Kapitel 38

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Melissa's Sicht
Ich öffnete langsam meine Augen. Die Sonne strahlte in mein Zimmer. Ich setzte mich auf und nahm mein Handy, welches auf dem Nachttisch lag.

Kennt ihr es, wenn ihr aufwacht und eine voll süße guten Morgen-Nachricht, von der Person die ihr liebt, bekommt?

Nein?

Gut, ich auch nicht.

Ich schaltete den Bildschirm ein und schaute. Eine neue Nachricht.

Guten Morgen. Hast du heute Zeit?
Daniel

Ich rieb mir meine Augen, um sicher zu gehen, dass ich mich nicht verlesen hatte und er sich wirklich mit mir treffen wollte.

Ich drückte meine Augen zu und öffnete sie wieder. Ich habe es richtig gelesen. Daniel will sich mit mir treffen. Ich speicherte seine Nummer ein. Als Antwort schrieb ich.

Melissa
Guten Morgen. Ja, ich habe Zeit. Was wollen wir machen?

Ich legte mein Handy wieder auf den Nachttisch, schlug meine Decke zurück und stand auf. Langsam schlenderte ich die Treppen herunter. In der Küche blieb ich am Türrahmen hängen, weil ich die Kurve zu kurz nahm. Ich rieb mir meinen Arm:
„Scheiß Tür."

Das passierte mir so oft. Mein Dad lachte:
„Die Tür kann nichts dafür, wenn du dagegen läufst."

Ich lachte ihn dumm an:
„Haha."

Ich nahm mir einen Teller und ein Brot, welches ich mir mit Nutella beschmierte. Ich machte mir noch einen Tee und setzte mich an den Tisch.

Genüsslich biss ich in mein Nutellabrot. Dad schaute von der Zeitung zu mir:
„Dir hängt ja das Essen bis hinter die Ohren."

Schnell wischte ich mir den Mund mit einem Tuch sauber:
„Du bist echt doof."

Natürlich nur Spaß. Meine Mum betrat die Küche. Ich wünschte ihr einen guten Morgen. Sie nahm sich den Einkaufszettel und richtete sich an mich:
„Heute bekommen wir Besuch. Kümmerst du dich bitte um Sally."

Ich verdrehte die Augen:
„Wenn jemand einem einen guten Morgen wünscht, dann wünscht man dem anderen eigentlich auch einen guten Morgen."

Sie sah mich mich einem Ist-das-dein-Ernst-Blick an und verschwand aus der Küche.

Nachdem ich fertig gefrühstückt habe, zog ich mich an und fütterte Sally, meinen Hund.

Später saß ich auf meinem Bett und schrieb mit Amelie. Eine Nachricht von Daniel kam herein.

Daniel
Ich hol dich ab und dann gehen wir in die Stadt.

Abholen? Dann sieht er aber mein Haus. Vielleicht sollte ich die Hausnummer der Nachbarn angeben und so tun als würde ich dort wohnen. Ich wollte nicht, dass er gleich sieht, dass ich in einer Villa wohnte. Hätte bestimmt nicht so einen guten Eindruck.

Gesagt. Getan. Ich gab ihm die Hausnummer der Nachbarn. Um 14:00Uhr wollte er da sein. In einer halben Stunde.

Ich schmiss mich ein bisschen in Schale. Schminken tat ich mich nicht, aber das war auch nicht nötig. Schließlich sollte es nicht zu aufdringlich oder unnatürlich rüberkommen.

Gut gelaunt hüpfte ich die Treppen runter. Meine Mutter kam aus der Küche:
„Wo geht's hin?"

Wahrheitsgemäß sagte ich:
„Ich treffe mich mit Daniel."

Logisch kam ich ihr nicht einfach so davon:
„Wer ist das?"

„Ein Junge aus der Nachbarklasse."

Lost My TwinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt