicht erst zu Ende diskutieren sollten. Doch seine Augen sind dunkel vor Begierde und meine sehen bestimmt nicht anders aus. Ich kann einfach nicht anders. Ich brauche ihn jetzt - egal wie irrational das gerade ist. Er beugt sich vor, ehe sein Mund wieder den meinen findet. Meine Finger hingegen wandern zu seiner Körpermitte und ein tiefes Stöhnen dringt aus seiner Kehle, als ich beginne ihn zu massieren.

"Oh Gott... Louis... ich ... kann nicht... ich habe keine", fängt er an, ehe er den Kopf schüttelt und einfach seine Arme um mich schlingt, bevor er gemeinsam mit mir die Wand hinunterrutscht.

Mit gespreizten Beinen sitze ich auf seinem Schoß. Ich glühe förmlich, kann es kaum noch erwarten, weswegen ich mich strecke, um an die Schublade des kleinen Schränkchens zu kommen. Harry hat nicht umgeräumt, denn sofort ertasten meine Finger die Tube Gleitgel und einen Haufen Kondome, von denen ich eines herausziehe. Beide Dinge lege ich neben uns, dann küsse ich ihn wieder. Leidenschaftlich und hart. Nichts anderes zählt in diesem Moment - nur Hände, Zungen, Lippen, Haut und Hände. Die Lust durchströmt mich und benebelt meinen Verstand, dennoch registriere ich das Klicken des Gleitgels.

Fest und mit kreisenden Bewegungen wandern seine Finger über die Innenseiten meiner Oberschenkel, über meine Hüfte, bis zu meinen Po. Unsere Küsse werden immer feuchter und nur einen Augenblick später bereitet Harry mich vor, weswegen ich unseren Kuss für ein Stöhnen unterbrechen muss und meinen Kopf in seine Halsbeuge lege. Auch Harry seufzt genüsslich, während ich ihm mein Becken entgegenschiebe.

Wenige Momente später vernehme ich das ratschende Geräusch von zerreißender Folie, seine Finger gleiten aus mir heraus, ehe er sie an seinem Oberschenkel kurz abwischt. Als das Kondom sitzt, treffen sich unsere Blicke, ich erkenne sein Zögern, doch rasch presse ich meinen Mund wieder auf seinen und bringe mich in Position, um ihn in mir aufzunehmen.

"K... kann ich?", presst er anstrengt hervor, wobei er alle seine Muskeln zitternd anspannt. Ich nicke und gleichdarauf entfährt uns ein genüssliches Stöhnen, als er das erste Mal zustößt. Das Gefühl ist überwältigend. Viel zu lange habe ich auf diese Intimität verzichtet. Viel zu lange habe ich darauf verzichtet zu spüren, wie er mich ausfüllt. Viel zu lange habe ich auf ihn verzichtet. Seufzend wölbe ich mich ihm entgegen, weil es sich so berauschend anfühlt. "Oh Harry", kommt es aus meinem Mund.

"Mhmmm", knurrt er und stößt wieder zu. Gemeinsam verfallen wir in einen steten Rhythmus. Unsere Körper bewegen sich in solchem Einklang, als hätten sie nie etwas anderes gemacht. Harry packt meinen Hintern, was mich zum Keuchen bringt. Meinen Körper habe ich nicht mehr unter Kontrolle, alle meine Sinne verstecken sich hinter einem Schleier. Harry stöhnt mir meinen Namen gegen die feuchten Lippen, bevor wieder ein Kuss zwischen uns entbrennt.

Ich spüre bereits die bekannte Hitze in mir aufsteigen und als er mit einem Mal meinen empfindlichsten Punkt trifft, werfe ich schlagartig den Kopf in den Nacken. Wimmernd bohren sich meine Finger in seine sehnigen Oberarme, während mein rasselnder Atem immer stockender geht. "Oh Gott", seufzt er, was unbeschreiblich heiß klingt, dass es mich so schnell über die Klippe bringt und ich selbst von meinem plötzlichen Höhepunkt überrascht bin. Auch Harry ist kurz verwundert, bewegt dennoch sein Becken weiter fest gegen mich. Während ich mein Nachbeben auskoste, lege ich die Arme um seinen Nacken und lehne meine Stirn an seine Schulter.

Harry umschlingt mich so fest und eng, dass er seine eigenen Oberarme umfassen könnte, während er sein Gesicht in meine Halsbeuge presst und ich unentwegt seinen erregten Atem im Ohr habe. Trotz dass es heute bei mir so schnell ging, fühlt es sich unendlich berauschend an, Harrys tiefes Stöhnen zu hören, mit dem nun auch er von seinem Orgasmus erfasst wird.

Es dauert, bis wir wieder runterkommen. Unser Atem und auch unsere kreisenden Hüften verlieren nur langsam an Geschwindigkeit, während unsere verschwitzten Körper aneinander kleben.

Erst als wir uns nicht mehr bewegen und Harry sich vorsichtig aus mir zurückzieht, hebe ich meinen Kopf. Mit hochroten Wangen, feuchten Lippen und zufriedenem Blick lächelt er mich an. Ich kann nicht anders als ihn zu küssen. Ruhig, sanft und ohne Zunge.

Mein Herz hüpft aufgeregt, als er eine Hand hebt, sie über meinen Hals fahren lässt und seine Fingerspitzen dann zärtlich über meine Wange streicheln. "Ich liebe dich, Louis", flüstert er nach Beendung unseres Kusses.

Mein Mund öffnet sich sofort, um die Worte zu erwidern. Mir ist schließlich klar: Ich liebe ihn auch. Doch aus meiner Kehle kommt kein Ton. Stattdessen bleibe ich stumm und mein Mund schließt sich wieder. 

Seine Augen strahlen in diesem Moment pure Ehrlichkeit aus, dessen bin ich mir sicher. Er liebt mich. Und trotzdem kann ich es einfach nicht zurückgeben. Ich will ihn wieder haben, aber ich kann nicht. Es fehlt ein so wichtiger Teil: Vertrauen. Auch wenn ich ihm glaube und verzeihe, gibt es im Körper keinen Einschalter für Vertrauen. Das würde Vieles vereinfachen - Vertrauen aus, Vertrauen an, Vertrauen aus, Vertrauen an. Doch dem ist nicht so und jetzt gerade ist es nicht vorhanden. So weh es mir selbst tut, habe ich in diesem Moment keine andere Wahl: "Ich kann nicht wieder mit dir zusammen sein."

Harrys Lächeln erlischt sofort. Seine Hand rutscht traurig an mir herunter und die Zufriedenheit in seinen Augen wird erbarmungslos vom Schmerz abgelöst. "Was? Aber... du hast... wir haben gerade...warum hast du...", stottert er und schüttelt überfordert den Kopf. Noch immer sitze ich auf seinem Schoß und beobachte seine Mimik. Harry lehnt seinen Hinterkopf an die Kacheln und schließt die Augen. Ein bitteres Lachen entfährt ihm, ehe er dann ziemlich abrupt seine Lippen aufeinander presst. Durch die geschlossenen Lider erkenne ich seine Augen nicht, doch als eine Träne seine Wange hinunterrollt, spüre ich einen schmerzhaften Stich in meiner Brust.

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Oh oh, was hat Louis denn da gemacht? Das war wirklich nicht fair, oder?

Was denkt ihr, wie es mit den beiden weitergeht?

Zatago II - [Larry-AU]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt