Kapitel 53

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Melissa's Sicht
Es war Wochenende und heute würde ich mich mit Daniel treffen. Er wollte mir nicht verraten, was wir machen, weswegen ich umso aufgeregter war. Ich ging in mein Zimmer um mich umzuziehen.

Ich entschied mich für eine weiße Bluse mit schwarzen Punkten und einen Wollpullover, den ich oben drüber zog, dass nur noch der Kragen der Bluse zu sehen war. Ich zog eine schwarze Hose und meine Nike Schuhe an.

Dann war es so weit und es klingelte. Ich ging die Treppen runter und öffnete die Tür. Da stand er, mit einer hellblauen Hose und einem rotem Pullover mit einer schwarzen Jacke drüber. Seine Haare nach oben gekämmt. Seine Augen musterten mich. Ich begrüßte ihn:
„Hey."

Er lächelte mich an:
„Hi."

Ich rief nochmal ins Haus und ließ die Tür hinter mir ins Schloss fallen. Die Sonne ging schon langsam unter. Wir gingen auf die Straße, wo ein Taxi parkte. Ich sah ihn fragend an, doch er öffnete mir die Tür. Ich stieg ein und das Taxi fuhr los.

Als es anhielt waren wir bei einem mir bekannten Restaurant. Wir stiegen aus und betraten es. Ein großer weißer Flügel schmückte die Eingangshalle. Sofort bekam ich Lust darauf zu spiele, doch da gab es nur ein Problem, ich konnte kein Klavier spielen.

Daniel und ich betraten den Bereich mit den Tischen und dem Buffet. Er meldete uns an und schon saßen wir an einem Tisch, mit Ausblick auf einen Brunnen, der draußen stand. Eine Kerze schimmerte auf dem Tisch.

Wir holten uns was zum Essen und genossen den Abend. Es war eine wunderbare Atmosphäre. Draußen wurde es bereits dunkel, woraufhin die Kerze auf dem Tisch ein romantisches Licht ausstrahlte.

Als ich fertig gegessen hatte und wir draußen standen, bedankte ich mich bei Daniel:
„Danke, Daniel. Das war echt schön."

Er hatte darauf bestanden für mich zu bezahlen. Eigentlich wollte ich es nicht, aber er blieb stur. Er lächelte mich an:
„Gerne. Aber es ist noch nicht vorbei."

Er holte ein Tuch aus seiner Jackentasche. Er nahm mir vorsichtig die Brille ab und band es mir um die Augen. Ich wehrte mich nicht und vertraute ihm voll und ganz. Trotzdem fragte ich:
„Was machen wir?"

Er band das Tuch fest und hielt mich an den Schultern:
„Das wird eine Überraschung."

„Okay."

Er begann mich zu führen. Nicht ahnend, was mich erwarten würde, lief ich los, setzte einen Fuß vor den anderen. Daniel's Hände fassten meine Schultern und führten mich auf einem Weg entlang. Ich konnte nicht sagen, wie lange wir liefen, auf jeden Fall waren wir nicht mehr auf einem festen Weg, denn ich hörte unter meinen Füßen Blätter rascheln und Äste knacken. Es wehte ein leichter Wind, der meine Haare zum Fliegen brachte.

Langsam wurde ich dann doch nervös, was wenn er mich entführen wollte? Aber sowas würde er nicht tun. Ich musste ihm mein Vertrauen schenken. Dies war mir schon immer schwer gefallen, nur wenige wussten viel über mich. Mir war es lieber, dass alle nur das nötigste wussten und nicht mehr. Außer Amelie und auch Daniel konnte ich nicht behaupten, dass mich jemand wirklich kannte. Natürlich noch meine Eltern und Larissa, doch sonst keiner.

Ehrlich gesagt war ich damit auch immer ziemlich zufrieden gewesen. So konnte man auch nicht so leicht verletzt werden, wenn niemand etwas wichtiges über einen wusste, wie z.B. als ich Larissa wiedergetroffen hatte.

Lost My TwinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt